Sehr geehrter Herr Dr. Lohmann, ich schreibe Ihnen aus den USA, wo unser 12 jaehriger Sohn vor einigen Tagen mit Osteochondritis dissecans (nicht verletzungsbedingt) diagnostiziert wurde. Unser Sohn ist leidenschaftlicher Fussballspieler und spielt auf einem sehr kompetitiven Team. Fuer ihn ist das Fussballverbot fuer mindestens drei Monate daher natuerlich sehr schlimm. Er hatte ueber einen Zeitraum von ein, zwei Monaten hin und wieder ueber Schmerzen im Knie geklagt. Daraufhin wurde zunaechst geroengt, und dann durch MRI die Diagnose bestaetigt. Was ich seltsam finde, ist, dass er seit 4 Wochen etwa trotz intensivem Fussballspielen keinerlei Schmerzen hatte. Klinisch hat der Orthopaede auch nichts festgestellt. Laut MRI handelt es sich um eine 18mm x 8 mm low grade osteochondral lesion (no evidence of instability; cartilage ligaments etc is all normal). Verordnet wurde vollstaendiges Fussballverbot, kein Rennen etc. fuer drei Monate, dann erneutes Roentgenbild. Goolge sagt uns jetzt, dass nur in etwa 50% eine Heilung beobachtet wird. Ist das auch ihre Erfahrung? Meine zweite Frage betrifft die Tatsache, das er voellig asymptomatisch ist. Koennte es sein, dass die Osteochondritis nur ein Zuffallsbefund war? Und wuerde das die Therapie veraendern? Und zuletzt: Der Orthopaede hier sagt, dass er die Bewegungs restriction noch drei weitere Monate empfehlen wuerde, wenn beim follow up keine Heilung zu sehen ist. Dannach wuerde operiert. Ich moechte nicht ein Knie operieren, wenn es keine Symptome macht. Sollten wir in dem Fall hier in den USA eine Zweitmeinung einholen oder ist das einfach generell das Prozedere? Wir wollen natuerlich alles richtig machen, damit unser Sohn bald wieder Fussballspielen kann, aber es sollte eben evidence-based sein.. Vielen Dank fuer Ihre Hilfe!
von paluja am 11.08.2016, 09:12