Guten Tag

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Guten Tag

Ich habe eine Frage. Mein Freund und ich bekommen ein Baby im Frebruar nächsten Jahres. Wir freuen uns riesig darauf. Aus finanziellen Gründen ist es uns nicht möglich, länger als ein Jahr Elternzeit mit Elterngeld in Anspruch zu nehmen. Aber ich habe ein Problem damit, wenn ich daran denke, das Kind mit einem Jahr in die Krippe zu geben. Ich habe Angst, dass die Bindung zwischen uns gestört wird. Ich möchte es, wenn, mit ruhigem Gewissen in die Krippe geben. Ich gehe danach auch nur Teilzeit arbeiten, sodass ich das Kleine dann um ca. 13:30 / 14:00 Uhr wieder bei mir habe. Ich würde gern Ihren professionellen Rat hören / lesen ;-) Vielen lieben Dank im Voraus für eine Antwort! Herzliche Grüße

Mitglied inaktiv - 14.09.2011, 09:31


Antwort auf: Guten Tag

Hallo drjeckyll es ist nachzuempfinden, dass Sie sich heute bereits Gedanken darum machen was könnte sein, wenn Ihr Baby nach einem Jahr betreut werden muss. Wenn Sie möchten, dass Ihr Kind in einer familiennahen Betreuungsform, in der die individuellen Bedürfnisse Ihres Babys berücksichtigt werden können, betreut werden soll, dann empfehle ich speziell für Kleinkinder die Tagespflege bei einer qualifizierten Tagesmutter. Bei einer Tagesmutter sind bestimmte Tagesabläufe und auch Räumlichkeiten ähnlich wie zu Hause, so dass es sich in einer gewohnten Lebenssituation wiederfindet. Es kann hier „ALLTAG“ erleben. Da nur wenige Kinder von der Tagespflegeperson gleichzeitig betreut werden, kann sie sich jedem Kind intensiver zuwenden. Die geringe Gruppenstärke (3 bis max. 5 Kinder)bietet den Kleinkindern die Möglichkeit, in einem überschaubaren Rahmen soziale Erfahrungen zu sammeln. Die Nähe der Tagespflegeperson gibt ihnen stets Sicherheit und Orientierung. Selbst bei längeren Betreuungszeiten gibt es keinen Wechsel der Bezugsperson für das Kind, da es durchgehend von der gleichen Person betreut wird. Durch die Altersmischung, wobei der Altersunterschied zwischen den Kindern in der Regel nicht so groß ist, bieten sich umfassende Möglichkeiten zur emotionalen und sozialen Entwicklung. Da Tagesmütter nur wenige Kinder gleichzeitig betreuen, können sie sehr flexibel auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes eingehen. Jugendämter überprüfen die Eignung von Tagespflegepersonen sehr genau. Die Betreuungsräume werden ebenfalls vom Jugendamt überprüft. Qualifizierungslehrgänge, in denen Wissen über die kindliche Entwicklung und den Billdungsauftrag am Kind vermittelt werden sind Pflicht. Ebenso ein aktueller Nachweis eines Kurses „Erste Hilfe am Kind“. Es gibt weiterhin zahlreiche Fortbildungen, an denen die Tagespflegepersonen gerne teilnehmen, um auch hier den gesetzlich vorgegebenen Anforderungen zu entsprechen. Ist eine Tagesmutter teuer? Eltern gehen oft von einem zu hohen Stundenlohn bei Tagespflegepersonen aus und wissen nicht, wie sie dies bezahlen sollen. Es ist den wenigstens Eltern bekannt, dass die Tagespflege genauso vom Jugendamt gefördert wird, wie ein Platz in der Kita. Der Elternbeitrag wird an das Jugendamt bezahlt und entspricht in etwa den Kosten für einen Kindergartenplatz. Lassen Sie sich bei Ihrem zuständigen Jugendamt diesbezüglich im nächsten Jahr beraten. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 20.09.2011