Hallo Herr Dr. Busse, unser Sohn ist nun 11 Monate alt und in letzter Zeit vollkommen unausstehlich, wenn jemand anders als er etwas zu Essen oder ein Fläschchen bekommt. Am schlimmsten ist es bei anderen Babys, aber auch wenn wir essen und er nichts bekommt, gibt es Geschrei. Es ist dabei vollkommen egal, wie lange seine letzte Mahlzeit zurückliegt. Selbst wenn er gerade vor einer halben Stunde seine Mahlzeit verdrückt hat und jemand anders etwas zu essen bekommt, schreit er wie am Spieß als wäre er am verhungern. Ich habe schon versucht, ihm dann etwas zu trinken zu geben, aber hier schlägt er mir bloß das Glas aus der Hand. Wir sind nun unsicher, wie wir damit umgehen sollen und fragen uns auch, ob er vielleicht zu wenig zu essen bekommt. Üblicherweise bekommt er um 10 Uhr 260 ml Pre-Milch. Um 13 Uhr bekommt er 200 g püriertes Obst. Um 15:30 Uhr erhält er seinen Gemüse-Kartoffelbrei, 2-3 mal in der Woche auch mit Fleisch. Wenn wir selbst kochen, bekommt er 220 g, sonst halt das 190 g Glas. Um 18:30 Uhr bekommt er 220 g Getreide-Obst-Brei und schließlich um 21 Uhr 220 g Getreide-Milch-Brei. Wenn er nicht sieht, dass andere etwas essen, scheint er damit auch zufrieden, spielt und robbt eifrig durch die Gegend. Wir haben ihm testweise auch schon mal 300 g püriertes Obst oder Gemüse-Kartoffel-Brei gegeben, die er auch anstandslos verputzt hat. Hätten wir es ihm angeboten, hätte er sogar noch mehr gegessen. Allerdings spuckt er dann oft später, wenn wir ihm so viel geben. Wir haben den Eindruck, dass er beim Brei kein Ende kennt und sind daher sehr verunsichert, wie viel wir ihm denn nun geben sollen. Er ist jetzt ca. 74 cm groß und wiegt 7,6 kg. Er war immer schon klein und leicht. Beim stillen hat er immer wenig getrunken, aber seit es Brei gibt, ist er ein begeisterter Esser. Wir würden ihm auch gerne schon mal festere Dinge geben, aber da er noch nicht sitzen kann, sind wir unsicher, ob wir ihn schon in den Hochstuhl setzen dürfen. Auf dem Schoß haben wir ihm dann schon mal versucht, Melone zu geben. Aber bei stückiger Kost schluckt er einfach alles am Stück runter, würgt es mit anklagendem Blick wieder hoch, schluckt es wieder runter, ... Kauen will er einfach nicht (was vielleicht auch daran liegen mag, dass er erst zwei Zähne hat). Woran es allerdings hapert, ist das trinken. Bei Wasser oder Tee nimmt er einen Schluck und spuckt ihn postwendend wieder aus. Das einzige, was er trinkt, ist Apfelschorle (etwa 1/5 Apfelsaft, der Rest Wasser). Davon trinkt er dann 200 - 300 ml über den Tag verteilt, meist aber schubweise. Wenn er einmal dabei ist, trinkt er dann mal eben 100 ml. Wenn ich ihm das nächste Mal etwas anbiete, will er gar nicht und schiebt das Glas einfach weg. Haben Sie hier auch noch einen Rat, wie wir ihn dazu bewegen könnten, auch mal andere Dinge zu trinken? Das war jetzt ziemlich viel an Erklärung. Zusammengefaßt würde ich gerne wissen: Dürfen wir unseren Sohn wenn wir essen schon in den Hochstuhl setzen, obwohl er selbst noch nicht sitzen kann? Würden sie empfehlen, ihm dann auch etwas zu essen in die Hand zu geben (eine Reiswaffel oder ein Stück Banane), auch wenn er erst vor kurzem gegessen hatte? Welche Essensmengen sollten wir ihm geben bei seinem Alter, seiner Größe und seinem Gewicht? Wie können wir seinem Geschrei begegnen, wenn andere etwas essen? Haben Sie noch Tips zum trinken, sowohl was die Menge betrifft, als auch wie wir ihn von der Saftschorle mal zu etwas anderem bewegen können (wir selbst trinken nur Wasser und Tee, die Vorbildfunktion kann es also nicht sein)? Vielen Dank für Ihre Meinung und viele Grüße! Liane
Mitglied inaktiv - 08.06.2010, 15:00