Guten Abend Herr Dr Busse,
mein Sohn ist 14 Monate alt. Vor der Corona-Krise waren wir regelmäßig (2mal wöchentlich) in Spielgruppen und wir haben uns zudem auch mit Freunden und deren gleichaltrigen Kindern getroffen. Mein Sohn brauchte in den Spieltreffs manchmal einige Minuten, um sich an die anderen Kinder zu gewöhnen. Manchmal weinte er auch kurz. Nach kurzer Zeit wirkte er aber stets so, als ob er sich wohlfühlt in den jeweiligen Situationen. Zu Zeiten der Kontaktsperre waren mein Sohn und ich eigentlich 24/7 alleine. Klar habe ich versucht, die Tage abwechslungsreich zu gestalten. Jetzt nach den Lockerungen der Kontaktsperre haben wir uns bereits 2 mal mit Bekannten und deren gleichaltrigen Sohn getroffen. Beide Male schrie und weinte unser Sohn sehr stark und war nur schwer zu beruhigen. Eigentlich gar nicht.Heute nach dem letzten Treffen beruhigte er sich erst lange nachdem sie weg waren. Besonders schlimm ist es wenn das andere Kind auf ihn zugeht.
Wie schätzen sie diese Situation ein? Wie können wir es wieder angenehmer für alle Beteiligten vor allem für unseren Sohn machen?
Entschuldigen Sie den langen Text.
von
LilliSkr
am 19.05.2020, 21:55
Antwort auf:
Wie gehe ich mit extremen Fremdeln um?
Liebe L.,
dass durch eine solche leider notwendige Isolierung auch Kleinkinder verunsichert werden können, ist sicher nachvollziehbar. Solche Phasen sind auch sonst nicht ungewöhnlich, und je unaufgeregter und gelassener Sie damit umgehen, umso schneller wird Ihr Sohn lernen, dass keine "Bedrohung" besteht und sich wieder auf das tolle Spielen mit anderen einlassen. Also ruhig bleiben, nicht drängen, selber auf die Anderen zugehen,....
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 20.05.2020
Antwort auf:
Wie gehe ich mit extremen Fremdeln um?
Das ist eine Phase und sie geht vorbei. Da gibt es keine Tipps, außer immer wieder versuchen Kontakte zu pflegen.
von
Port
am 19.05.2020, 22:34
Antwort auf:
Wie gehe ich mit extremen Fremdeln um?
Hallo, ich kenne das gut, mein Sohn hat diese Phasen auch immer wieder. Ich versuche trotzdem so gut es geht Sicherheit zu vermitteln und ihn nicht zu drängen (a la „nun komm, geh doch mal hin“). Wenn er also nur an mir dran klammert, dann lasse ich ihn, tröste ihn und bleibe aber in der Situation.
Anfangs fiel es mir schwer zu sehen, dass im Turnen alle Kinder zusammen gespielt haben und meiner hing mir heulend um den Hals. Je entspannter ich aber damit umgehe, umso schneller passiert es dann, dass er plötzlich doch mal hingeht und mitspielt.
von
Krümeli
am 20.05.2020, 07:13