Myelisierungsschichtverzögerung?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Myelisierungsschichtverzögerung?

Hallo Prof. Wirth, Meine Tochter (3 1/2) hat Epilepsie mit einer einseitigen PVL links (woddurch verursacht unklar). Als sie knapp 2 war wurde ein MRT gemacht wo dies und eine stark verzögerte Myelisierungsschicht- verzögerung festgestellt wurde. Damals hies es hätte noch Zeit aber das man mit 3 bzw 4 Jahren nochmal ein MRT machen müsse/ solle zur kontrolle ob diese Verzögerung noch vorhanden ist. Ihre Anfälle (fokalen Ursprungs) generalisieren nun fast immer und sind schwer zu dämmen. Nun unsere Frage: Können wir ein MRT "fordern"? Generalisieren die Anfälle aufgrund dieser Verzögerung so schnell? Sie ist ein Frühchen ( knapp 9 Wochen per sectio; 1890g, KL:42cm; KU:28cm; hatte die üblichen Anpassungsschwierigkeiten gehabt) wieviel Zeit hat sie damit die Schicht voll ausgereift bzw. diesen Reifungsprozeß aufgeholt hat? -den ich denke mal das Gehirn wächst ja mehr oder minder mit wenn wir wachsen also folglich auch die Hirnschichten, oder?- Ich weiß es sind mal wieder viele fragen und auch etwas speziell vielleicht aber wir hoffen trotzdem sehr das Sie uns die Fragen beantworten können. Vielen Dankund einen schönen Abend noch Simone und Jens

Mitglied inaktiv - 12.09.2002, 21:00


Antwort auf: Myelisierungsschichtverzögerung?

Ich glaube, dass Sie die Möglichkeiten des MRT überschätzen, denn funktionelle Störungen (wie z.B. Epilepsien) kann diese Technik nicht entdecken. Trotzdem würde ich jetzt das MRT wiederholen. Über die Art der Epilepsie muß auch der Anfallstyp und das EEG Aufschluss geben. Das MRT hat ja höchstwahrscheinlich keine therapeutische Konsequenz. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 13.09.2002


Antwort auf: Myelisierungsschichtverzögerung?

Hallo Prof. Wirth, ..aber wahrscheinlich haben Sie uns Mißverstanden, denn es ging nicht um die Feststellung der Epilepsie (Diagnose(n) sind Frühkindliche Grandmaux, sekundär generaliserte Anfälle sowie atypischen Absencen mit komplexen Verhaltensauffälligkeiten!) sondern darum das sie so massiv schnell und mittlerweile fast jedesmal generalisieren. Wir möchten nur wissen ob diese Myelisierungsschichtverzögerung der Grund für die schnelle Generalisierung sein könnte mehr nicht. Außer ob man etwas gegen die Verzögerung tun könnte, wenn dies noch der Fall wäre. Danke für Ihre Mühe und hoffen noch auf eine Rückmeldung

Mitglied inaktiv - 13.09.2002, 09:40


Antwort auf: Myelisierungsschichtverzögerung?

Ich weiß nicht, ob sogenannte Myelinisierungsverzögerungen ein Grund für eine derartige Epilepsie sein können, ich bin mir auch nicht sicher, ob man nicht mit der Diagnose fuktionelle Störungen im Gehirn zu "organisieren" versucht. Wir sprechen öfter auch bei den eigenen Patienten -Neuropädiater diskutieren das durchaus nicht einheitlich - darüber und ich denke, dass die Frühgeburtlichkeit und die Komplikationen letzlich zu diesen Veränderungen führen. Eine Behandlung gibt es meiner Kenntnis nach nicht. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 13.09.2002