KiGa-Start und Veränderung

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: KiGa-Start und Veränderung

Guten Tag, ich habe zwei Fragen: 1. unsere Tochter wird bald 4Jahre und ist im August in den KiGa gekommen. Es macht ihr großen Spaß, sie macht alles mit und mag mittags kaum mit nach Hause gehen. Trotzdem weint sie morgens herzzerreißend, wenn ich gehe, obwohl ich noch immer eine 3/4Stunde dort bleibe, wir haben auch ein Abschiedsritual. Wie kann ich ihr da helfen, es ihr leichter machen? Kann sie sich vielleicht einfacher trennen, wenn ich gar nicht erst dableibe? 2. Unser Sohn (6Jahre) ist auch dort im Kiga und sehr traurig, weil viele seiner Freunde in die Schule gekommen sind und er mit den neuen kleinen Kindern kaum etwas anfangen kann. Wir sprechen viel darüber, auch die Erzieherinnen wissen von seinen Sorgen. Desweiteren ist er sehr traurig, wenn seine kleine Schwester so weint, er ist sehr sensibel. Auch hier die Frage: Wie kann man es ihm leichter machen, ihm helfen? Herzlichen Dank für ihre Antwort! Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 18.08.2010, 09:23


Antwort auf: KiGa-Start und Veränderung

Hallo schlumpfen, ich würde Ihre Anfrage gerne an meinen Kindergartenleiter weiterleiten, da er bei speziellen „Kindergarten-Fragen“ der kompetente Fachmann ist. Z.Zt. macht er jedoch Urlaub, so dass ich gerne wieder auf Sie zurückkomme, sobald er mir geantwortet hat. Vorab kann ich Ihnen aber bereits sagen, dass Sie Ihrer kleinen Tochter noch eine längere Zeit geben müssen, sich ins Kindergartengeschehen einzuleben. Da ist der Abschiedsschmerz für Ihre Kleine am Morgen für die ersten Wochen/Monate noch sehr präsent. Das gibt sich jedoch mit der Zeit, wenn Sie merkt, dass Sie emotional nicht mehr mitleiden und loslassen. Es ist wirklich schade, dass Ihr Großer einen Teil seiner Freunde gehen lassen musste und er zurück bleibt. Da hilft nur aufmuntern und seine Stärke nutzen, dass er als Großer den Kleineren viele Dinge zeigen und erklären kann. Sicherlich sind hier auch die Erzieherinnen gefordert, ihn mit Vorschularbeiten für die älteren Kinder abzulenken. Es ist verständlich, dass er leidet, wenn seine kleine Schwester noch mit dem Abschiedsschmerz kämpft. Sicherlich können Sie ihm verständlich machen, dass die Umstellung von zu Hause in den Kindergarten bei ihm früher auch mit Tränen abgelaufen ist. Er kann helfen, seine kleine Schwester vom Abschied abzulenken. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 24.08.2010


Antwort auf: KiGa-Start und Veränderung

Ich denke, für deine Tochter ist es schwerer, sich zu trennen, wenn du so lange dableibst. Du kannst mal versuchen, sie hinzubringen, evtl. Hausschuhe anziehen, Sachen weghängen. Dann sagst du, so, ich gehe jetzt (habe es eilig, einen Termin o.ä.), ich hole dich wie immer dann und dann, Kuss und gehen. Vielleicht klappt es ja. Bei meinem wird es immer schlimmer, je länger ich dableibe. Entweder will er mich gar nicht gehen lassen, oder er dreht total auf. LG, Mari

Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 21:00


Antwort auf: KiGa-Start und Veränderung

Hallo schlumpfen, hier wie versprochen die Antwort meines befreundeten Kindergartenleiters: zur 1.Frage bzgl. kleiner Tochter: "Direkt zu gehen wäre eine Möglichkeit. Dann macht man es Mutter und Kind leichter. Oft ist es so, dass die Mutter eigentlich das Problem hat und dieses dann unbewusst auf das Kind überträgt. Es ist nun mal leider so, dass dieser Ablösungsprozess nicht ganz ohne emotionale Probleme von statten geht. Wichtig ist auch mit den Erzieherinnen zu sprechen deren Meinungen und Vorschläge zu hören." Zur 2ten Frage bzgl. älterem Sohn: "In diesem Fall könnte man über eine frühere Einschulung nachdenken. (Ich bin eigentlich kein Freund davon!) Aber in Ausnahmefällen , und das Kind ist schon 6 Jahre alt, sollte das eine Überlegung wert sein. (Ist wahrscheinlich jetzt zu spät.) Denkbar wäre auch ein Gruppenwechsel um dem Jungen neue Anregungen und neue Freunde nahe zu bringen und ihm den Stress mit seiner kleinen Schwester zu ersparen." Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 04.09.2010


Antwort auf: KiGa-Start und Veränderung

Vielen herzlichen Dank für die weiteren Antworten. Ich habe es tatsächlich so gemacht, dass ich nicht mehr geblieben, sondern gleich gegangen bin, weil ich einen Termin hatte. Mit Tochter vorher besprochen und es hat sehr gut geklappt. Sie ist nun wirklich im KiGa "angekommen". Dadurch hat der Große schonmal das Problem nicht, dass ihn das Weinen seiner Schwester stört, das hat sich ja nun erledigt :-) Vorzeitige Einschulung kommt aus anderen Gründen nicht in Frage. Aber auch er hat sich inzwischen in der Gruppe eingefunden und dank neuen Aufgaben als "Großer" ist er nun wieder glücklich.

Mitglied inaktiv - 04.09.2010, 20:22