Hallo,
nur wenige Tage nach der Geburt unserer Tochter im März haben wir sie in 2 Kindergärten (katholisch und evangelisch) im Umkreis von 500m angemeldet, obwohl sie erst in 3 Jahren hingeht.
Beim Gespräch mit den Leiterinen wurde uns schon mitgeteilt, das es schwierig sein wird angenommen zu werden.
Gründe:
1. Nur Mutter hat eine Konfession (katholisch). Vater keine. Es würde ja nur einer entsprechende Steuer zahlen.
2. Kind ist nicht getauft bei Antragsstellung (wir argumentierten, das es ja noch sehr früh ist und wir denken sie soll es sich selbst aussuchen ob sie es möchte).
3. Zuviele Anträge werden noch nach uns eingehen, die wahrscheinlich bevorzugt werden müssen, wegen Geschwisterkinder und Härtefälle.
Ich hingegen gab beim Antrag an, das ich nur wenige Minuten vom jeweiligen Kindergarten arbeite und das mein Job davon auch abhängt das ich morgens um 8 Uhr anfangen kann.
Die nächsten Kita´s sind entweder nur zu Fuß in 3km Entfernung oder per Bus ca 15min (ein Weg) erreichbar. Ich müßte ja dann auch Fahrtkosten bezahlen.
Ich bin also verpflichtet sie in weiteren Kitas anzumelden, da sie ja auch einen Anspruch hat.
Meine Frage:
Wieviele Kita´s sind das Höchstmaß in der ich sie anmelden sollte?
Wieviel Weg muß ich hinnehmen um sie irgendwo unterzubringen?
Würde es auch in meinem Fall eine "Härtefallregelung" geben die ich bei der Stadt geltend machen könnte, da ja Wohnung, Arbeit und Kita in engster Umgebung sind.Ausserdem müsste ich wenn ich das zeitlich nicht hinbekomme meinen Job dort kündigen, da die Kindergärten ja auch frühestens um 7:30 aufmachen.
Vielen Dank schon mal im vorraus
Mitglied inaktiv - 16.06.2010, 12:04
Antwort auf:
Kita Anspruch
Hallo tattie,
Zur Frage 1.
bisher habe ich noch nicht gehört das Eltern abgewiesen werden, weil sie nicht die richtige Konfession haben und wie in diesem Fall keine Kirchensteuern bezahlen.
Das Erzieher Konfession bezogen eingestellt werden, das kann ich noch verstehen, aber Eltern und Kinder? Ich halte das für einen Skandal !!
Es gibt einen gesetzlichen Auftrag zur Betreuung von Kindern, die an die Träger delegiert werden. Ich kann mir nicht vorstellen dass, das Jugendamt solch ein Aufnahmeverfahren billigen würde!
Zur Frage 2
siehe zu eins…. = geht gar nicht, das ist Diskriminierung pur !
Siehe AGG (Gleichstellungsgesetz)
Zur Frage3
Für mich ist es unerklärlich, dass eine Mutter drei Jahre vor Kindergartenbeginn schon gesagt bekommt, dass es schwierig ist einen Platz zu bekommen. Was soll eine Mutter denn sonst machen ?
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Wenden Sie sich umgehend an Ihr zuständiges Jugendamt und legen Sie das erfahrene Aufnahmeverfahren offen.
Fragen Sie nach, ob die Handhabung der Leiterin bei der Anmeldung so seine Richtigkeit hat. Sicherlich wird Ihnen die/der zuständige Sozialarbeiter/in raten können, wie Sie weiter vorgehen können.
Interessant wäre es für mich zu wissen, in welcher Stadt, bzw. welchem Bundesland Sie zu Hause sind.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 22.06.2010
Antwort auf:
Kita Anspruch
Hallo,
wir wohnen in Wuppertal/ NRW.
Tatsache ist, das wir nicht die einzigen sind, denen es evtl. so ergangen ist. Bekannte von uns haben ihr Kind 2007 angemeldet für 2010 und haben im letzten Jahr von beiden Kitas eine Absage bekommen mit der Begründung: Zuviele Geschwisterkinder, Konfessionverschieden(!). Sie muß jetzt auch ihren Kleinen in 3 Km Entfernung, nur mit dem Auto erreichbar, jeden Tag unterbringen.
Eine Leiterin erzählte uns, das sie für 8 Freie Plätze in diesem Jahr über 100 Anträge hatte. Wir haben uns schon gewundert, wo die 100 Kinder herkommen, da wir im kleinsten Ortsteil wohnen der sogar etwas abgelegen ist und nicht wirklich Kinderreich ist. Es kann doch nicht sein, das Eltern ihre Kinder mit dem Auto jeden morgen dort hinbringen und wir direkt nebenan wohnen und keinen Platz bekommen.
Ich habe echt Angst, dass ich wegen solcher Ablehnungen meinen Job aufgeben müsste, weil ich die Zeit nicht aufbringen kann. Der wäre mir ziemlich sicher geblieben.
Aber ich kann mein Kind auch nicht jeden morgen antreiben 3km, bei jedem Wetter, dann noch über eine lange Autobahnbrücke zu spazieren. Das ist doch für ein kleines Kind unmenschlich.
Ich werde wohl regelmäßig nachfragen müssen ,wie noch meine Chancen stehen und bei Absagen mich an das Jugendamt wenden. Allerdings werde ich danach wohl noch immer vor der gleichen Situation stehen, da ich mir dann mit Sicherheit bei den Leiterinen keine Freunde gemacht habe.
Vielen Dank für Ihren Rat
Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 09:12
Antwort auf:
Kita Anspruch
Hallo Tattie,
habe Ihr Problem meinem befreundeten Kindergartenleiter geschildert. Warte noch auf Seine Meinung dazu und werde mich dann gerne wieder bei Ihnen melden.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 29.06.2010
Antwort auf:
Kita Anspruch
Mein Partner – Kindergartenleiter – schließt sich meiner Antwort an. Da Sie in NRW wohnen bestätigt es seine Bedenken bezüglich der Rechtmäßigkeit dieses Aufnahmeverfahrens.
Liebe Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 04.07.2010
Antwort auf:
Kita Anspruch
Hallo,
ich bedanke mich sehr für Ihre Mühe!
Mitglied inaktiv - 05.07.2010, 10:05