Wie umgehen mit Trigger der Behandlungssituation?

Dr. Petra Thorn Frage an Dr. Petra Thorn Dipl.-Sozialarbeiterin und Familien­therapeutin DGSF

Frage: Wie umgehen mit Trigger der Behandlungssituation?

Sehr geehrte Frau Thorn, ich (39) und mein Mann (47) befinden uns bereits seit längerer Zeit in einer Kinderwunschbehandlung. Mittlerweile habe ich seit Oktober 2021 6 IUI hinter mir sowie 4 ICSI. Bei 2 ICSI Behandlungen bin ich schwanger geworden, aber nicht geblieben. Aktuell haben wir eine Behandlungspause, da diagnostisch noch einiges abgeklärt werden soll. Wenn das erledigt ist, könnten wir entweder erneut eine ICSI machen oder einen Kryotransfer. Aufgrund meines Alters und der daraus resultierenden Tatsache, dass es länger dauert bis "der richtige" Embryo da ist, favorisieren wir eine erneute ICSI, da wir bisher jedes Mal Vorkerne für die Kryokonservierung übrig hatten. Zu wissen, das man noch eine Reserve hat, ist schon hilfreich. Und genau da liegt mein Problem, welches sich in den letzten Monaten und vor allem nach einer triggernden Punktiobsbehandlung (Ich lag vorbereitet auf dem Tisch, wir mussten warten... es war ein Alptraum, denn ich aufgrund meiner Dissoziation aber nicht Mal verbalisieren konnte.) verstärkt hat. Ich habe eine PTBS. Aus Gründen, die ich hier nicht näher erläutern möchte, sind gynäkologische Untersuchungen potentiell triggernd. Im Rahmen einer KiWu-Behandlung muss ich selbige aber immer wieder machen und es kostet mich immer mehr Überwindung das zu tun. Ich saß auch schon mit Panikattacke oder Dissoziation in der Praxis.... So geht das nicht weiter und ich Versuche eine Lösung zu finden. Haben Sie Ratschläge oder Hilfestellungen? Ich habe eigentlich therapeutische Begleitung, nur fällt diese krankheitsbedingt seit einiger Zeit aus. Ich habe gegenüber meinem behandelnden Arzt auch schon Mal Andeutungen gemacht, dass ich da Schwierigkeiten habe und er ist sehr freundlich und vorsichtig. Trotzdem ist das für mich immer wieder mit höchster Anspannung verbunden und manchmal muss ich hinterher noch Mal anrufen, weil ich im Hochstress nicht alles mitbekommen habe. Vielen Dank im voraus und dafür, dass Sie die Möglichkeit anbieten im Forum Fragen zu stellen. Mit freundlichen Grüßen, Marita80

von Marita80 am 13.03.2023, 15:01



Antwort auf: Wie umgehen mit Trigger der Behandlungssituation?

Liebe Marita80, Sie beschreiben den Gynäkologen als einfühlsam, vielleicht ist es ja doch möglich, dass Sie offen mit ihm sprechen. Oder dass Ihr Partner dieses Gespräch für Sie übernimmt. Auch wäre es möglich, dass Sie ihm Ihre Situation schriftlich schildern, mit der Bitte um eine bestimmte Vorgehensweise (die Sie beschreiben) falls Ihre PTBS getriggert wird. Ich würde Ihnen auf jeden Fall empfehlen, eine weitere psychotherapeutische Unterstützung zu suchen, solange Ihr Therapeut krank ist. Sie könnten sich an Ihre Krankenkasse wenden und die Situation beschreiben. Herzliche Grüße Petra Thorn

von Dr. Petra Thorn am 14.03.2023