Frage: Wie soll ich mich verhalten?

Sehr geehrte Herr Dr. Busse, meine 4 jährige Tochter hat ein logopädisches Problem. Ich weiß dass eine logopädische Meinung aus der Ferne schwer ist aber ich wäre über Ihre Einschätzung dankbar. Meine Tochter war bis jetzt noch nicht im Kindergarten und hat ab Herbst einen Platz. Geboren ist sie im Januar 2017. Sie hat generell erst spät gesprochen was aber laut Kinderarzt aufgrund der Betreuung Zuhause normal ist. Jetzt ist sie 4 und hat noch Probleme beim Sprechen. Das R, SCH, S, K spricht sie gar nicht oder verschwommen. Einige Buchstaben vertauscht sie. Insgesamt ist es schwer sie zu verstehen. Seit Januar Januar sind wir beim Logopäden. Da haben wir promt zu hören bekommen dass sie in den Sprachheilkindergarten muss und wir schon viel viel früher zum Logopäden gemusst hätten. Von anderer Seite bekomme ich immer zu hören dass man erstmal abwarten muss was der normale Kindergarten bringt und bei 4 Jahren sei noch genug Zeit. Das Problem ist auch der Sprachheilkindergarten. Der ist 20 Kilometer von uns entfernt und es gibt nur eine Betreuung von 9 bis 14:30 Uhr, obwohl ich ab Herbst endlich wieder voll arbeiten gehe. Eine Betreuung danach durch die Großeltern ist aufgrund von Berufstätigkeit nicht möglich. Faktisch kommt dieser Kindergarten also absolut nicht Frage. Stunden reduzieren kann ich nicht weil es eine neue Stelle ist und ich nun schon 4,5 Jahre zuhause bin. Beim HNO Arzt war alles ok. Welche Möglichkeiten der Sprachförderung gibt es noch oder ist es wahrscheinlich dass sich die Sprache deutlich verbessert wenn meine Tochter in die normale Kita geht? Ich bin als Mutter extrem verunsichert weil die Meinungen so weit auseinandergehen. Vielen Dank für Ihre Mühe

von JanaM92 am 16.04.2021, 11:30



Antwort auf: Wie soll ich mich verhalten?

Liebe J., besprechen Sie das doch bitte vertrauensvoll mit Ihrem Kinderarzt, der beurteilen kann, ob die derzeitige Förderung und die Logopädin das richtige sind. Zumindest wenn praktisch nur "Buchstabenfehler" vorliegen, darf man mit 4 Jahren eher Geduld haben. Förderung zuhause sollte vor allem bestehen in "in Sprache baden", also viel reden, in korrekter einfacher Sprache um einen Begriff herum, viel vorlesen, reimen, singen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 16.04.2021