Frage: Agglutationen

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Michelmann, vielen für ihre Zeit. Mein Mann hat ein Befund erhalten, indem soweit alles richtig gut ausgefallen ist, außer der MAR Test. Diese Werte liegen beim MAR Test IgG bei 98% und beim MAR Test IgA bei 38%. Diese Werte wurden uns nach 3monatiger Wiedervorstellung nochmals bestätigt. Die Ärztin aus der Andrologie teilte meinem Mann telefonisch mit, das nur eine künstliche Befruchtung noch möglich war. Dies gab ich an unser Kinderwunschzentrum weiter, diese meinten allerdings das der Wert bei den Agglutationen 0% beträgt, hätte das keine weiteren Auswirkungen auf unseren Kinderwunsch und wir können auf normalem Weg mit hormoneller Unterstützung für mich weiter machen. Jetzt meine Frage: Ist er jetzt zeugungsunfähig? Was stimmt denn jetzt? Vielen Dank für Ihr Bemühen. Mit freundlichen Grüßen Nadine

von maragertrud am 19.07.2013, 13:22



Antwort auf: Agglutationen

Hallo Nadine, die Anwesenheit von Spermatozoenantikörpern im Ejakulat wird häufig als Zeichen einer immunologisch bedingten Infertilität angesehen. Diese Aussage ist aber auch unter Experten umstritten. Fest steht, dass nur die agglutinierend wirkenden Antikörper des IgA-Typs von Bedeutung sind. Werden im MAR Test Werte zwischen 10 und 39% festgestellt, so wird der Test zwar als positiv bewertet aber lediglich der Verdacht auf eine immunologisch bedingte Beeinträchtigung ausgesprochen. Ihr Mann befindet sich also gerade so an der Grenze (andere Quellen geben den Grenzwert jedoch erst bei 50% an). Bei positivem Test gibt es eine ganze Menge therapeutischer Maßnahmen, die sie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen müssen Ich verstehe nicht die Aussage ihres KiWu-Zentrums, dass der Wert der Agglutinationen bei 0% liegt. Bezieht sich das ebenfalls auf einen MAR Test? Dieser misst ja den prozentualen Anteil der agglutinierten Spermatozoen. Ob ihr Mann zeugungsfähig ist, kann ich nicht beurteilen. Meine persönliche Meinung ist, dass man die 38% nicht überbewerten sollte. Mit freundlichen Grüßen HWM

von Prof. Dr. H. W. Michelmann am 22.07.2013