Hüftdysplasie. Ihre Meinung zur Behandlung und einige Fragen

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Hüftdysplasie. Ihre Meinung zur Behandlung und einige Fragen

Sehr geehrter Herr Dr. Remus, ich möchte sehr gerne Ihre Meinung erfragen. Meine Tochter hat mit 3 1/2 Wochen einen Fettweisgips bekommen. Diagnose: Hüftdysplasie Typ D nach Graf beidseits mit ca 7 wochen waren wir dann wieder zur Kontrolle mit folgender Diagnose: Nun Hüfttyp Ib rechts nach Graf, Hüfttyp IIa links nach Graf Bei der durchgeführten Sonographie war die knöcherne Formgebung weiterhin mangelhaft und der knöcherne Erker flach, das knorpeliche Pfannendach ist übergreifend. Es zeigt sich ein AlphaWinkel von 62° rechts, und 59° auf der linken Seite. Der Knorpelwinkel beträgt rechts 59° und links 63° Als ich bei der Untersuchung die Werte gesehen habe, hab ich gedacht, juhu wir bekommen jetzt keinen Neuen Gips.. Tja haben wir aber doch.. der bleibt jetzt für etwas mehr als 4 Wochen wieder dran.. (der letzte war eine woche kürzer dran, und ihre Knie waren schon ganz blau!! Wobei der eigentlich schon mehr Luft hat als der letzte Gips) Jetzt meine Fragen an Sie: Was halten sie von der Behandlung? Hätten Sie auch diesen 2.ten Gips empfohlen? Warum bekommt sie noch einen Gips wenn die Werte schon so verbessert sind? Die Ärzte meinten sie bekommt vielleicht sogar einen 3ten. Was halten sie davon? (Ich lese immer das bei anderen Babys bei solchen anfangswerten schon die Tübinger oder die Pavlik reicht) Und was ich auch nicht verstehe: Was hat es mit dem flachen Erker auf sich? Kann das passieren das der überhaupt nicht mehr rund wird? Ich denke deswegen kam noch der zweite Gips?! Ich hab sehr viel Angst das der nicht rund wird und sie doch noch operiert wird?? Was denken sie wielang sich die Behandlung noch hinziehen wird? Ich würde mich riesig freuen, könnten sie mir all meine Fragen beantworten und Ihre Meinung zur Behandlung sagen. Ganz liebe Grüße Jutta

Mitglied inaktiv - 12.01.2011, 11:01



Antwort auf: Hüftdysplasie. Ihre Meinung zur Behandlung und einige Fragen

Hallo Jutta, der Hüftdysplasie Typ D ist schon ein erheblicher Befund und wir sind über den Hockgips nach Fettweiß sehr froh, weil er eine schnellere Heilung bringt. Bei den jetzigen Angaben der Sonographie sind einige Unstimmigkeiten: Der Hüfttyp I b rechts ist durch die angegebenen Gradzahlen richtig, wenn man dann links Alphawinkel 59° und der Betawinkel links 63° so ist das immer noch eine II a minus Hüfte, wenn Ihr Kind unter 3 Monate alt ist. Störend bei der Beschreibung und nicht möglich ist: „der knöcherne Erker flach“, die Formgebung weiterhin mangelhaft passt. Aber ein flacher Erker ist eine schwere Hüftdysplasie. Gehen wir nun von einer I b rechts und II a minus Hüfte links aus, so gebe ich Ihnen recht, dann kann man mit einer Hüftbeugeschiene nach Bernau zur Ausreifung weitermachen, warum noch mal ein Hockgips gemacht wird, ist mir nicht ganz klar. Also Sie merken, es bleiben immer noch wichtige Fragen offen, vielleicht holen Sie sich noch eine andere Meinung ein. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 13.01.2011



Antwort auf: Hüftdysplasie. Ihre Meinung zur Behandlung und einige Fragen

Vielen Dank für ihre Antwort. Kann man den nun davon ausgehen das der Erker nicht mehr rund wird???? weil die Werte sind ja schon relativ gut..das passt ja nicht zusammen..wie sie schon sagen (also das der Erker noch flach ist stimmt nämlich ganz sicher, das hat mir der Arzt in der Klinik explizit gesagt) Wie ist ihre Erfahrung dazu? Könnten sie mir bitte nochmals antworten Mit freundlichen Grüßen Jutta

Mitglied inaktiv - 13.01.2011, 22:34



Antwort auf: Hüftdysplasie. Ihre Meinung zur Behandlung und einige Fragen

Das der Kollege Ihnen das so gesagt hat,glaube ich Ihnen.Aber es kann so nicht Stimmen ! Ein Hüftbefund, wie man ihn anfänglich bei Ihrer Tochter diagnostiziert hat, muß nach dem heutigen Stand der Medizin vollständig zu normalisieren sein. Mit freundlichen Grüßen Dr.Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 14.01.2011



Antwort auf: Hüftdysplasie. Ihre Meinung zur Behandlung und einige Fragen

zu normalisieren mit dem Gips? Oder dann halt eben erst mit einer Operation? wovor ich ja Angst habe.. Hm nun kenn ich mich garnicht mehr aus. Was schlagen sie denn vor was ich jetzt tun sollte?? Ich hab mich auch schon um eine 2.Meinung bemüht. Allerdings wurde mir da garnicht geholfen. Sondern nur immer gesagt, da muss der Gips weg sein sonst können sie mir da auch nicht helfen. Ja und ich kann ja nicht den Gips abmachen lassen damit wer anders vielleicht auch zu dem Ergebnis kommt das sie den braucht. Ich weiss mir irgendwie grad garnicht mehr zu helfen!!! Was denken sie denn was da jetzt nicht stimmt?

Mitglied inaktiv - 14.01.2011, 13:12



Antwort auf: Hüftdysplasie. Ihre Meinung zur Behandlung und einige Fragen

Hallo, prinzipiell noch mal folgendes: Wenn es anfangs tatsächlich eine so gen. D-Hüfte war, so ist es mit den heutigen Methoden, die ich Ihnen erläutert habe, heilbar, ohne Gips und ohne Operation. Man kann, wie das bei Ihnen der Fall war, anfangs einen Gips machen, aber es gibt auch Fälle, die wir ohne Gips behandelt haben, und die sind auch geworden. Was Sie jetzt schildern passt nicht mehr zu einer D-Hüfte und deswegen verstehe ich die Aussage nicht. Wenn man eine D-Hüfte anfänglich mit Gips behandelt hat, sollte die Hüfte heute deutlich besser sein und wenn jetzt ein Restbefund vorliegt, dann müsste das mit einer Bernauschiene zu heilen sein. Ich denke nicht an Gips und auch nicht an Operation. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 17.01.2011



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