Kritik am Tagesmuttermodell

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Kritik am Tagesmuttermodell

Hallo, in einer bekannten Zeitung las ich einen Artikel,das das Tagesmuttermodel als besonders konfliktreich gelte. Z.b.Die täglichen Wechsel zwischen der einen echten Mutter und der anderen'' Mutter''. Zitat:''Die frühe Aufspaltung des Bemutterungsangebots kann zu einer bleibenden Aufspaltung des inneren Beziehungserlebens führen.In der psychoanalytischen Therapie erlebe man das oft als "verdrängtes oder bagatellisiertes Fremdbetreuungsschicksal". Was meinen Sie dazu?

von Sonja-Lady am 27.03.2013, 20:42


Antwort auf: Kritik am Tagesmuttermodell

Hallo Sonja-Lady, diese Ansicht hat schon was. Es ereilt das „Fremdbetreuungsschicksal“ jedoch auch sämtliche Kita-Kleinkinder, die von Erzieherinnen „bemuttert“ werden. Studien belegen, dass Kinder erst mit ca. 3 Jahren Ihre Bindungsfähigkeit mit der Mutter so gefestigt haben, dass sie auch eine Zeit lang gut ohne Mutter auskommen können. Somit auch bereit sind Bindung zu neuen Personen aufzunehmen und sich von diesen Personen trösten und ablenken lassen. Leider können nicht alle Kinder bis 3 Jahren zu Hause betreut werden, da die Mütter arbeiten gehen wollen oder müssen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Somit steht Fremdbetreuung an. Tagesmütter bieten hier eine Möglichkeit in familiärer Umgebung individueller – da sie nur eine Kleingruppe von max. 3-5 Kindern betreut – auf ein Kleinkind einzugehen. Da haben es Kleinkinder in einer größeren Gruppengemeinschaft von 10 – 15 Kindern mit 2 Betreuerinnen, die evtl. auch schneller oder öfters wechseln viel schwerer. Mit freundlichem Gruß Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 03.04.2013