Unregelmäßige Betreuung

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Unregelmäßige Betreuung

Hallo, ich (2Kinder: 2j+4j)habe mal ein paar Fragen zu denen ich bislang noch keine Antwort hier auf die Schnelle finden konnte und bei unserem Jugendamt dauerbesetzt ist: Eine Nachbarin und Freundin von mir möchte demnächst wieder voll arbeiten. ihre 4jährige Tochter geht bei meiner mit in die Kiga-Gruppe. da beide elternteile somit unregelmäßige schichtzeiten haben, würde ich sie unterschiedlich dann von mittags bis abends bei uns mitbetreuen oder von abends bis nachts einfach nur das babyfon mit rübernehmen und bei bedarf dann schnell über den zaun klettern. es wären etwa 10-15 std/wo. was sollte ich dabei beachten? was wäre, wenn ich innerhalb eines monats unterschiedliche wochenstunden das kind betreueun würde (z.B. 10+4+18+8 std.)? Außerdem habe ich mir überlegt, da hier im Ort im KiGa keine Übermittagbetreuung stattfindet und in der nahen Grundschule ebenfalls diese Problem besteht, sowie oft Stunden einfach kurzfristig ausfallen, eine Übermittag-Betreuung anzubieten. Dies auch evtl einfach nur nach (kurzfristigem/unregelmäßigem) Bedarf der Eltern. Was sollte ich hierbei beachten? Bislang habe ich auch noch keine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt. In welchem Umpfang sind denn diese Kurse? Stimmt das, das der (berufstätige) Partner diese Kurse mitbesuchen muss? So, das wars erstmal für den Anfang, Vielen Dank schonmal für Ihre Antwort, MfG, Patricia (PLZ 555xx)

Mitglied inaktiv - 03.05.2006, 11:51


Antwort auf: Unregelmäßige Betreuung

Hallo Patricia, das was Sie leisten fällt unter Nachbarschaftshilfe. Wenn sie jedoch regelmäßig und längerfristig Ihr Nachbarkind betreuen (über 15 Wochenstunden) dann beantragen Sie bei Ihrem zuständigen Jugendamt eine Pflegeerlaubnis, damit wären Sie auf alle Fälle auf der sicheren Seite. Mit dieser Pflegeerlaubnis könnten sie dann noch zwei weiteren Kindern einen Tagespflegeplatz in Ihrer Familie ermöglichen. Zum Thema Kurs – Qualifizierungsmaßnahme. Ich habe an einem Qualifizierungskurs –das heißt einen Basiskurs mit 80 Unterrichtsstunden und einen Aufbaukurs mit weiteren 80 Unterrichtsstunden teilgenommen. Mit dem abschließenden Abschlusskolloquium habe ich das Zertifikat „Qualifizierte Tagespflegeperson“ vom Bundesverband für Kinderbetreuung in Tagespflege e.V. erhalten. Nicht nur mir hat dieser Basiskurs viel Freude bereitet, da er ein absolutes „learning by doing“ war, also lernen und direktes Umsetzen beinhaltete, sondern allen 12 Kursteilnehmerinnen. Am Ende vom Basiskurs waren alle 12 traurig, dass die Zeit schon vorüber war und haben sofort weitermachen wollen. Es ist kein Kurs – wie man sich Schule vorstellt mit büffeln und Arbeiten schreiben, sondern lernen voneinander, miteinander ... Hier ein kleines Beispiel: Wir saßen zu viert um einen Tisch vor einem großem weißem Posterblatt und bekamen jeder Buntstifte in die Hand gedrückt. Nun sollten wir ein Bild gestalten. Jeder fing in seiner Ecke an und ganz allmählich trauten wir uns an das gedankliche Viertel des anderen heran. Nach einer Viertelstunde hatten wir ein ganz passables Etwas geschaffen. Der eine oder andere aus der Gruppe war mutiger und in den Bereich des anderen hineingeraten, der andere ist nur in seinem Bereich geblieben und hatte sich nicht sehr weit getraut. Am Ende der angesetzten Malzeit kam unsere Referentin mit einem schwarzen Stift (den keiner von uns in seiner Buntstiftensammlung hatte) und ratschte damit zack zack über unser tolles Gesamtbild. Sie entwertete es sozusagen. Im ersten Augenblick war unsere Tischgruppe absolut sprachlos und jeder ging anders mit dieser Vorgehensweise um. Der eine war etwas sauer, der andere entsetzt, ein anderer versuchte das Bild - trotz des schwarzen Striches noch etwas aufzufangen und das Gesamtbild kreativ zu rette. Dieses Beispiel zeigte deutlich, wie gehen wir selber mit so einer Situation um – was macht so eine Situation mit uns und anschließend kam die ganze Gruppe zusammen um darüber nachzudenken, wie gehen die Kinder mit unserer Kritik um und was macht es mit ihnen, wenn sie etwas geschaffen haben, an dem wir etwas bemängeln oder sogar verändern? Das Lernpaket beinhaltete alles, was wir als Rüstzeug für die Tagespflege benötigen: · Förderung von Kindern in der Tagespflege als Anforderung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG · Der Bildungsauftrag in der Tagespflege · Wie erziehe ich – wie wurde ich erzogen · Kinder sind verschieden – ihr Recht auf Anerkennung ist gleich. Ansätze zum Umgang mit individuellen, geschlechtsspezifischen und kulturellen Unterschieden · Eine gute Erziehung des Kindes – Was gehört dazu? · Die Würde des Kindes ist unantastbar. Das Recht auf gewaltfreie Erziehung · Schwierige Erziehungssituationen in der Tagespflege · Sexualerziehung, Prävention von sexuellem Missbrauch · Verhältnis Tageskinder und eigene Kinder: wie komme ich damit zurecht · Abschied von Tageskindern · Kontakt und soziale Beziehung im Spiel · Unterstützung der Kindlichen Spielentwicklung im Alltag · Sicherheit drinnen und draußen – über den Umgang mit Gefahrenquellen · Kinder brauchen Bücher · Kinder und Medien · Kooperation und Kommunikation zwischen Tagesmutter und Eltern · Erziehungspartnerschaft in der Tagespflege · Kooperation zwischen Nähe und Distanz · Kreativer und konstruktiver Umgang mit Konflikten · Schweigepflicht in der Tagespflege · Arbeitsbedingungen der Tagesmutter · Beruf Tagesmutter · Rechtliche und finanzielle Grundlagen der Tagespflege · Aus welchen Quellen schöpfe ich? Umgang mit Stress und Überforderung · Vernetzung und Kooperation · Reflexion · Erste Hilfe-Kurs im Säuglings- und Kindesalter Diesen Kurs hätte ich mir schon vor 26 Jahren gewünscht, als ich mit Tagespflege anfing. Leider gab es dies damals jedoch nicht. Selbst meine eigenen Kinder wären dann noch Nutznießer des Gelernten gewesen. Ich kann Sie also nur motivieren, diesen Kurs in Angriff zu nehmen. Er bringt Ihnen persönlich sehr viel und das erlernte Wissen wirkt sich positiv im Umgang mit fremden Kindern und deren abgebenden Eltern aus. Diesen Qualifizierungskurs brauchen nur Sie mitzumachen, da Sie ja diejenige Person sind, die die Tagespflege umsetzt. Der Partner, wenn er arbeiten geht, ist ja nur am Rande betroffen. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 06.05.2006


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