Babys wunder Po - was tun bei Windeldermatitis?

wunder Babypopo
Dr. Busse
Sprechblase

Herr Dr. Busse, unser Baby hat trotz sorgfältiger Pflege einen wunden Po und weint beim Wickeln. Woher kann das kommen … ?

Redaktion:

Herr Dr. Busse, weshalb bekommen viele Babys einen wunden Po?

Dr. Busse:

Zarte Babyhaut ist sehr empfindlich, denn der natürliche Schutzmantel ist noch nicht so ausgeprägt. Feuchter Stuhl und Urin - das alles dicht und warm in der Windel eingepackt - führen dann leider häufig zu einem wunden Po. Besonders dann, wenn das Baby einen Infekt hat, die Verdauung sich an die Einführung neuer Nahrung anpassen muss oder beim Zahnen. Dann entsteht trotz guter Pflege leider ganz schnell eine sogenannte Windeldermatitis.

Redaktion:

Woran können Eltern eine Windeldermatitis erkennen?

Dr. Busse:

Die Haut im Windelbereich um After und Genitale ist gerötet und kann geschwollen sein, oftmals kommt es auch zu Bläschen, Schuppen oder gar offenen Stellen. Das Wickeln kann jetzt weh tun und das Baby weint dabei.

Redaktion:

Was kann man bei Windeldermatitis tun?

Dr. Busse:

Eltern sollten jetzt verstärkt darauf achten, den Windelbereich trocken und luftig zu halten. Eine Zeit lang ohne Windel auf einem großen Badetuch strampeln dürfen ist ideal. Den Po nur mit lauwarmem Wasser vorsichtig reinigen und trocken tupfen oder fönen (Nur in Bauchlage, damit kein Urinstrahl den Fön trifft). Wichtig ist jetzt sanfte und dünn aufgetragene Hautpflege. Besonders bewährt haben sich dafür Produkte, die den Schutzmantel der Haut stabilisieren und die Entzündung mildern weil sie Zink oder Gerbstoff in Form von Lotion oder Creme enthalten. Verdünnte Gerbstofflösung kann man auch zum Abwaschen oder Baden der entzündeten Hautpartien verwenden.

Was versteht man unter Gerbstoffen?

Gerbstoffe zählen zu den ältesten Heilmitteln der Welt. Sie sind in der Natur weit verbreitet und kommen zum Beispiel in Eichenrinden, Wurzeln, Blättern oder Früchten vor.
Sie helfen der Haut beim Heilen und dabei, trocken und widerstandsfähig zu bleiben. Außerdem lindern sie den Juckreiz, beugen Infektionen und Entzündungen vor.
Gerbstoffe sind als Lotion, Creme und Flüssigkeit verfügbar. Durch moderne Herstellungsverfahren können Gerbstoffe synthetisch und damit in gleichbleibender Qualität hergestellt werden.

Wenn der Windelausschlag nach 3-4 Tagen nicht besser wird, haben sich wahrscheinlich Hefepilze und Bakterien auf der entzündeten Haut angesiedelt – man spricht dann vom „Windelsoor“. Ihr Kinderarzt sollte das untersuchen und wird Ihnen dann zusätzlich zur Pflege eine Creme verordnen, die Pilze und Bakterien gezielt bekämpft.

Redaktion:

Können Eltern denn etwas tun, um dem wunden Po vorzubeugen?

Dr. Busse:

Wichtig ist, dass Sie Ihr Baby regelmäßig wickeln, um den Windelbereich trocken zu halten. Und lassen Sie Ihr Baby ruhig ab und zu im Warmen und unter Aufsicht auch einmal ohne Windel strampeln – das tut der Haut gut.
Nutzen Sie zum Waschen zuhause nur klares Wasser und duschen oder tupfen Sie den Windelbereich vorsichtig ab, um die Haut zu schonen. Unterwegs nur milde Babytücher ohne Alkohol verwenden. Anschließend immer eine Pflegecreme ganz dünn auftragen, damit die Haut geschützt aber die Saugschicht der Einmalwindel nicht verklebt wird. Dafür eignen sich am besten wie bei der Behandlung der Windeldermatitis Zink- und Gerbstoffhaltige Präparate.
Dann kann Ihr Sonnenschein glücklich und zufrieden strampeln!

Redaktion:

Vielen Dank für diese Tipps, Herr Dr. Busse

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