Frage: Pavor Nocturnus (lang!)

Hallo Dr. Wirth, ich habe Ihnen schon vor einem Monat von meiner Tochter Sarah (wird im März 3 Jahre) berichtet. Sie war 2 x in der Uniklinik Lübeck, wo letztendlich Wahrnehmungsstörungen und ein leichtes ADS diagnostiziert wurde. Sie wurde nun für die Frühförderung angemeldet und soll 2 x die Woche KG bekommen. Sie hat noch nie durchgeschlafen, seit ca. 4 Monaten werden die Schlafstörungen schlimmer. Ca. 2-3 Stunden nach dem Einschlafen schreit sie wie am Spieß, sitzt im Bett oder läuft im Zimmer umher, ist aber nicht ansprechbar, bei Berührungen haut sie um sich. Das geht JEDEN Abend so, meist 2-4 x! Ab 0 h ist es nie, dann wird sie nur "normal" wach, weil sie Durst hat oder ihr kalt ist. Nach 5-10 Min hysterischem Geschrei wird sie wieder zugänglich, redet normal und schläft schnell weiter (bis zum nächsten "Anfall"). Mein Arzt sagte mir, es ist Pavor Nocturnus und überwies mich an eine Beratungsstelle für schlafgestörte Kinder. Er verschrieb SEDInfant-Saft, allerdings habe ich nach 3 Abenden abgebrochen, weil die Nächte NOCH schlimmer wurden. Sie schlief viel unruhiger und war ständig , alle 30 Min ca., wieder wach und jammerte.

Mitglied inaktiv - 21.02.2002, 20:00


Antwort auf: Pavor Nocturnus (lang!)

Zunächst einmal: Atosil ist harmlos, aber: Sie und Ihre Tochter sind meiner Ansicht nach in Not. Hier müssen sich einmal andere darum kümmern. Entweder Sie gehen mit ihr in eine Einrichtung, wo man alles in Ruhe beobachten kann oder sie lassen die Oma o.ä. kommen, damit sie beide sich emotional etwas stabilisieren können. Hier stimmt etwas in der Interaktion nicht. Das ist auch mit Medikamenten nicht zu beheben, denn die Gründe liegen meiner Ansicht nach tiefer.. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 21.02.2002


Antwort auf: Pavor Nocturnus (lang!)

Nachdem sie also nur noch ca. 5 Stunden die letzten Nächte pro Nacht geschlafen hat und ihre Hibbeligkeit am Tag noch schlimmer wurde, bin ich heute wieder zum Kinderarzt. Er verschrieb mir Atosil-Tropfen, abends 12 Tropfen (sie wiegt 12 kg), und bei Bedarf kann sie auch tagsüber 8 Tropfen bekommen. Das soll ich erstmal eine Woche machen, damit sie wenigstens den Schlafmangel aufholen kann. Ich habe auch kritische Stimmen von anderen Müttern gehört, Atosil einem Kleinkind zu geben. Wie sehen Sie die Vorgehensweise meines Arztes? Sind die Tropfen "harmlos" oder gibt es noch eine Alternative außer Baldrian, der ja bei ihr paradox wirkt. Außerdem, was wird bei einer Schlafberatung gemacht? Kann ihr MCD und die Wahrnehmungsstörung mit dem gehäuften Nachtschreck zu tun haben? Danke und liebe Grüße Nina

Mitglied inaktiv - 21.02.2002, 20:03