Sehr geehrter Dr Remus,
bei meiner Tochter (jetzt 28 Monate) wurde am zweiten Lebenstag eine Hüftdysplasie rechts diagnostiziert (alpha 48°, Typ IIc) und links eine Hüftreifungsstörung (alpha 53°, Typ IIa-). Sie bekam eine Idealspreizhose nach Mittermeier/Graf verordnet, die sie 6 Wochen mit der größtmöglichen Spreizung tragen musste (Bügel parallel) und dann nochmal 4 Wochen über Kreuz. Mit 10 Wochen konnten wir sie abmachen und bei der Nachkontrolle mit 6 Monaten hatte sie auf beiden Seiten Ia Hüften. Nun war ich vor kurzem zur Nachkontrolle beim Orthopäden. Sie schaute sich die Hüfte nur über Ultraschall an und meinte, es sieht ok aus aber ich solle noch einmal zur Kontrolle kommen, wenn meine Tochter 5 Jahre alt ist. Ich dachte eigentlich, es müsste geröntgt werden, um in diesem Alter die Hüfte beurteilen zu können? Wie sehen Sie das? Sollten wir auf eine Röntgenuntersuchung bestehen oder ist es so ausreichend?
Mit freundlichen Grüßen,
K.
Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 11:23
Antwort auf:
Nachkontrolle Hüftdysplasie
Hallo,
ich gebe Ihnen völlig Recht. Wenn das Kind anfänglich eine II c Hüfte hatte, d. h. eine sehr kritische Hüfte und dann die Idealspreizhose nicht das Optimum an Behandlung ist, so ist es sehr erfreulich, dass sich die Hüfte normalisiert hat.
Es gibt in Deutschland immer noch keine einheitliche Nachsorge. In der Kinderorthopädischen Gesellschaft wird aber immer wieder empfohlen und ich mache das genauso:
Mit 2 Jahren wird eine Röntgenkontrolle (Becken a. p.) durchgeführt. Ist diese in Ordnung, so wird mit 5 Jahren die nächste Röntgenkontrolle durchgeführt und wenn diese in Ordnung ist, dann unbedingt in der Pubertätsphase, d. h. mit spätestens 12 Jahren noch mal per Röntgen kontrollieren.
Ich würde in jedem Fall jetzt mit dem 2. Lebensjahr eine Röntgenaufnahme anfertigen lassen, da man mit dem 2. Lebensjahr per Ultraschall die Pfanne durch die Verknöcherung des Hüftkopfes nicht mehr eindeutig beurteilen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Remus
von
Dr. Wolfgang Remus
am 24.03.2009