Hallo Herr Dr. Remus
meine Tochter ( 16 Wochen ) hat mit 10 Wochen eine Tybinger Schiene verordnet bekommen, da die linke Hüfte nicht in Ordnung ist. Nach 4 Wochen ist keine Besserung aufgetreten. Daher wurde ihr eine Pavlic Bandage verordnet. Nun waren wir am Montag den 22.06. wieder zur Kontrolle und leider hat sich wieder nichts getan. Verstehe nicht warum, Sie trägt diese Bandage Konsequent Tag und Nacht.
Nächster Termin findet in 3 Wochen statt, der Arzt meint, wenn sich bis dahin nichts tut, muss es Stationär mit einem Streckverband gerichtet werden.
Wie lange dauert dieses Verfahren Erfahrungsgemäß?
Ist es denn nicht besser, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, nicht gleich zu Operieren?
Denn Sie wäre ja dann zu diesem Zeitpunkt fast 6 Mon. alt und da geht ja dann Bewegungsdrang der kleinen Zwerge erst richitg los. Drehen, Sitzen usw.
Vielen Dank Mfg m&m
Mitglied inaktiv - 24.06.2009, 08:33
Antwort auf:
Hüftdysplasie
Hallo,
wenn man die Hüftfehlentwicklung mit 10 Wochen entdeckt hat, so ist das für
heutige Verhältnisse sehr spät und die besten Wochen der Therapie sind vorbei.
Insofern wird es insgesamt länger dauern. Wenn man jetzt eine Pavlikbandage angelegt hat und evtl. an eine Overhead-Extension denkt, so kann es sich nur um eine dezentrierte Hüfte handeln, was ein sehr schwerwiegender Befund ist. Keiner dürfte hier auf die Idee kommen an operative Maßnahmen zu denken, um den Prozess zu beschleunigen, sondern es lediglich darum, mit den von Ihnen genannten Methoden den Hüftkopf wieder in die Pfanne zu bringen und darin muss er gehalten werden und zwar mit großer Wahrscheinlichkeit mittels einen Fettweißgips (Hockgips), auch wieder für mehrere Wochen. Das sind alles Maßnahmen um eine Operation in jedem Fall zu umgehen. Die OP mag zwar für Sie als schnellere Lösung aussehen, aber diese würde die Natur im erheblichen Maße beeinträchtigen. Stellen Sie sich auf eine langwierige Behandlung ein und dann können Sie erwarten, dass Ihr Kind normale Hüftgelenke nach unseren heutigen Therapiemethoden bekommen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Remus
von
Dr. Wolfgang Remus
am 25.06.2009
Antwort auf:
Hüftdysplasie
Bei solchen Fällen mache ich gerne Mut, indem ich von mir erzähle. Ich bin auch mit spätdiagnostizierter Hüftluxation geboren worden, wurde gestreckt und gegipst und habe später Ballett getanzt. Die Hüfte hat sich nach der Behandlung völlig normal entwickelt. Alles Gute!
Mitglied inaktiv - 27.06.2009, 21:58
Antwort auf:
Hüftdysplasie
Hallo,
ich habe auch noch eine Geschichte, die Mut machen kann: Bei mir wurde die Hüftdysplasie erst mit 9 Monaten (!) festgestellt. Ich habe dann ein Spreizgestell bekommen, das ich dann 9 Monate tragen musste. In der Zeit, in der Kinder normalerweise krabbeln und laufen lernen, habe ich nur auf dem Po gesessen. Danach war die Hüfte in Ordnung und ich habe keinerlei Beschwerden! Balett habe ich zwar nicht getanzt, aber in der Schule hat es für eine 1 in Sport immerhin gereicht! Gruß, Andrea
Mitglied inaktiv - 16.07.2009, 23:49