Frage: Probleme Streit und weinen

Liebe Frau Dr., mein Freund und ich haben leider nicht so leichte Schicksale. Ich bin bereits bei einer Tiefenpsychologin und mein Freund muss bald sein Trauma behandeln. Wir sind ansonsten eine glückliche Familie und geben unserer kleinen 2,5 J viel Liebe und unternehmen viele schöne Dinge. Das Problem ist dass ich direkt nach der Geburt wieder gearbeitet habe von zuhause aus. Die kleine ist dabei. Es musste wegen dem Geld sein. Hinzu kommt mein Perfektionismus und ich möchte alles schaffen und jedem gerecht werden. Das wird manchmal so schlimm dass ich einen Nervenzusammenbruch bekomme. Wir streiten selten aber wenn dann sehr laut. Aber wir vertragen uns auch immer meistens vor der kleinen. Und entschuldigen uns bei ihr. Wir versuchen alles richtig zu machen aber manchmal können wir es nicht vermeiden dass sie das mitbekommt wie ich weine oder schreie. Sie kommt dann holt mir ein Taschentuch und tröstet mich. Ist dies für unsere kleine schädlich mich manchmal schwach zu sehen? Oder dass sie manchmal den Streit mitbekommt? Ich mache mir Vorwürfe und die machen es aber noch schlimmer sodass ich noch mehr unter Druck stehe. Ich bin verzweifelt weil ich nicht weiß wie Kinder das aufnehmen. Sie ist lustig und fröhlich und weint selten und hat einen sehr starken Willen. Aber ist auch sehr sensibel und geht mit bedacht auf andere Kinder zu. Mein größter Wunsch ist dass sie ohne psychische Probleme aufwächst. Ich danke Ihnen sehr L.

von lillielein am 02.06.2022, 09:44



Antwort auf: Probleme Streit und weinen

Es ist toll, dass sie beide sich Hilfe suchen. Ihre Traurigkeit, Impulisivität und Beziehungsdynamik sollten Sie unbedingt weiter in der Psychotherapie besprechen. Wenn es um Erziehungsfragen geht, könnte auch eine gemeinsame Beratung in einer Familienberatungsstelle gut tun. Auch ist es schön, wenn Sie Ihrer Tochter Emotionen erklären und sich auch mal entschuldigen können. Keine Mutter / keine Eltern können oder müssen perfekt sein!

von Dr. Almut Dorn am 02.06.2022