Jammerpost

Liebe Eva!

Es tut mir sehr leid, was du erlebt hast und wie es dir jetzt geht. Ich kenne die Situation gut und konnte auch niemandem eine Schwangerschaft gönnen.
Was mir geholfen hat: reden, reden, reden. Es stellt sich dann auch heraus, dass es bei den meisten anderen auch nicht so problemlos gelaufen ist, wie es im Nachhinein scheint.
Zumindest engen Freunden würde ich ganz ehrlich sagen: "ich möchte mich für dich freuen, es fällt mir aber gerade sehr schwer, weil ich unser Baby verloren habe und mir so sehr wünsche, wieder schwanger zu sein."
Ich bin mir sicher, deine Freunde verstehen dass zumindest ansatzweise. Zumindest ist es besser, klar zu kommunizieren - evtl. auch, dass du gerade nicht so viel Kontakt halten möchtest - als dich einfach zurückzuziehen. Dann weiß niemand was los ist und du wirst die Freunde womöglich verlieren. Aber Ehrlichkeit und Abstand sollte eine Freundschaft ausmachen.

Da sich das ganze sehr belastet, in Richtung Depression geht und du niemanden zum Reden hast, würde ich dir auf alle Fälle empfehlen, dir professionelle Hilfe zu suchen. Vielleicht hast du die Möglichkeit, privat zu einem Therapeuten zu gehen, das geht oft schneller. Mir war mit zwei oder drei Stunden schon sehr geholfen. Ein Profi hat da doch einige Ideen auf Lager, wie man das Verarbeiten unterstützen kann.

Was mir auch geholfen hat, war, Dinge zu planen (in den Fall eine Sprachreise mit meinen Schülern), die schwanger nicht möglich wären. Somit hast du auf alle Fälle etwas, worauf du dich freuen kannst. Entweder die Unternehming oder den Grund, aus dem du absagen musst.

Ich wünsche dir alles Gute und drück dir ganz fest die Daumen für ein Regenbogenbaby!