Hallo Herr Dr. Busse,
unser Kinderarzt hat unsre Tochter mit 10Monaten zur Untersuchung ins SPZ überwiesen wegen einer leichten Entwicklungsverzögerung (Motorik), auffälligem Bewegungsmuster und etwas zu kleinem Kopfumfang. Das SPZ hat nach der Untersuchung empfohlen, noch 6Wochen lang Krankengymnastik zu machen und abzuwarten, dann das Kind erneut im SPZ vorzustellen und dann später ggf. ein MRT machen zu lassen. Letzte Woche hatten wir den Kontrolltermin dort und die untersuchende Oberärztin (nicht mehr ganz jung und deshalb vermutlich recht erfahren) war genau wie wir als Eltern der Meinung, daß sich einiges gebessert hat (Kind robbt nicht mehr über einen Arm und stößt sich nicht mehr mit nur einem Bein ab, sondern robbt wechselseitig mit beiden Armen und Beinen, Kind kann sich jetzt selbst hinsetzen, geht in den Vierfüßlerstand, versucht sich ab und zu zum Stand hochzuziehen, wagt 3-4 Krabbelschritte). Laut SPZ ist unsere Tochter mit jetzt 12Monaten zwar nicht altersgemäß, aber sie holt auf, der Muskeltonus ist zwar nach wie vor niedrig- aber das MRT wurde erst mal verschoben. In 3Monaten sollen wir noch mal zur Kontrolle kommen. Gestern war U6 bei unserem Kinderarzt. Er hingegen ist mit unserer Tochter unzufrieden und rät dringend zum MRT, weil jetzt nicht nur das Wachstum des Kopfes sondern auch Länge und Gewicht aus der angefangenen Wachstumskurve rauslaufen (Geburt: KU 36, Gewicht 4380, Länge 54, mit 12 Monaten:KU44, Gewicht 8750, Länge 78,5)Die Tendenz gehe von Untersuchung zu Untersuchung immer weiter Richtung klein, leicht und zu kleinem Kopf. Dies macht ihn sichtlich nervös, weil er solch einen Fall wie unsere Tochter bis jetzt noch nicht hatte.Uns jetzt auch. Wem sollen wir denn glauben? Die Untersuchung im SPZ war gründlicher als bei unserem KiA, konzentrierte sich allerdings auf die Motorik, verschiedene Reflexe und die schwache Standbereitschaft, man hat das Kind beim Robben und Krabbeln beobachtet, jedoch außer dem Kopf nichts gemessen. Unser Kia hat zwar mit seinem Hämmerchen aufs Knie gehauen, aber das Kind nicht in Bewegung gesehen, dafür hat er mir Fragen gestellt, z.B. bezügl. Stereotypien. Ich mußte nachfragen was es bedeutet und er sagte, ob sie z.B. in die Hände klatsche. Ich sagte ja, macht sie. Und war höchst erstaunt, später im Untersuchungsheft dies als "Störung" angekreuzt zu sehen. Ich habe die Frage nur bejaht im Sinne von "kann sie" und nicht im Sinne von "macht sie ständig". Sie klatscht vielleicht dreimal am Tag in die Hände-wenn überhaupt. Er hat angekreuzt "koordiniertes Krabbeln fehlt" obwohl im SPZ bereits festgestellt wurde, daß 3-4 Schritte bereits da sind. Hypotonie wurde auch noch angekreuzt. HILFE! Ist unser KiA übervorsichtig? Ich habe leider keinen blassen Schimmer, wem ich jetzt glauben soll.
Mitglied inaktiv - 15.11.2005, 15:57
Antwort auf:
Wem soll ich glauben? SPZ oder Kinderarzt (leider lang)
Liebe J.,
das klingt für mich aus der Ferne nicht sehr besorgniserregend und da sich die leichte motorische Entwicklungsverzögerung ja offensichtlich rasch bessert, sehe ich auch keinen Grund, jetzt weitere Untersuchungen zu machen, die ein Kind nur belasten - und ja keine Konsequenzen zu erwarten sind in Bezug aus andere Behandlung. Manchmal muss man Kindern einfach Zeit lassen!
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 16.11.2005
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Wem soll ich glauben? SPZ oder Kinderarzt (leider lang)
MÖchtest Du lieber noch drei Monate warten? Vertraust Du der Ärztin, die ja im SPZ wirklich viel sieht?
Oder bist Du jetzt drei Monate lange beunruhigt und denkst an nichts anderes?
Ich würde wohl zu ersterem neigen (ich habe ein ähnliches Problem andersherum und richtete mich da nicht nach der Klinik sondern der Kinderärztin, aber es ist immer eine individuelle Entscheidung).
Wenn es Dir ernsthaft Sorgen macht und die MRT diese vielleicht ausräumen kann oder Euch einen Schritt weiter bringt, dann macht es jetzt.
Wenn Du aber damit leben kannst, jetzt die Entwicklung weiter zu fördern und bis zum Kontrolltermin zu warten, würde ich es so machen. Wenn es in einem Monat doch zu sehr drückt, kannst Du immer noch einen Termin machen.
Meine Kinderärztin sagt selbst, je mehr man fragt, desto mehr Meinungen hat man - ich habe das hinter mir - 3 Ärzte (alle erfahren) 3 Meinungen zum Teil konträr. Also bin ich wieder zurück zur Kinderärztin, habe es mit ihr diskutiert und einen Kompromiss gemacht, mit dem wir leben können, den sie auch unterstützt (obwohl es nicht hundertprozentig ihr Rat war) und dann sehen wir weiter.
Viel Erfolg, ich finde es gut, dass Ihr Euch auf die Stärken Eurer Tochter konzentriert und nicht ausschließlich auf die Schwächen.
Tina
Mitglied inaktiv - 15.11.2005, 16:51
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Wem soll ich glauben? SPZ oder Kinderarzt (leider lang)
nur mal zum vergleich: meine tochter ist geboren mit 50 cm und 3800g. Zur U vor dem 2.! Geburtstag war sie genau 8 kg schwer und 77 cm groß
Mitglied inaktiv - 16.11.2005, 11:04
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Wem soll ich glauben? SPZ oder Kinderarzt (leider lang)
also bin ergotherapeutin....streotypien sind sich stetig wiedrholte handlungen..wenn sie ab und an mal in diehände klatscht sind das natürlich keine...was ich raushöre ist das dein kinderarzt evtl eine behiderung vermutu..die diagnose vom SPZ ist erstmal entwicklungsverzögerung...da sie ja fortschritte macht halte ich das auch für wahrscheinlicher...ein MRT ist natürlich nciht schlecht...kann man machen heißt aberauch leichte vollnarkose...und dann?? was würde das ergebnis verändern?? sollte se einen befund geben dann hieße es es gibt eine grund für die verzögerung..aber die therapie wär wahrscheninlich die gleiche...die frage ist was meint ihr könnt ihr ohne diagnose leben....oder wär es für euch einfacher etwas eindeutiges zu haben- finde beides ok aber daran würd ich die entscheidung fest machen..lg keha
Mitglied inaktiv - 16.11.2005, 14:41