Frage:
Clomifen Dosierung
Sehr geehrter Herr Dr. Grewe,
Nach fast einem Jahr erfolglosen Babybastelns und Ausschluss von Ursachen wie GKS, Schilddrüse und Gerinnungsauffälligkeiten, sowie Spermiogram welches OK ist, ist nun der Hinweis auf Clomifen gefallen um die Eizellreifung zu unterstützen. Würde dies bei einem auch ohne Clomi vorhandenen Eisprung die Wahrscheinlichkeit von Mehrlingen signifikant erhöhen oder lediglich die Qualität der Eizelle verbessern? Und ab welcher Dosis wäre das Risiko von Mehrlingen bei Personen mit eh vorhandenem Eisprung erhöht?
Ich würde das Risiko an sich soweit möglich gerne vermeiden.
Vielen Dank im Voraus.
von
Beere85
am 26.08.2020, 16:13
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Hallo,
nach einem Jahr Kinderwunsch würde ich (abhängig vom Alter) nicht mehr auf Clomifen wechseln, sondern vor allem auch seltene Ursachen, wie beispielsweise Eileiter-Probleme abklären lassen.
Bei einem regelmäßigen Zyklus und stabiler 2. ZH bringt Clomifen nur einen geringen Vorteil (manchmal sogar Nachteile wie Zysten) und erhöht dabei auch in geringen Dosierungen schon das Risiko für Mehrlinge.
Viele Grüße
Christoph Grewe
von
Dr. Christoph Grewe
am 26.08.2020
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Hallo Herr Dr. Grewe,
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.
Wäre also anzunehmen, dass selbst bei einer geringen Dosis von 50 mg das Mehrlingsrisiko steigt? Mehrfach habe ich gelesen, dass sich ein sehr großer Follikel entwickelt, welcher zu einer Zyste wird. Wäre dies dann ein Anzeichen für eine Überstimulation?
von
Beere85
am 27.08.2020, 20:50
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Hallo,
auch bei nur 50mg steigt das Risiko für das Wachstum mehrerer Eibläschen und damit für Mehrlinge. Unter Clomifen kommt es leider gehäuft zur Zystenbildung und auch ein negativer Effekt auf die Gebärmutterschleimhaut kann auftreten.
Eine wirkliche Überstimulation, also die Produktion von deutlich mehr als 2 Eibläschen ist unter Clomifen möglich, aber eher selten.
Viele Grüße
Christoph Grewe
von
Dr. Christoph Grewe
am 27.08.2020
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Hallo,
Nun eine letzte Frage, bitte entschuldigen Sie meine Aufdringlichkeit.
Mein Gyn hat heute an ZT13 festgestellt, dass zwei Follikel vorhanden sind. Der eine mit 20-24 und der andere mit etwa 10-12 mm, soweit das messbar war, da sie unmittelbar beieinander sind. Kann es sein, dass beide Follis springen oder ist dies unwahrscheinlich?
von
Beere85
am 28.08.2020, 12:29
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Ja, das ist möglich.
von
Dr. Christoph Grewe
am 29.08.2020
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Oh echt? also LH im Urin ging gegen Abend von ZT13 hoch und hatte heute an ZT14 seinen Peak. ES selbst wohl heute Nacht auf ZT15.
Könnte der 2. Follikel trotz seiner geringeren Größe springen?
Die beiden sind so dicht beieinander, dass sie erst für einen sehr großen follikel bzw. Zyste gehalten worden sind.
von
Beere85
am 29.08.2020, 23:00
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Hallo,
und genau darin liegt ein zusätzliches Problem: Es ist gut möglich, dass einer der Follikel durch den anderen komprimiert wird und in Wirklichkeit größer ist.
Auch findet man beispielsweise bei IVF-Punktionen auch in kleineren Eibläschen manchmal reife Eizellen. Insofern gibt es auch bei 11/12 mm ein (wenn auch kleines) Mehrlingsrisiko.
Viele Grüße
Christoph Grewe
von
Dr. Christoph Grewe
am 31.08.2020
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Ich danke Ihnen vielmals für Ihre ausführliche Antwort.
Ich mache seit Montag Ovulationstests um zu schauen, ob das LH runter geht, aber leider ist dies nicht so richtig der Fall, denn die Tests mit einer starke von 25 miu/ml zeigen eine sehr deutliche Linie mit einer Intensität von etwa 60%. Dies überfordert mich nun, da die Tests bei mir normalerweise nur noch sehr schwach sind zu dieser Zeit des Zxklus'. Hätten Sie eine Idee woran das liegen könnte? Utrogest nehme ich seit Montag (ES+1) mit 400 mg.
von
Beere85
am 03.09.2020, 08:02
Antwort auf:
Clomifen Dosierung
Das kann ich leider auch nicht sicher beantworten. Am ehesten würde ich den Test selbst in Frage stellen. Bei einigen Frauen ist das LH generell erhöht, dies scheint aber ja bei Ihnen nicht der Fall zu sein.
Viele Grüße
Christoph Grewe
von
Dr. Christoph Grewe
am 03.09.2020