Wir sind verzweifelt wegen Hüftluxation links

Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann Frage an Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann Kinderorthopäde

Frage: Wir sind verzweifelt wegen Hüftluxation links

Hallo Herr Prof. Dr. med. Christoph H. Lohmann wir sind verzweifelt und ratlos einerseits.... Zur Vorgeschichte, unsere kleine ist am 14.06.2012 geboren und es wurde am ersten Lebenstag eine Hüftdysplasie festgestellt Links Alpha 49°. Danach wurden wir an einen Orthopäden verwiesen, bis dahin trug sie eine Aktivspreizhose. Dieser hat ebenfalls nach ca. 3 Wochen nachgemessen und meinte das sich die Hüfte verbessert hätte auf 52°, demnach sollten wir mit der Spreizhose weitermachen. Weitere 6 Wochen später war der Winkel bereits bei 59° und er war eigentlich sehr zufrieden. Ebenfalls weitere 6 Wochen sagte er dann auf einmal, die Hüfte wäre luxiert..... Wir entschieden uns daraufhin eine zweite Meinung einzuholen, da er meinte wir müssen nun selbst entscheiden was wir machen möchten, er sagte uns jedoch keinerlei Möglichkeiten. Der neue Orthopäde mass ebenfalls nach und kam auf Alpha 52° (2d) er könne den Hüftkopf dezentrieren da der Erker rund sei und nicht knöcherig.... 6 Wochen später dann war der Alpha bei 60° nach Therape mit der Tübinger Hüftbeugeschiene jedoch immer noch bei 2d (V. a. Luxation aber noch bestehende Dysplasie links ), fand ich sehr seltsam und fragte unsere Kinderärztin, die aufgrund der Kraft und der Mobilität unserer Tochter dies auch in Frage stellte. Nun sind wir umgezogen und waren heute in der Uniklinik Aachen, wo dann definitiv festgestellt wurde das eine Luxation vorhanden ist. Nun ist sie mit einer Pavlik Bandage ausgetattet worden um den Muskel zu erweichen damit eine geschlossene Reposition stattfinden kann - falls dies keinen Erfolg bringt soll eine offene Reposition stattfinden. Ich verstehe nicht warum meine Tochter ganz normal krabbeln kann und sogar stehen kann, das übrigens auch auf nur einem Bein (ohne jeglichen Schmerz), sie robbt und dreht sich über den Boden ohne die kleinst einschränkung..... Die weitere Befürchtung auch bei einer offenen Reposition ist das Narkoserisiko ( sie ist gerade 10 Monate geworden) Eingriff soll ca. mit 12 monaten durchgeführt werden.... Gibt es Ihrer Meinung nach die Möglichkeit das durch die Pavlik und Vojta eine Besserung stattfinden wird bzw. kann und eine geschlossene Reposition möglich ist? Was passiert wenn wir uns gegen eine Behandlung in diesem Alter entscheiden würden und es erst dann beginnen würden wenn sie sich im Leben gut situiert hat und ein gewisses Alter z.B. von 6 Jahren hat wo sie auch versteht was da nun gemacht wird? Bitte helfen sie uns, Grüße doreentorsten

von doreentorsten am 11.04.2013, 17:44



Antwort auf: Wir sind verzweifelt wegen Hüftluxation links

Entscheidend ist die frühe Behandlung. Es ist zu hoffen, dass die Reposition geschlossen gelingt - das ist sehr häufig der Fall. Wenn sich allerdings z.B. etwas Gewebe in der Hüftpfannen bereits gebildet hat, das die Reposition behindert, muss offen reponiert werden - da darf man Ihrem Kind die Narkose und ggf. die Operation leider nicht ersparen. Sonst kommt es zu einer dauerhaften Fehlentwicklung der Hüfte mit vermutlich noch größeren Eingriffen. Es ist zu hoffen, dass die Hüften jetzt noch eine Chance haben auszuheilen. Man darf im Sinne Ihres Kindes keine Kompromisse machen! Mit freundlichen Grüßen, C. Lohmann

von Prof. Dr. med. Christoph Lohmann am 12.04.2013



Antwort auf: Wir sind verzweifelt wegen Hüftluxation links

Ich kann Eure Sorgen nur zu gut verstehen. Unsere Tochter hatte auch eine luxierte Hüfte. Dies wurde gott sei Dank schon am 2. Lebenstag festgestellt. Mit knapp 4 Wochen konnte die Hüfte in Vollnarkose geschlossen reponiert werden. Wir waren gsd an der richtigen Uniklinik, die auch keine Overhead-Extensionen mehr machen. Sie hatte 6 Wochen Gips und bis sie 7 1/2 Monate war die Pavlikbandage. Wir sind heilfroh, dass sie sich an NICHTS erinnern kann und deswegen lasst eure Tochter sofort behandeln, später leidet Eure Maus noch viel schlimmer an den OPs und erinnert sich bewußt an Schmerzen und so weiter. Alles Gute!!!

von Pastella79 am 12.04.2013, 22:43



Antwort auf: Wir sind verzweifelt wegen Hüftluxation links

Unsere Kleine hatte auch eine luxierte Hüfte, dies wurde noch im Krankenhaus nach der Entbindung festgestellt, sie trug dann sehr früh eine Hüftbeugeschiene (insgesamt 16 Wochen) dazwischen 10 Wochen Hüftgips (wurde 3 mal neu gemacht) und hat jetzt eine gesunde Hüfte. Ich kann mich nur meiner Vorrednerin anschließen, wichtig ist die frühe Behandlung weil die Hüfte dann noch gut nachreifen kann. Unsere Kleine hatte 4 Vollnarkosen und sie hat das gut überstanden, sie wird sich später nicht dran erinnern können, was auch gut so ist. Die kleinen sind ja in so jungem Alter wie unsere es war noch nicht so mobil. Uns wurde mal gesagt, bis 2 Jahren ist die Hüfte formbar. Bei mir wurde das erst im Alter von 8 Monaten mit Gips und Spreizhose behandelt, und ich habe keine Probleme (das ganze ist über 40 Jahre her!!) und ich hatte die Hüfte beidseitig luxiert. Also wichtig ist schnell was zu tun, tapfer und konsequent zu sein. Und gute Ärzte sind auch wichtig.

von Claude am 20.04.2013, 18:44



Antwort auf: Wir sind verzweifelt wegen Hüftluxation links

Hallo, ich rate auch lieber jetzt behandeln zu lassen, selbst wenn es eine offene Reposition wäre, als später mit 6j oder so. Meine Tochter hatte auch angeb HLüxation IV grad wo nur mit offene OP zu behandeln war. Sie hatte letztes Jahr mit 5,5 j noch eine OP- Acetobuloplastik weil der Erker so schlecht nachgereift war. Im KH haben wir andere Mädchen kennengelernt, bei der die angeborene Lüxation nicht entdeckt wurde trotz ständiges hinken und wechsel von 3 Ortopäden wurden Ihr nur Schuheinlagen wegen "nur verkürztem Bein " verschrieben. Erst als sie bei Kinderortopädische Hüftsprechstunde war hies es sofort OP. Bei Ihr wurde schon einige Knochen durchtrennt mit metallstiften stabilisiert( die müssen auch nach einem Jahr operativ entfernt werden!) und sie hatte trotz Schmerzpumpe arg Schmerzen. Bei meiner Tochter war es viel einfacher und kürzer die Behandlung ohne FolgeOPs. Andere Punkt; da muss man auch die Schulpflicht nicht vergessen. Wenn man für eine spätere Behandlung sich entscheidet, muss auch genau wissen wie lange die Behandlung danach dauert und wann die richtige Zeitpunkt festzulegen ist. Oder Ihr müsst noch eine Qualifizierte Meinung einholen...

von milch am 21.04.2013, 23:14



Antwort auf: Wir sind verzweifelt wegen Hüftluxation links

Hallo, auch ich schliess mich den anderen an. Lasst es so schnell wie möglich machen -wenn es notwendig ist- , so schwer es für euch als Eltern ist aber die Kleinen stecken das so super weg. Und ich denke auch , je älter desto schwerer wird es. Unsere Kleine (jetzt 3 1/2 ) hat es auch durch, leider 2 Op´s ( mit ca 7 Mon & 1 1/2 Jahren ) offene Reposition und später Pfannendachplastik aufgrund Falschbehandlung vorneweg. Sind nur gut noch in einem KH gelandet das Ahnung hat noch bevor es zu spät war.

von mandy1212 am 24.05.2013, 21:47



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