Frage: Phimose

Sehr geehrter Herr Prof. Wirth, ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Bei meinem Sohn (inzwischen 3 Jahre und 9 Monate) wurde im November 2003 wegen Phimose eine Komplettbeschneidung vorgenommen. Es sieht jedoch sehr unschön aus, d.h. die eine Seite um die Eichel herum ist, wie es sein sollte, aber auf der anderen Seite ist die Haut nicht vollständig entfernt und um die Eichel herum sind lauter "Knubbel". Ich sehe das als Kunstfehler an und mein KiA meinte auch, so etwas hätte er noch nie gesehen bei einer Vollbeschneidung. Nun möchten wir gerne nochmal den Prof. aufsuchen, der zwar nicht selbst operierte, aber sicher eine Meinung abgeben kann, wenn er den Penis meines Sohnes sieht. Da man ja immer wieder liest, dass Ärzte Kunstfehler selten zugeben, wollte ich gerne wissen, wie Sie dazu stehen, wenn eindeutig zu sehen ist, dass Pfusch gemacht wurde. Falls der Prof. bereit wäre, das nochmal zu beschönigen, könnte man das auch in ein paar Jahren machen lassen???? Ich möchte nämlich meinen Sohn ungern jetzt schon wieder operieren lassen, da er im März diesen Jahres die Polypen entfernt bekam. Und FALLS der Prof. den Fehler zugibt, würden die Kassen diese OP bezahlen? Vielen Dank im voraus und liebe Grüße Tanja

Mitglied inaktiv - 23.06.2004, 19:56


Antwort auf: Phimose

Ich sehe den Befund nicht, daher kann ich kein Urteil abgeben. Aber es gibt immer Wundheilungsstörungen nach Operationen, das sind aufgeklärte "Komplikationen". Ich glaube nicht, dass man in Ihrem Fall von einem Kunstfehler sprechen kann, das hieße ja, dass die Op nicht lehrbuchgemäß durchgeführt worden wäre. Möglicherweise heilte das Gewebe ungleich. Ich würde das schon mit dem Operateur besprechen, aber ohne Agression. Die behandelten Menschen sind keine Maschinen und die individuellen Faktoren können bei gleicher Vorgehensweise manchmal nicht beeinflusst werden. Mit dem Zugeben ist das so eine Sache, das wird sehr populistisch dargestellt. Nahc ärztlicher und Laienauffassung sind Kunstfehler nicht das gleiche. Wenn der Arzt lege artis vorgegangen ist, hat er auch bei kosmetisch schlechtem Ergebnis keinen Fehler, und schon gar keinen Kunstfehler begangen. Wichtig ist die sachliche Bearbeitung. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 24.06.2004