Einstieg KiTa - Dauer und evt. Warnsignale

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Einstieg KiTa - Dauer und evt. Warnsignale

Guten Morgen Frau Ochel-Mascher, unsere Tochter ist im Mai zwei Jahre alt geworden, ist aufgeschlossen und offen. Sie soll jetzt ab September möglichst für 3 Vormittage in die Krabbelstube gehen. Sie ist bisher nur von uns Eltern betreut worden, zu den Grosseltern hat sie einen guten Kontakt, da diese weit entfernt wohnen und nur wochenweise zu Besuch kommen, wird sie aber nicht von ihnen betreut. Nun mache ich mir Gedanken, wie wir unserer Tochter den Einstieg in die Krippe positiv gestalten können. Sie hat ein grosses Interesse an anderen Kindern und verhält sich auch anderen Erwachsenen z.B. befreundeten Elternpaaren gegenüber sehr vertrauensvoll und will diese gleich in ihr Spiel einbeziehen. Ich habe oft den Eindruck, dass sie neben anderen Kindern derzeit auch andere Bezugspersonen „braucht“. Sie spricht schon ziemlich gut und kann sehr verständlich formulieren was sie möchte; aus diesen Gründen erscheint mir der Zeitpunkt für die Eingewöhnung nicht zu schlecht. Wir haben schon viel gesprochen bzw. Bücher angeschaut über den Einstieg in den Kindergarten und sie erscheint mir neugierig und freudiger Erwartung, natürlich ohne tatsächlich zu wissen, was sie wirklich erwartet. Ich möchte sie ungern länger als 3 Vormittage (an denen ich arbeiten werde) betreuen lassen, mache mir aber Gedanken, ob sie sich so wirklich gut in die Gruppe integrieren kann. Die Krippe bietet eine Betreuung an max. 5 Vormittagen/Woche an. Was meinen Sie? Ich würde ihr zudem gerne ihre „Puppi“ mitgeben, obwohl dies kleinere Konflikte zwischen den Kindern ggf erst herbeiführt, da sie schon sensibel darauf reagiert, wenn andere Kinder mit ihren eigenen Spielsachen spielen wollen. Sollte man eigene geliebte Spielsachen lieber zuhause lassen? Ganz wichtig wäre mir zu wissen, welche Signale mir verraten, dass ich den Einstieg in die Krippe lieber verschieben sollte. Welche Reaktionen sind ganz normal und harmlos und wo sollte ich ggf. „die Reissleine ziehen“ und sie noch zuhause lassen? Ich danke Ihnen im Voraus. Viele Grüße, Stefanie K.

von SteffieKo am 03.09.2014, 07:34


Antwort auf: Einstieg KiTa - Dauer und evt. Warnsignale

Hallo Steffie, in einem persönlichen Gespräch mit der Kita-Leitung erfahre Sie, wie diese den Einstieg in die Krabbelgruppe empfehlen. Jede Kita hat Ihre eigene Vorstellung und Verfahrensweise. Ich kenne z.B., dass das Kind zuerst in der Gruppe mit der Mutter eine Weile ist und die Mutter sich dann in das hauseigene Mütterkaffee zurück zieht, um das Kind nach ca. 1 Stunde wieder entgegen zu nehmen, oder wenn es weint und sich nicht beruhigen lässt, natürlich eher. Ob Ihre Tochter das Lieblingsspielzeug am Anfang mitbringen darf oder besser nicht, müsse Sie auch vor Ort abklären, da die Erzieherinnen ihre Erfahrungen haben und Sie speziell dazu beraten können. Scheuen Sie daher nicht, vor Einstieg sich auch genau das Konzept dieses Kitas näher bringen zu lassen. Sie entscheiden dann selber, ob Sie Ihre Tochter - nach sensibler Einführung - nur 3 Tage betreuen lassen wollen und zu einem späteren Zeitpunkt das Zeitkontingent aufstocken. Es wird ein Vertrag mit der Kita geschlossen, in dem natürlich auch die Zeitvorgaben stehen, die man nur abschließen kann. Es kann Ihnen passieren, dass Sie ein volles Zeitkontingent bezahlen müssen, auch wenn Sie das Kind nur 3 statt der 5 Tage bringen. Auch hier lassen Sie sich vor Ort ausführlich beraten. Wenn Sie vorher einal ausprobieren wollen, wie sich Ihre Tochter in einer fremden Gruppe verhält, dann rate ich Ihnen einen Mutter-Kind-Kreis zu besuchen. Hier können Kinder ungezwungen andere Kinder kennenlernen, haben aber immer ihre Mutter im Blickfeld und in der Nähe. Den Müttern bietet dies die Möglichkeit des Gedankenaustausches. Solche Mutter-Kind-Kreise bieten oft kirchliche oder evgl.freikirchliche Gemeinden - oder auch Ihre Kommune, Caritas oder AWO an. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 04.09.2014