Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
wir haben eine Frage zur nächtlichen Nahrungsaufnahme.
Zwischen 8:30 und 9:00 wird gefrühstückt (Brote und Tee). Mittagessen bekommt unser Sohn 14 Monate um ca. 12:00. Nachmittags um ca. 15:00 gibt es dann noch Obst. Um 18:00 wird zu Abend gegessen. Es gibt Brot und Milchbrei. In der Zeit zwischen 0:00 und 2:00 wird unser Sohn wach und verlangt eine Flasche Säuglingsmilch. Alternativen werden verweigert.
Soviel zu den Mahlzeiten, jetzt zu meiner Frage:
Wie können wir ihm die nächtliche Flasche entwöhnen? Er trinkt die Flasche 210ml komplett leer. Braucht er die Nahrung? Oder sind 12 Std. ohne Nahrungsaufnahme zu lange? Sollen wir abends mehr oder später essen? Er ist normalgewichtig; eher schlank.
Herzlichen Dank für Ihre Antwort
Christian Waldorf
Mitglied inaktiv - 15.02.2012, 14:08
Antwort auf:
Wie können wir unserem Sohn die nächtliche Flasche entwöhnen?
Liebe G.,
ganz einfach, ein KInd mit über 1 Jahr braucht weder nachts igendetwas zu essen oder zu trinken noch eine nächtliche Milchflasche. Da ist schlicht und einfach eine Angewohnheit, verbunden mit der Lust am Nuckeln, was so schön beruhigt. Und viele Kinder sind schon lange daran gewöhnt, dass die Nuckelflasche zum Einschlafen gehört. Es liegt an Ihnen, ob Sie sich trauen, klare Grenzen zu setzen auch in diesem Bereich und einfach keine Flasche mehr zu geben und den Protest gemeinsam mit ihrem Kind aushalten. Die Zähne zumindest werden es Ihnen danken.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 15.02.2012
Antwort auf:
Wie können wir unserem Sohn die nächtliche Flasche entwöhnen?
Hallo,
bin zwar nicht der Arzt, wollte aber trotzdem auch etwas dazu sagen. Meine Kinder brauchten in diesem Alter auch noch eine Nachtflasche. Ich finde, es bringt nichts, wenn Kinderärzte (wie auch Doc Busse manchmal) sagen: "Jahaa, theoretisch braucht ein Kind in diesem Alter natürlich nachts keine Nahrung mehr..." Was nützt diese Aussage, wenn das eigene Kind sie aber doch braucht? Dass dies bei Deinem Sohn der Fall ist, siehst Du ja daran, dass er sich die Flasche zügig wegzischt. Wenn Du ihm dieses Bedürfnis "abgewöhnen" willst (kann man ein Bedürfnis überhaupt abgewöhnen...?), musst Du ihm die Flasche verweigern. Das heißt, Du musst ihn schreien lassen. Und er wird nicht verstehen, warum Du ihm nicht gibst, was er braucht.
Ich habe - egal wie müde oder genervt ich war - meine Kinder nicht ein einziges Mal schreien lassen. Und ich muss sagen, obwohl die Baby- und Kleinkindzeit bei uns schon länger her ist, bin ich heute noch froh und stolz darüber, dass ich das nicht getan und nichts durch Schreienlassen erzwungen habe.
Klar ist es anstrengend, nachts hochzumüssen. Aber bedenke: Selbst wenn Dein Sohn die Flasche nicht mehr nimmt, ist keineswegs sicher, dass er dann durchschläft. Im Gegenteil: Kleine Kinder haben meist noch bis ins Kiga-Alter nachts ständig Bedürfnisse: Sie haben schlecht geträumt, die Decke ist verrutscht, sie vermissen die Mama, sie haben Durst, sie wachen auf und haben Angst, sie wissen nicht, wann der Morgen kommt, sie müssen Pipi usw. Meine Kinder haben erst im späten Kiga-Alter zuverlässig durchgeschlafen, und das ist nichts Ungewöhnliches, sondern der Normalfall.
Von daher: Ich würde Deinem Kleinen und Dir selbst den emotionalen Stress ersparen, ihm die Flasche zu verweigern. Er wird sie irgendwann von selbst nicht mehr brauchen, das war bei meinen Kindern auch so.
Alles Liebe,
M.
von
Mijou
am 15.02.2012, 15:12
Antwort auf:
Wie können wir unserem Sohn die nächtliche Flasche entwöhnen?
Bei uns hat es drei Nächte gedauert und heute schläft sie von 18,30-7 Uhr.Ich habe sie getröstet und war bei ihr das hat nichts mit schreienlassen zu tun.sondern mit lernen.
von
Dulle1003
am 15.02.2012, 21:58
Antwort auf:
Wie können wir unserem Sohn die nächtliche Flasche entwöhnen?
Hallo,
ich hatte das gleiche "Problem" als meine Tochter so alt war und auch unsere Kinderärztin hat uns gesagt, daß die Kinder in dem Alter vom reinen Nahrungsbedarf her nachts kein Fläschchen mehr brauchen (meine Tochter hat es aber auch komplett leer getrunken).
Auf Anraten der Ärztin haben wir dann zunächst einige Nächte statt der Milchflasche nur Tee im Fläschchen angeboten und das hat sie genauso getrunken, was mir klar gemacht hat, daß es tatsächlich nicht unbedingt um "Hunger" ging sondern um das beruhigende Nuckeln.
Einige Tage später sind wir dann dazu übergegangen, sie zu streicheln und ihr beruhigende Worte zuzuflüstern und dann ist sie auch so wieder schnell eingeschlafen.
Nach 2 Wochen hatte sich das nächtliche Aufwachen erledigt und bis auf Ausnahmen (zahnen ecc) schläft sie auch heute (17 Mon) von ca.7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens wie ein Murmeltier.
Versuch das doch mal wenn Du magst. Viel Glück.
von
poepieschaf
am 15.02.2012, 23:21