Hallo, keine Ahnung, ob ich hier richtig bin. Hab es schon bei Frau Bader im Rechts-Forum versucht - die kann mir aber nicht helfen. Ich habe ein echtes Problem! Seit knapp 4 Monaten habe ich die Pflegeerlaubnis, als Tagesmutter zu arbeiten. Ich lebe mit meinem Lebensgefährten und meinen beiden Kindern zusammen in einem Dorf, bin vor knapp 1,5 Jahren mit den Mädels nach der Trennung von ihrem Papa hier her gezogen. Mein Lebensgefährte und ich (er ist hier aufgewachsen) haben uns ein Häuschen gekauft und uns alles so schön vorgestellt. Ich verdiene etwas nebenher als Tagesmutter, um die Haushaltskasse aufzubessern, und wir schaffen das schon mit der Finanzierung. Kurz, nachdem wir ins Häuschen eingezogen waren (Mai 2007), kamen die ersten Verdächtigungen von Oma und Mutter einer Klassenkameradin auf, daß ich meine Kinder schlage. Völliger Blödsinn! Als meine Große heimkam, war sie völlig aufgelöst, daß ihre beste Freundin sie so etwas vor der halben Klasse gefragt hat! Sie hat auch verneint, doch dieses Mädchen ist zu ihren Eltern gegangen und hat gesagt, meine Tochter würde geschlagen, das hätte sie gesagt. Ich war völlig entsetzt, stellte das Mädel am Telefon zur Rede (ich bin nicht böse geworden, sondern hab ihr sehr ruhig erklärt, was aus so etwas entstehen kann). 2 Tage später standen Mutter und Oma dieses Mädchens mittags vor der Tür, gingen mich aufs Heftigste an. Ich war mit meinen völlig verstörten und weinenden Kindern alleine daheim, war so damit beschäftigt, sie zu beruhigen, daß ich mich überhaupt nicht habe wehren können! Sie meinten, warum ich mich so aufregen würde, wenn nichts dran wäre an den Vorwürfen. Und sie drohten, zum JA zu gehen. Eine gemeinsame Bekannte, deren Tochter seinerzeit bei der Frage in der Schule dabei war und die die Version meiner Tochter unabhängig von ihr bestätigte, meinte nur, daß ich vorsichtig sein solle, die Herrschaften würden es ernst meinen. Ich bin, weil ich keine andere Möglichkeit hatte (es lief ja alles, wenn unter Zeugen, dann über die Kinder - die Aussage, die ich über die Anschuldigungen während des Besuches bei mir machen könnte, könnte ich nicht mit Zeugenaussagen belegen), zur Kinderärztin gelaufen, hab ihr erklärt und sie hat mir sofort völlig entsetzt ein schriftliches Attest gegeben, daß bei allen U-Untersuchungen und Arztbesuchen niemals auch nur der geringste Anlass dazu gewesen wäre, so etwas zu vermuten. Dieses Attest stellte ich den beiden streitbaren Damen dann per Einschreiben/Rückschein zu. Ich weiß allerdings von deren Tochter/Enkeltochter, daß man sich nicht die Mühe gemacht hat, dieses Schreiben überhaupt zu öffnen. Es wanderte direkt in den Müll. Bis dato war es dann still. Ich dachte, die Sache hätte sich geklärt. Doch heute vor drei Wochen stehen mittags zwei Beamte vom JA vor der Türe, die mir erklären, sie hätten meine Große in Gewahrsam genommen, es würde von diesen beiden Damen eine Anzeige vorliegen. Die Kleine haben sie mir gelassen, weil sie zum einen keine Misshandlungsspuren aufwies (ich hab sie splitterfasernackt vor den beiden Beamten ausgezogen), zum anderen war sie gerade krank. 2 Tage war meine Große im Heim, dann durfte sie wieder heim. Alle Vorwürfe waren völlig aus der Luft gegriffen und nicht haltbar. Der Beamte vom JA hat sich vielmals bei uns entschuldigt. Aber meine Tochter hat jetzt einen ganz gewaltigen Knacks weg (sie schläft nicht mehr alleine, hat Angst, in die Schule zu gehen, da sie ja aus dem Unterricht weggeholt wurde etc.). Ich behalte zwar meine Pflegeerlaubnis, aber mein Ruf ist doch in einem kleinen Dorf erst mal kaputt! Meine Anwältin riet mir jetzt aber, von einer Anzeige gegen diese Leute wegen Rufschädigung und übler Nachrede abzusehen, weil sie meinte, daß mich ein anhängiges Ermittlungsverfahren vielleicht doch meine Pflegeerlaubnis kosten könnte. Außerdem habe ich Angst, bei meiner Großen alles wieder und wieder aufzuwühlen, ganz klar! Aber auf der anderen Seite kann es doch nicht sein, daß uns jemand so etwas antut, meinem Kind, und uns allen, einen solchen Schaden zufügt, und völlig ungeschoren davonkommt! Und im Dorf wird doch unter Umständen dann auch erzählt, daß wohl an der Geschichte was dran sein wird, sonst würde ich mich doch wehren! Ich bin inzwischen völlig verzweifelt und mit den Nerven mehr als am Ende! Ich schlafe nicht mehr, weine ständig und bin wie gelähmt. Einzig meine Arbeit, meine beiden Mädels und mein Partner halten mich irgendwie aufrecht! Welchen Rat könnten Sie mir geben, welchen andere Mamas, Papas oder auch Tagesmütter? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort! Übrigens: Wir werden demnächst, zur Aufarbeitung gewisser Dinge bei meiner Großen (riesige familiäre Probleme bei der Trennung von meinem Ex-Mann, aber auch zur Aufarbeitung dieser Geschichte) eine psychologische Helferin hier ins Haus bekommen. Sie wird 1 - 2 Stunden pro Woche mit uns, aber hauptsächlich mit meiner Großen, Gespräche führen, Dinge unternehmen etc. Ich hoffe, daß das meinen Kindern, aber auch meinem Lebensgefährten und mir, hilft, das Erlebte (es waren 48 Stunden Hölle) zu verarbeiten und die Kinder auch wieder ein wenig loslassenzu können. Vielen Dank im voraus. TinaP.
Mitglied inaktiv - 14.11.2007, 10:06