Frage: Kann mir jemand helfen?

Hallo Frau Dorn, ich habe ein großes Problem. Seit Jahren leide ich an Depressionen bin deshalb auch schon einige Jahre in Therapie. Mir gehts es wirklich nicht gut und bin schnell gestresst. Für mich war es keine Option meine Kinder in die Krippe zu geben, da ich ja sowieso zuhause bin und ihnen das nicht zu früh zumuten wollte. Und da bin ich jetzt, jeden Tag weine ich mehrere Stunden, die beiden Kinder (2 Jahre und 5 Monate) sind zuhause bei mir. Der kleine ein absolutes schreikind. Es ist einfach nur schlimm. Ich bin ständig überfordert und weiß nicht mehr weiter. Kindergarten geht für die große im September los. Mein Mann fängt bald eine neue arbeit an in einer leitenden Position und ist daher dann noch längere Zeit am Tag nicht da. Haushaltshilfe von der Krankenkasse wurde für Januar und Februar genehmigt. Das ist vorbei. Und nun stehe ich wieder genau so da… was kann ich noch tun? Ich bin einfach nur müde und fühle mich allein gelassen. Ich will doch einfach nur eine gute Mutter sein.. Gibt es überhaupt noch Möglichkeiten? Oder werden mir die Kinder weggenommen sobald ich irgendjemandem von meiner Erkrankung erzähle? Liebe Grüße

von lisalie am 28.03.2022, 11:03



Antwort auf: Kann mir jemand helfen?

Die Befürchtung, dass Ihnen die Kinder weggenommen werden, ist unberechtigt. Das Jugendamt stellt selber sehr viele Hilfen zur Verfügung, um genau das nicht geschehen zu lassen. So gibt es z.B. Familienhebammen, die in die Familie kommen, die über das Jugendamt beantragt werden können. Auch gibt es in einigen Städten Schreibaby-Ambulanzen, um gemeinsam schauen zu können, was da los ist. Wer hat sie denn bisher gegen Depressionen behandelt? Können Sie Kontakt aufnehmen? Holen Sie sich auf jeden Fall Hilfe, damit Sie alle gemeinsam einen guten Plan zu Ihrer Entlastung entwickeln können. Eine Haushaltshilfe könnten Sie sich ja auch privat gönnen, damit es bald allen zusammen besser geht? Das ist es doch wert!

von Dr. Almut Dorn am 28.03.2022