KiGa-Wechsel

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: KiGa-Wechsel

Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher, unsere Tochter geht/ging seit Anfang September in den Kindergarten. Sie ist 2 dreiviertel Jahre alt und besetzte somit 2 Plätze. Laut Träger wurde uns ein "Plus an Aufmerksamkeit" zugesichert, das wir meines Erachtens aber nicht bekommen haben. Im Gegenteil, als Bezugsperson wurde unserer Tochter die 16-jährige zugeteilt, die dort ihr FSJ absolviert und auch sonst konnte von "Sonderbehandlung" nicht die Rede sein. Vielmehr fanden tagtäglich kleine Fehler statt (warme Fleeceregenhose angezogen trotz 20°C, öfter eine absolut volle Windel, keine expliziten "Tür-und-Angel-Gespräche", etc. etc. In der Summe wandte ich mich an die Leitung und hatte nun am Montag einen Eklat am Telefon. Die Leitung fühlte sich durch meine schriftlich (per E-Mail) an sie gerichteten Fragen sichtlich angegriffen. Mir unverständlich, da ist meine Anliegen höflich und sachlich vorgetragen habe. Langer Rede kurzer Sinn, das Gespräch, dessen Grundlage bedauerlicherweise nicht die Klärung meiner Fragen war, öffnete mir/uns die Augen. Wir entschlossen uns, unsere Tochter nicht länger in diesen Kindergarten gehen zu lassen, da es der Leitung offenbar nicht nur an Verhandlungsgeschick mangelt, sondern ihr Verhalten uns auch an ihrer Kompetenz zweifeln lässt. Wir haben einfach kein gutes Gefühl (mehr) dabei. - Wir haben also unsere Tochter von unserer Seite aus "beurlaubt" und ihr selbst auch erzählt, dass der Kindergarten Urlaub hat. Wir haben bereits im anderen Kindergarten (unser bereits damaliger Favorit) vorgesprochen und die Dringlichkeit eines Wechsels betont. Wir wurden dort mit offenen Armen und sehr freundlich empfangen. Eine Lösung wurde in Aussicht gestellt. Nun heißt es altes Kapitel abschließen und neues aufschlagen. Wir haben unsere Entscheidung getroffen und die Kündigung des Betreuungsvertrages heute verfasst. Aus unserer Sicht gibt es einfach kein Zurück mehr. Nur wie verhalte ich mich denn nun korrekt? Ich muss zum einen noch die Sachen meiner Tochter aus dem Kindergarten holen und fände es auch angebracht mich - trotz allem - bei den Erzieherinnen zu bedanken und mich verabschieden. Wäre das Ihres Erachtens nach korrekt? Zum anderen würde ich gerne Ihre Meinung dazu hören, ob es richtig ist, unserer Tochter vom Urlaub des Kindergartens zu erziehen und einen etwaigen anderen Platz zu gegebener Zeit entsprechend "schmackhaft" zu machen. Wie wird sie die Zeit jetzt - ohne Kindergarten - und dann den Wechsel verkraften? Gibt es etwas, dass ich in ihrem Sinne tun könnte? Danke für Ihr Zulesen und eine Antwort! Freundliche Grüße, Mamae

Mitglied inaktiv - 10.10.2007, 22:15


Antwort auf: KiGa-Wechsel

Hallo Mamae, sie schreiben mir, wie Sie die Kindergartensituation empfinden, aber leider kein Wort darüber, ob sich Ihre Tochter dort wohlfühlt und ganz langsam in winzigen kleinen Schritten Tag für Tag lernt, in der neuen Gruppe ihren Platz zu finden. Die Zeitspanne von Anfang September bis dato ist zum Einleben und Zurechtfinden einfach viel zu kurz bemessen. Aus Ihren Zeilen kann ich auch nicht herauslesen, ob Ihre Tochter in einer Regelgruppe oder in einer neuen 15/5 Gruppe ist. Das vom Träger „Zugesicherte Plus an Aufmerksamkeit“ wird dadurch erfüllt, dass in der Gruppe 2 Fachkräfte anwesend sind. Extra „Sonderbehandlungen“ kann – soweit mir bekannt ist - leider kein Kindergarten leisten. Sicherlich sind alle Erzieherinnen bemüht, jedem Kind den Neueinstieg in den Kindergarten zu erleichtern. In der Gruppe ist es jedoch immer so, dass allen Kinder die gleiche Aufmerksam zukommen muss und kein Kind eine Sonderposition hat. Grundvoraussetzung für ein gutes Miteinander zwischen Eltern und Erzieherin, so wie auch Kindergartenleitung, ist immer ein offener und ehrlicher Umgang miteinander. Wenn ein Kind spürt, das Spannungen zwischen den Erwachsenen herrschen, dann kann es nicht loslassen und sich auf Neues einlassen. Immer daran denken, dass die Kleinen noch ganz sensible Antennen haben. Sie empfinden und erleben das Neue nur mit ihrem Gefühl, da sie die Dinge nicht gedanklich durch viele Filter leiten, wie wir Erwachsene aufgrund unserer Lebenserfahrung. Gut ist, wenn spezielle Vorkommnisse in einem persönlichen Gespräch sachlich zur Sprache gebracht werden, ohne dass sich der Gegenüber persönlich angegriffen fühlt. Dafür ist es nötig, dass man sich einen Termin bei der Erzieherin geben lässt, um in Ruhe offene Fragen zu klären und nicht zwischen Tür und Angel mal eben zwischendurch. Wenn jedoch kein Vertrauensverhältnis mehr besteht, dann ist es besser, den Kiga zu wechseln. Wenn man als Eltern ein "Plus an Aufmerksamkeit" und eine "Sonderbehandlung" für sein Kind möchte, dann wird man für die Erzieher/in und die Kindergartenleitung zum schwierigen Kunden – egal in welchem Kindergarten. Sollte sich Ihre kleine Tochter in diesem Kindergarten bereits ein wenig wohlgefühlt haben, dann wird es nicht so leicht für Sie werden, ihr den Wechsel zu erklären. Bleiben Sie jedoch ehrlich, denn die Kinder lernen aus unserem „Vorleben“. Bitte geben Sie ihr im neuen Kindergarten wirklich Zeit sich einzuleben. 4 – 6 Wochen sind entschieden zu kurz zum wirklichen Eingewöhnen. Der erneute Wechsel wird sie verunsichern. Machen Sie ihr immer wieder Mut und loben Sie ihre Tochter – wenn es soweit ist – wie toll sie das jeden Tag macht. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 16.10.2007


Antwort auf: KiGa-Wechsel

Guten Abend Frau O-Mascher, haben Sie herzlichen Dank für Ihre ausführliche und sehr hilfreiche Antwort. Ich gebe Ihnen in allen Punkten Recht. Selbstverständlich auch an der Stelle, an der Sie erwähnen, dass eine "Sonderbehandlung" im Kindergarten keinem Kind zusteht. Ich habe die Aussage "Plus an Aufmerksamkeit" seitens des Trägers lediglich als "Aufhänger" für mein Schreiben benutzt, um deutlich zu machen, dass wir ernst genommen werden wollen. Leider war das bis dato nicht der Fall. Weder die Kindergartenleitung, noch der Träger selbst nehmen zum Vorfall Stellung. Aus unserer Sicht gab es kein Zurück und so haben wir die Kündigung verfasst und sogar bereits bestätigt bekommen. Mit unserer Tochter haben wir offen geredet und erzählt, dass Mami und Daddy mit dem Kindergarten nicht ganz zufrieden waren und dass wir uns bemühen, einen "besseren" Kindergarten für sie zu finden. Ich habe ihr versichert, dass wir uns den neuen Kindergarten dann auch zusammen anschauen werden. Dabei betone ich bestimmte Vorzüge des neuen Kindergartens, um ihn ihr "schmackhaft" zu machen. Ich hoffe, dass unsere Kleine den Wechsel gut überstehen wird. Im anderen Kindergarten hatte sie meines Erachtens nach keine großen Schwierigkeiten. Es machte den Anschein, als ginge sie gern dorthin. Allerdings äußerte sie zuhause regelmäßig, dass sie nicht in den Kindergarten gehen wolle. Wenn ich nach dem Warum fragte, dann erhielt ich anfangs Antworten wie zum Beispiel "weil ich nicht hingehe". Später einmal äußerte sie, dass der Anton nicht lieb zu ihr sei und immer auf sie deute und "tot" sage. Als ich im Kindergarten nachfragte, wer denn der Anton sei, hieß es, den gebe es nicht. Man erklärte mir dann, dass Kinder im Alter unserer Tochter eine sogenannte "magische Phase" durchmachen würden, in der sie Personen erfinden. Ein anderes Mal kam unsere Tochter weinend nach Hause (von der Omi abgeholt) und berichtete, dass sie am Klettergerüst hängengeblieben sei und sich weh getan habe. Auf Nachfragen im Kindergarten am nächsten Tag, erhielt ich die Antwort, dass es nicht so schlimm gewesen sein könne, da niemand etwas davon mitbekommen hat. Soviel als Nachtrag, da Sie wissen wollten, ob sich unsere Tochter im Kindergarten wohlgefühlt hat. - Sie war übrigens in einer Integrationsgruppe mit einer Erzieherin und einer Kinderpflegerin. Zusätzlich mit einem Mädchen, die das freie soziale Jahr absolviert. Ob wir einen neuen Kindergartenplatz erhalten, steht noch in den Sternen. Ich hoffe es inständig. Und im besten Fall: bald! Bis dahin bemühe ich mich um eine konkretes Rahmenprogramm für unsere Tochter, um ihr in dieser Übergangsphase Halt zu geben. Bei Start des neuen Kindergartens werde ich mich bemühen, ihr viel Zuversicht zu vermitteln. Ich bedanke mich also einstweilen für Ihre hilfreichen Worte. Ich werde sie im Kopf behalten und gegebenfalls wieder auf Sie zurückkommen. Freundliche Grüße, Mamae

Mitglied inaktiv - 17.10.2007, 20:41


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