Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher,
wir haben unseren ersten stolzen Elternabend in der Kita hinter uns. Melanie ist jetzt 1 einhalb Jahre alt und soll eigentlich ab 01.03. nächsten Jahres in die Kita gehen (damit ich halbtags wieder arbeiten gehen kann, auch weil ein zweites Kind geplant ist).
Ich bin sicher, das sie keinerlei Probleme deswegen machen wird, da sie unglaublich selbstbewusst, sicher im Umgang ist und aber auch es schon einmal die Woche aus dem Mütter-Kind Frühstück kennt (drei Stunden spielen mit den anderen).
Meine Frage ist die, ich könnte die Kleine von 7.15 Uhr bis 12.30 Uhr in die Kita bringen, hätte dann aber da ich bis 12 arbeite ein wenig Stress (eine halbe Std. Fahrtzeit) und müsste ja dann noch kochen und Mittagsschlaf wird dann wahrscheinlich eh zu spät. Grundsätzlich wäre es aber kein Ding, es würde sich halt nur alles sehr verschieben und ein bisschen stressiger sein.
Wir könnten aber, da wir in R.-P. beitragsfrei sind ist es eh kein Unterschied, die Kleine auch Ganztags anmelden. Dann wäre sie um 7.15 Uhr dort, würde um 12.30 Uhr pünktlich schon Essen bekommen (bei mir müsste sie bis 13 Uhr min. noch ein wenig hungern, da ich ja noch kochen muss dann) und würde dann von 13 Uhr bis 14 Uhr Mittagsschlaf halten, was bei mir sich eben dann auch bis viertel vor 15 Uhr etwa verschieben würde.
Nun denn, wir sind uns beide total unsicher....kann man das denn einer zweijährigen wirklich ehrlich zumuten das sie fast 7 Stunden in die Kita geht? Obwohl es auch anders gehen würde?
Ist das nicht zuviel für so ein kleines Wesen? Danke für Ihre Hilfe schon jetzt vorab.
Mitglied inaktiv - 23.06.2010, 10:02
Antwort auf:
7 Stunden Kita für 2 Jährige?
Hallo Brinarina81 ,
es ist schon ein gravierender Unterschied, ob Sie mit Ihrer kleinen Tochter einen Vormittag gemeinsam den Mutter-Kind-Kreis besuchen, oder ob Melanie sich ohne Ihr Beisein in eine Kindergartengruppe – 5 Tage die Woche - einlebt. Wenn es Ihnen möglich ist, dann starten Sie mit der Vormittagsgruppe und schauen, wie Ihre Tochter mit der neuen Situation zurecht kommt und diese meistert.
Der Kitabeginn bedeutet nicht nur für Ihre Tochter, sondern auch für Sie eine Umstellung des gesamten Familienalltags. Sie werden Ihren Haushalt, und wenn Sie wieder arbeiten gehen möchten, Ihren gesamten Tagesablauf gut durchstrukturieren müssen, um den Balanceakt zwischen Mutter/Hausfrau/Ehefrau/Angestellte zu bewältigen.
Sie werden die Erfahrung machen, dass Sie mit Ihren Aufgaben wachsen. Wenn Sie dabei ruhig und gelassen bleiben und nicht in Hektik verfallen, dann wird Melanie davon profitieren. Wenn Sie zu Ihren getroffenen Entscheidungen sicher stehen, dann spürt Ihre kleine Tochter dies und wird nicht verunsichert.
Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, dass Melanie zuerst in den Kindergarten geht und sich dort einige Wochen einleben kann, bevor Sie ins Arbeitsleben starten. Somit hätten Sie die Ruhe und Muße in der Anfangsphase nach dem Kindergarten sich nur um Melanies Belange zu kümmern, wenn am Vormittag alle Hausarbeit erledigt wäre.
Wenn Ihre Tochter sich im Kindergarten eingelebt hat, strukturieren Sie Ihren Haushalt um, um in die Arbeitswelt zurück zu kehren. Bei guter Planung und Einbeziehung des Partners in die Hausarbeitseinteilung ist sicherlich auch das Einkalkulieren eines Geschwisterchens möglich.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 29.06.2010