Hallo Frau Dr. Thorn,
vor ca. einem Jahr wurde bei mir (32) nach einer Hodenkrebserkrankung Azoospermie diagnostiziert. Seitdem sind wir in Kinderwunschbehandlung und haben 2 gescheiterte ICSIs und einen gescheiterten Kryoversuch hinter uns. Ich komme mit alledem psychisch nicht klar. Ich kann seit ca. 1 Jahr schlecht schlafen, kann an kaum etwas anderes denken und mich an nichts mehr erfreuen. Mir tut das alles auch für meine Frau so leid und ich fühle irgendwie "schuldig" und hilflos. All das wird von Tag zu Tag schlimmer und ich belasten dadurch auch meine Frau zusätzlich.
Wir hatten bereits mehrfach Gespräche bei der Beratungsstelle von proFamilia, die leider nur als Videosprechstunde angeboten werden und mir bislang nicht viel geholfen haben. Dort wurde mir jetzt geraten, mich ggf. bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten in Behandlung zu begeben. Ich habe allerdings gelesen, dass eine festgestellte Depression, ein Ausschlusskriterium für eine Adoption sein kann und möchte unseren "Plan B" auf keinen Fall gefährden. Daher zögerte sehr damit mich in Behandlung zu begeben.
Können Sie mir da etwas raten?
von
toga88
am 03.03.2021, 08:14
Antwort auf:
Depression und Adoption ?
Lieber Herr toga88,
es ist tatsächlich so, dass Ihre Krankengeschichte vermerkt ist, wenn die Krankenkasse im Rahmen einer Psychotherapie Kosten übernimmt. Allerdings weiss ich von vielen Jugendämtern, dass eine Erkrankung, die behandelt ist oder wird, kein grundsätzliches Ausschlusskriterium ist. Vielleicht ist es Ihnen möglich, bei Ihrem zuständigem Jugendamt nachzufragen zu lassen.
Herzliche Grüße
Petra Thorn
von
Dr. Petra Thorn
am 03.03.2021
Antwort auf:
Depression und Adoption ?
Ich habe etwas Angst, beim Jugendamt nachzufragen, weil die es dann ja wissen und mir bei meiner ersten Nachfrage dort gesagt wurde, dass wir uns mit dem Thema Adoption erst beschäftigen sollten wenn wir mit einem eigenen Kinderwunsch abgeschlossen hätten.
Kann vom Jugendamt denn Einblick in die Krankenakten der PKV und der Beihilfestelle genommen werden? Habe wirklich das Gefühl, Hilfe zu benötigen, um mit dieser Situation umgehen zu können.
von
toga88
am 03.03.2021, 17:26
Antwort auf:
Depression und Adoption ?
Wenn es einem finanziell möglich ist, kann man die Therapiestunden sowie ich weiß auch einfach selbst bezahlen und sie gelangen nur in irgendwelche Akten.
von
Ulli123
am 28.03.2021, 08:26