Scoliosis

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Scoliosis

Bei meiner Tochter (12) wurde nun doch eine leichte Scoliosis festgestellt. Ihre linke Schulter ist etwas hoeher, und sie schiebt die rechte Huefte etwas nach vorne. Leider ist mir das erst im Sommer im Bikini aufgefallen. Wir haben jetzt einen Termin zum Roentgen bekommen und sie soll auf ihre Gymnastik verzichten. Wie wird sowas behandelt, und wie sind die Erfolgsaussichten? Was tun sie in solchen Faellen? Koennen sich im weiteren Verlauf fuer mein Kind Probleme ergeben? Und wovon kommt sowas? Ist es hilfreich einen Chiropraktiker aufzusuchen? Muss dazu sagen, wir leben in den USA. Sie wird derzeit von der Hausaerztin untersucht/geroengt, die auch ein Degree in Osteopathie hat. Das war unsere erste Anlaufstelle nach dem Urlaub. Ich denke, sie wird uns ggf. zu einem anderen Arzt schicken. Danke! Cata

Mitglied inaktiv - 01.10.2008, 19:36



Antwort auf: Scoliosis

Hallo Cata, bei der idiopathischen Skoliose handelt es sich meist um eine leichte Wachstumsstörung der Wirbelsäule, die in vielen Fällen mit einer nur kleinen Krümmung bis zum Wachstumsabschluss abläuft und dann keine Bedeutung mehr hat. Die Feststellung und die Dokumentation in Form einer Röntgenaufnahme (Ganzaufnahme der WS) sind wichtig, damit man bei weiteren Kontrolluntersuchungen den Verlauf beurteilen kann. Man hat bisher nichts versäumt und man muss bei einer leichten Skoliose wirklich nichts machen, da der Wunsch durch Krankengymnastik die Korrektur zu erreichen wissenschaftlich nicht erwiesen ist. Das wichtige ist, dass ein erfahrener Kollege während den Wachstumsjahren in regelmäßigen Abständen immer wieder kontrolliert um festzustellen, ob die Krümmung zunimmt (progressiv) ist oder ob es bei der Krümmung bleibt. Erst wenn die Krümmung ein bestimmtes Maß überschritten hat, dies hängt vom Alter, Einsetzen der Regelblutung etc. ab, müsste man aktiv werden. Sollte dies der Fall sein, können Sie mich gerne wieder fragen. Wichtig ist, dass Sie den gesamten Prozess nicht als krankhaft ansehen und vermeiden dass eine unsinnige Therapie gemacht wird, wie z. B. Chiropraxis, Osteopathie o. ä. und wirklich ein erfahrener Kollege die Betreuung übernimmt. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 02.10.2008