Guten Tag
Unser Baby ist nun etwas mehr als 10 Monate alt und krabbelt noch nicht. Seit ein paar Tagen wippt sie in der Krabbelposition vor und zurück und setzt sich aus dieser Position hin, macht aber keinen „Schritt“ vor oder zurück. Seit wenigen Wochen robbt sie, seit vielleicht zwei Wochen auch über Kreuz. Sie hat auch recht spät angefangen, sich zu drehen. Sie ist ein zufriedenes Baby und die Standarduntersuchungen beim KiA waren immer unauffällig (die letzte ist nun allerdings auch schon knapp zwei Monate her). Nun lese ich immer wieder, dass Leute zur Physio gehen, wenn Kinder in dem Alter noch nicht krabbeln. Sollten wir das auch tun? Oder hat das keine negativen Auswirkungen auf ihre Emtwicklung, wenn das alles einfach später passiert?
Vielen Dank!
von
Rahel@12
am 03.09.2020, 11:53
Antwort auf:
Krabbeln
Liebe Familie,
ersteinmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrem anscheinend zufriedenen Baby, auch wenn nicht alles so rasant abläuft, wie es der „Druck“ im ewigen „Mütterwettbewerb“ um das „beste und schnellste Baby“ zu vermitteln scheint.
Ja, es gibt Listen zur motorischen Entwicklung von Babies und ja, da steht drin, wer wo wann und was können muss: Da gibt aber auch gleichermaßen große Schwankungsbreiten der Entwicklung , so wie es so viele verschiedene menschliche Charaktere gibt: die Überaktiven, die Gemächlichen, die Nervösen, die Gelassenen, die Faulen, die Trägen, die Dünnhäutigen und die Dickfälligen.
Und so ist nun auch der Aktivitätsdrang Ihres Babies einzuordnen: vielleicht sehr zufrieden, und deshalb ein bisschen sehr entspannt und gar nicht aufgeregt, vielleicht auch weniger „hibbelig“ und irritationsanfällig, wie andere Babies: Vielleicht ein wenig so, wie die Eltern es waren; aber wer weiß schon, wie Sie selber mal als Kleinkind waren! Sie sehen, die genetische Grundausstattung spielt auch eine große Rolle im Thema, dass Sie ansprechen.
Wenn Ihr Kind also vieles nicht so macht, und vom Kinderarzt beste Gesundheit attestiert wird, dann empfehle ich immer, sich mit dem Kind mehr zu beschäftigen, ihm viele Anreize zu liefern, Dreh- und Rollspiele zu veranstalten, auch ein bisschen die Angst verlieren, mit Ihrem Baby „herumzutollen“.
Wenn Sie sich das nun gar nicht zutrauen, dann brauchen Sie einen
„Baby-Sport“-Trainer (nein! natürlich nicht!), aber zumindest jemand, der/ die Ihnen zeigt, was man alles spielerisch erreichen kann.
Manchmal ist das eine
andere Mutter, die Freundin, die eigene Mutter (Oma), oder halt die Physiotherapeutin (letztere sind eigentlich für kranke Kinder da, und Ihr Baby scheint definitiv nicht krank zu sein).
Also : Glück auf, spielen, toben etc. und
keine Sorgen machen. Auch Einstein war ein träges und faules Baby, von dem
man eigentlich zunächst nichts erwartete, aber er hatte schon früh alles im
Visier, und entwickelte sich motorisch sehr langsam .....
Beste Grüße von JM
von
Dr. J. Matussek
am 04.09.2020
Antwort auf:
Krabbeln
Hei, Unser Großer war motorisch auch echt langsam. Er hat mit zehn Monaten gelernt, sich zu drehen. Hab mir auch Sorgen gemacht. Jetzt mit vier Jahren ist er voll normal entwickelt. Er hatte andere Prioritäten und hatte mit einem Jahr schon alle Zähne ;)
von
Cymbeline81
am 12.09.2020, 06:36