Kinderwunsch nach Fehlgeburt

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Geschrieben von Nina985 am 12.06.2022, 20:30 Uhr

Umgang mit befreundeten Schwangeren

Hallo Sabrina

Erstmal tut es auch mir sehr Leid, was du durchmachen musstest. Ich kann deine Gefühle auch sehr gut nachempfinden. Ich hatte im November einen frühen Abgang in der 6. Woche und Anfang April einen Spätabort in der 18. Woche. Es war grausam...wir kannten schon das Geschlecht und dachten, wir würden im September Eltern werden. Als ich wenige Tage später zur Nachkontrolle zur Frauenärztin musste, musste ich 1 Stunde lang mit 4 Schwangeren im Wartezimmer sitzen...Das tat so weh.
Außerdem hat eine Kollegin von mir nur 1 Woche nach meinem Spätabort ihre Schwangerschaft verkündet. Sie war ca 7 Wochen hinter mir und ist jetzt im 5. Monat.... So weit wie ich jetzt gewesen bin, als wir unsere Tochter verloren haben. Ich ertrage es nur schwer, sie täglich im Büro zu sehen.

Ich habe mich entschieden offen zu sein und ihr zu sagen, dass ich mich sehr für sie freue (das ist auch so), aber es mir momentan sehr weh tut und sie mir nicht böse sein soll, wenn ich sie nicht nach ihrer SS frage. Sie versteht es total. Diese Offenheit war sehr befreiend für uns beide. Auch für sie ist es eine doofe Situation.

Mein Bruder hat noch ein sehr kleines Baby (6 Monate alt). Auch das ist sehr schmerzhaft. Ich meide die Familie meines Bruders momentan, weil es mir einfach weh tut...

Ich glaube, dass jeder dafür Verständnis hat. Und da in unserem Umfeld fast alle von meinem Spätabort wussten, haben mir sehr viele Frauen oder auch Männer von einem ähnlichen Schicksal bei sich selbst berichtet. Man redet darüber nur nicht. Aber es passiert eben doch öfter als man denkt... Man sieht nur nicht die (Leidens)geschichte der anderen Frauen. Das zu wissen hilft mir etwas...dass man eben nicht der einzige ist, dem sowas schlimmes passiert.

Ich gehe momentan auch Schwangeren und Babys so gut es geht aus dem Weg, weil es für mich besser so ist. Das rate ich dir auch. Und vielleicht möchtest du die Frauen ja auch ehrlich darauf ansprechen. Ich denke, dass jede Schwangere die Gefühle verstehen kann. Du musst dich nicht schuldig fühlen...das sind ganz normale Reaktionen. Man gönnt den anderen ja trotzdem ihr Glück, aber es erinnert einen daran, was man selbst verloren hat.

Ich wünsche dir alles Gute!

 
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