Hüftdysplasie

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Hüftdysplasie

Hallo, bei unserer Tochter wurde im Alter von 5 Wochen eine Hüftdysplasie festgestellt. Der Erstbefund lautete nach Graf, beidseits IIa (links α 52°, β 60°, rechts α 55°, β 56°). Daraufhin wurde sie 4 Wochen lang für 24 Stunden mit einer Tübinger Hüftbeugeschiene behandelt. Nach 4 Wochen erfolgte die erste Kontrolluntersuchung (links Ia, α 63°, β 54°, rechts Ib, α 65°, β 60° ). Die Anlage der Schiene erfolgte dann nur noch zur Nacht und bei der nächsten Untersuchung zeigt sich beidseits ein Befund von Ia (links α 63°, β 54°, rechts α 65°, β 46°). Wir sollten uns dann nochmal nach 1 ½ Jahren vorstellen. Bei einer Röntgenuntersuchung wurde jetzt ein Ac-Winkel von re 34,9° und li 35,5° festgestellt. Wir wurden dann damit konfrontiert das unsere Tochter im Dezember nocheinmal geröngt wird und im Januar operiert wird. Nun sind wir sehr verunsichert und wollen dies vermeiden. Unsere Tochter läuft sehr gut, klettert gerne und es besteht keine Abspreizhemmung! Im Moment versuchen wir mit Ihr viel Bobbycar zu fahren sie wieder öfters vor dem Bauch zu tragen. 1) Gibt es noch weiter Möglichkeiten zur Unterstützung, wir dachten an Hippotherapie, weil sie sehr an Tieren interressiert ist. Ist sie mit 1 ½ Jahren noch zu klein? 2) Bzw. sind hüpfende Bewegungen eher schlecht? In der Kita hüft sie viel auf dem Hüftpferd Rody, was gut spreizt ist dies gut oder eher zu vermeiden? 3) Leider haben wir weder die Empfehlung für eine Schiene bekommen, noch für Krankengymnastik, gibt es keine Möglichkeiten in diesem Alter? 4) Und die wichtigste Frage ist die OP noch bei diesem Befund zu vermeiden? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 25.07.2011, 08:49



Antwort auf: Hüftdysplasie

Hallo, insgesamt sollte man Zweifel anmelden bei dem Untersuchungsergebnis. Ihr Kind hatte bei Behandlungsbeginn eine leichte Dysplasie und wie Sie es beschreiben, war die Sache dann in Ordnung. Es ist aber richtig, dass man später bei den Kindern eine Röntgenaufnahme des Beckens macht, um zu sehen, ob die Reifung sich fortgesetzt hat. Bei diesen Röntgenaufnahmen ist häufig das Becken bei der Lagerung verkippt und die Winkelwerte sind dann größer als sie es eigentlich sind. Insofern würde ich das Röntgenbild holen und einen erfahrenen Kinderorthopäden um eine zweite Meinung bitten. Wie dem auch immer sei, Sie können mit Ihrem gesunden Kind jetzt nichts falsch machen. Sie können weder durch Fehlbelastung oder sonstiges Verhalten den Befund verändern. Vergessen Sie in diesem Alter Schiene und Krankengymnastik, sondern lassen Sie Ihr Kind sich fröhlich entwickeln. Ich würde das Kind nicht schon im Dezember wieder röntgen lassen, sondern noch ein Jahr abwarten und man dann doch sehen kann, wie normal die Hüfte sich entwickelt. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 25.07.2011



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