Frage: MMR

Hallo Herr Prof. Wirth! Mein Sohn ist jetzt 14 Monate alt. Mit 12 Monaten bekam er die erste MMR. Mein Kinderarzt meinte nun, dass er die zweite MMR, also die Auffrischung, erst in zwei, drei Jahren impfen will. Er sei kein Anhänger der neuen Impfempfehlung und außerdem sei mein Sohn ohnehin sehr zart und etwas in der Entwicklung zurück, so dass er das Immunsystem derzeit nicht belasten wolle. Nun habe ich aber gelesen, dass die neue Impfregelung deswegen gemacht wurde, weil doch noch 5 % der geimpften Kinder keinen Impfschutz hätten durch die erste Impfung. Ich bin nun etwas verunsichert. Einerseits kann ich die Argumentation meines Kinderarztes nachvollziehen. Andererseits habe ich Bedenken, dass mein Sohn zu der Gruppe von nicht impfgeschützten Kindern gehört. Unser zweites Kind kommt im September zur Welt, so dass ich natürlich auch umgehen will, dass dieses von ihm angesteckt wird. Was meinen Sie denn dazu? Eine zweite Meinung wäre hilfreich. Und gibt es wirklich schon Erfahrungswerte, dass durch die vorgezogene Auffrischung der MMR-Impfung tatsächlich dann alle Kinder einen 100%-igen Impfschutz haben? Sie ist ja erst vor kurzem eingeführt worden. Herzlichen Dank für Ihre Antwort Jana

Mitglied inaktiv - 16.02.2002, 10:46


Antwort auf: MMR

Ich möchte mich ungern in Impfansichten einmischen, sie sind meist nicht wissenschaftlich begründet sondern emotional. Ich würde mich an den STIKO-Plan und die Empfehlung halten. Eine Impfung belastet das Immunsystem meiner Ansicht nach nicht im Sinne einer eventuellen Krankheitsgefahr, man kann ja auch argumentieren, dass gerade etwas zartere Kinder gut durchgeimpft sein sollen. Ein Impfschutz bei 100% der Geimpften besteht nie, aber man kommt schon nahe dran. Letztlich muß jeder selbst entscheiden, welcher Empfehlung er folgen will, Empfehlungen basieren immer auf Statistiken und damit Risikoabwägungen. Gruß S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 16.02.2002