Guten Tag! Mein Sohn ist 27 Monate alt und wurde noch nie von jemanden anderen betreut als von mir und von meinem Mann. Ich möchte ab Oktober gerne ein Studium beginnen, nur die Eingangsphase mit 40 Wochenstunden für einen Monat, macht mir große Sorgen. Nach dieser 4 wöchigen Phase habe ich in etwa 15- 20 Wochenstunden. Wir wohnen mit meinen Eltern auch in einem Haus, er kennt also Oma und Opa sehr gut! Habe nun ein paar mal probiert wegzufahren, aber das akzeptiert mein Sohn überhaupt nicht! Er weint und wartet bis ich wieder komme. Ich habe bemerkt, dass er die Situation besser akzeptiert, wenn er bestimmen kann. Also wenn er mit der Oma/Opa wegfährt. Allerdings wird das nicht den ganzen Oktober lang möglich sein. Übrigens stille ich ihn immer noch zum Einschlafen, allerdings möchte er die Brust nicht wenn er mich nicht sieht!
Wie soll ich nun am besten vorgehen? Ihn weinend zurücklassen?? Ein jeder meint, er wird die Situation nach einigen Tagen akzeptieren. Es besteht natürlich die Möglichkeit auf mein Studium zu verzichten und noch ein Jahr zu Hause zu bleiben! Was meinen Sie?
Vielen Dank,
Katrin
von
Katrin1986
am 04.09.2013, 13:34
Antwort auf:
Kann ich meinen Sohn bei Oma lassen?
Hallo Katrin,
praktizieren Sie mit Oma und Opa eine langsame Betreuungs-Einführungsphase.
Besuchen Sie Oma und Opa mit ihrem Sohn und lassen sie die Großeltern mit ihm spielen. Halten sie sich im Hintergrund und nach 5 – 10 Minuten verabschieden Sie sich kurz und verlassen die Wohnung! Gehen Sie z.B. zum Einkaufen und seien sie ca. 15 bis 20 Minuten später wieder zurück. Diesen Vorgang wiederholen Sie täglich mit langsamer Zeitsteigerung. Dann wird sich zeigen, ob er sich von Oma und Opa trösten und ablenken lässt. Loben Sie ihn, wenn sie ihn abholen, wie toll er das gemacht.
Doch bevor Sie dies in Angriff nehmen, müssen Sie sich absolut darüber im Klaren sein, was Sie wollen!
Können und wollen Sie überhaupt Ihren Sohn los lassen ?
Trauen Sie Opa und Oma zu, dass die ihre Sache gut machen?
Wenn ja, dann stehen Sie dazu in Worten und mit Ihrer Körpersprache!
Ihr Sohn ist alt genug, Ihre Verunsicherung deutlich zu spüren und auszunutzen. Er kennt Sie genau und reagiert prompt.
Sie wissen aber, dass er bei Opa und Oma gut aufgehoben ist und können gehen, obwohl Tränen kullern – er hat keine Schmerzen – er ist bei den Großeltern sicher und Sie sind gleich wieder zurück. Oma und Opa sind keine Fremden, die ihm Angst machen könnten. Nur die Situation ist für ihren Sohn neu und fremdartig – dazu benötigt er Gewöhnungszeit und Ihre Verlässlichkeit in Punkto Abholung.
Sprechen Sie dies im Vorfeld – ohne Beisein Ihres Sohnes - mit den Großeltern die Zeiten ab und üben Sie es anschließend gemeinsam jeden Wochentag ein. Nach 4 – 5 Tagen werden aus den 20 Minuten 30 Minuten, dann 45. 60 – 90 Minuten …
Sie werden feststellen, wie prima es mit Kontinuität und Verlässlichkeit klappt. Geben Sie ihm sein Lieblingskuscheltier mit.
Nur Mut!
Bezüglich Ihrer Frage hinsichtlich Windel und tagsüber weglassen oder nicht – machen Sie keinen Druck.
Es ist toll, wenn Sie bereits jetzt schon mal die Windel tagsüber weglassen können.
Auch dieses Thema können sie mit den Großeltern gemeinsam besprechen – wieder ohne Ihren Sohn – und sie bitten es genauso zu handhaben, wie sie es vorgeben. Sollte es dann ebenso gut nach einer Weile klappen – wäre es toll. Ansonsten haben Sie mit Ihrem Sohn noch viele Stunden, um es immer wieder neu zu probieren.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 10.09.2013
Antwort auf:
Kann ich meinen Sohn bei Oma lassen?
Mein Sohn war schon einige Wochen tagsüber sauber. Die Windel hat er nur mehr gebraucht wenn wir länger unterwegs waren und nachts. Nun verlangt er sie seit einigen Tagen wieder. Denken Sie, dass das etwas mit meiner Abwesenheit zu tun hat (bisher haben wir ja nur "geübt")? Eine Regression?
Vielen Dank!
von
Katrin1986
am 07.09.2013, 13:39