Scheibenmeniskus

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Scheibenmeniskus

Hallo sehr geehrter Dr. Remus! Meine kleine Tochter (sie ist 2,5 Jahre alt) hat ein Problem: bei ihr knackt seit ca. 7 Monate das rechte Knie. Sie hat sich nie beschwert, dass sie Schmerzen hat. Und sie ist eigentlich ein lebhaftes Kind, ist immer in der Bewegung, läuft viel. Wir waren beim Orthopäden, er hat Verdacht auf Scheibenmeniskus. Ich habe im Internet aber gelesen, dass der Scheibenmeniskus bei den Kindern im Alter von 8-10 Jahren vorkommt. Bei meiner Tochter wurden sowie Röntgenbilder als auch MRT-Bilder gemacht. Die MRT-Bilder wurden allerdings in der radiologischen Praxis ohne Schlafmittel gemacht. Durch Bewegungen sind viele Bilder nicht scharf genug, so dass der Orthopäde uns auf Basis dieser Bilder nicht sagen konnte, ob der Scheibenmeniskus vorliegt. Der Orthopäde meinte, meiner Tochter sollte die Kernspintomographie unter Sedierung im Krankenhaus gemacht werden. Ich habe aber Bedenken wg. der Schlafspritze: eine der vielen Nebenwirkungen ist Herzstillstand. Der Radiologe, bei dem die unscharfen Bilder gemacht wurden, hat mir gesagt, dass das Knacken mit dem schnellen Wachstum zusammen hängen könnte. Er meinte, dass bei den Kindern noch vieles (unter anderem auch Meniskus) nicht ausgebildet ist und dass die Fugen uneben sein könnten (davon kann das Knacken kommen). Er hat uns geraten, eine Weile abzuwarten und dann später, wenn das Kind ein bißchen größer ist, die MRT-Untersuchung noch einmal machen zu lassen, falls das Knacken von sich selbst nicht aufhört. Jetzt weiß ich nicht, ob wir abwarten sollten oder lieber die MRT-Untersuchung unter Sedierung machen lassen sollten. Was könen Sie mir raten? Haben Sie in Ihrer Praxis Kinder mit Scheibenmeniskus im Alter von 2-3 Jahren behandelt? Was für Symptome hat man beim diskoiden Meniskus? Sind die Menisken bei den Kindern im Alter von 2-3 Jahren schon so gut ausgebildet, dass man mittels MRT irgendwelche Schaden/Anomalien feststellen kann? Für Ihre Antwort bedanke ich mich im voraus. Liebe Grüße, I. Vogel

Mitglied inaktiv - 22.10.2008, 19:56



Antwort auf: Scheibenmeniskus

Hallo Frau Vogel, das Dilemma ist, dass man bei einem Gelenksknacken oder "Klicken" wie wir das nennen überhaupt eine derartige aufwendige Diagnostik gemacht wurde. Wenn nur ein Knacken beobachtet wurde und das Kind sonst normal läuft und keine Beschwerden hat, ist die Frage nach dem "woher das kommt" völlig überflüssig, denn wie man Ihnen schon gesagt hat, verliert es sich häufig. Das Knacken bedeutet keine fehlerhafte Entwicklung oder Anlage. Sollte sich aus dem Knacken heraus eine sichtbare Gehstörung oder Schmerzen entwickeln, ist immer noch Zeit genug diese doch aufwendige Diagnostik zu betreiben. Der Scheibenmeniskus entsteht nicht, sondern, wenn ist er angeboren. Nur wie Sie schon ganz richtig gelesen haben, treten die Beschwerden die zur Diagnostik und Erkenntnis des Scheibenmeniskus fallen erst bei älteren Kindern auf und dann ist immer noch Zeit genug zum handeln, denn die Anlage zu einem Scheibenmeniskus nicht immer gleich eine Schädigung bedeutet. Es kommt dann häufiger zu Einklemmungen und Beschwerden, die man dann natürlich behandeln muss. Also solange das Gelenk nur knackt, lassen Sie das Kind bitte in Ruhe. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 23.10.2008



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