Frage: Hypertonus Baby

Hallo Herr Prof. Dr. med. Lohmann, bei meiner Tochter wurde eine Hypertonie der oberen Extremität und eine Hypotonie im Schultergürtelbereich festegestellt. Das wirkt sich so aus, dass sie sich mit genau vier Monaten in Bauchlage nur auf die gefausteten Hände abstützen kann. Dies schafft sie aber alleine, ohne Hilfe nicht, da sie die Arme oft zuweit weg vom Körper hält. Die Bauchlage ist dadurch extrem instabil: die Ellenbogen sind meist durchgestreckt. Wenn ich ihr in Bauchlage nicht helfe, robbt sie vorwärts mit Kopf am Boden, hat also eine verstärkte Beinaktivität und kommt nicht auf die Idee, sich zu stützen.Den Kopf kann sie in Bauchlage aber zu beiden Seiten ablegen. Wenn man sie aus der Rückenlage an den Händen hochzieht, nimmt sie den Kopf mit. Sie kann den Kopf sonst auch gut halten. Die Rückenlage ist symmetrisch, sie greift aktiv mit beiden Händen, führt die Hände zur Mitte und lutscht an ihnen. Beine heben bis 90 Grad möglich, die Füßchen berühren sich an den Innenseiten beim Strampeln. Die Hände sind jedoch noch überwiegend gefaustet. Sie überstreckt sich nur ganz, ganz selten. Sie ist sehr aufgeweckt lautiert viel und lacht den ganzen Tag. Wir haben jetzt 10 mal KG nach Bobath verschrieben bekommen. Nun zu meinen Fragen: - Ist das schon eine Entwicklungsverzögerung oder braucht sie nur etwas mehr Zeit? - Kann man ihr durch die Krankengymnastik helfen, soll ich eventuell einen Osteopathen aufsuchen? - Welche Ursache hat eine solche Tonusregulationsstörung? Entschuldigen Sie bitte meine lange Ausführung, ich mache mir große Sorgen. Viele Grüße und vielen Dank Frau F. -

von frau.wunschkind am 12.05.2014, 07:56



Antwort auf: Hypertonus Baby

Das ist wirklich schwer zu beantworten - ich denke, dass eine Osteopathie durchaus noch einmal sehr helfen könnte. Im alter von 4 Monaten wäre ich noch zögerlich von einer echten Entwicklungsverzögerung zu sprechen. Wenn Sie aber verunsichert sind, sollten SIe bei dieser Diagnose einen Neuropädiater aufsuchen. Der kann dann auch etwas zu den Gründen der Tonusstörung sagen. Mit freundlichen Grüßen, C. Lohmann

von Prof. Dr. med. Christoph Lohmann am 15.05.2014