Schiefhals

Dr. med. Jan Matussek Frage an Dr. med. Jan Matussek Chefarzt für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie am Klinikum Emil van Behring, Berlin

Frage: Schiefhals

Liebe Experten, mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt. Als er ca 10 Wochen alt war, ist mir aufgefallen, dass sein Kopf platt wurde und kurz darauf bei der U4 wurde beim Kinderarzt eine Fehlhaltung und Kopfverformung festgestellt. Er kippt den Kopf nach rechts und dreht ihn nach links, hat einen Schiefhals. Mit Lagerungstherapie ist der Kopf nun wieder rund, der Schiefhals aber trotz Physiotherapie noch deutlich vorhanden. Zudem hat er eine deutliche, harte Verdickung rechts am Hals. Ich habe nun zwei gegensätzliche Meinungen bekommen. Der Kinderorthopäde meint, das kommt von einem Hämatom im Muskel oder der Muskel ist verhärtet, das verwächst sich und man sollte gar nichts machen. In der Kinderklinik (dort waren wir zum Ultraschall vom Hals) meinte der Arzt, die Verdickung müsste sich mit 6 Monaten schon längst abgebaut haben und der Muskel wäre mittlerweile narbig verwachsen / zu Bindegewebe umgebaut und das bleibt so oder muss operiert werden. Kann sich Muskelgewebe wirklich so und irreversibel verändern? Muss nach Ihrer Erfahrung so eine Muskelverhärtung mit einem halben Jahr wirklich schon weg sein? Vielen Dank für Ihre Einschätzung.

von Steblau_87 am 15.02.2021, 14:22



Antwort auf: Schiefhals

Lieb Eltern, Verhärtungen der Muskulatur am Hals, so wie Sie das beschrieben haben, kommen tatsächlich meistens durch Verletzungen (unbewusst) während des Geburtsvorganges oder der geburtshilflichen Aktionen. Der verletzte Muskel kann Verhärtungen aufgrund verschiedener Mechanismen, gelegentlich auch durch ein Hämatom also einen Bluterguss in ihm. Wenn man im Ultraschall des Muskels tatsächlich Narbenbinnenechos findet, dann muss man von einer Narbe ausgehen und davon, dass sich das nicht von alleine bessert. Tatsächlich können vorsichtige Manipulationen durch Physiotherapeuten hier bei der Entscheidung helfen. Wenn im Intervall mehrerer Anwendungen von physiotherapeutischen Maßnahmen keine Veränderung der Muskelstruktur (also wie sich der Muskel anfühlt) stattfindet, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von der späteren Notwendigkeit einer kleinen Operation auszugehen. Allerdings haben Sie hierzu noch sicherlich 1 Jahr gut Zeit, das zu beobachten. Mit freundlichen Grüßen, Ihr Jan Matussek

von Dr. J. Matussek am 22.02.2021



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