Meine Tochter Leni ist 5,5, Monate alt. Abends haben wir keine Probleme sie ins Bett zu bekommen. Wir legen sie munter ins Bett und sie schläft von allein ein.
Tagsüber ist es das gesamte Gegenteil. Sie schläft im Bett nicht und ist nur am Schreien. Nur Kinderwagen oder Tragegurt bringen den gewünschten Schlaf. Wir haben auch versucht sie im Bett zu beruhigen und immer wieder Präsenz gezeigt, Leni jedoch lässt sich davon nicht beruhigen. Sollte sie aus Erschöpfung einschlafen, wacht sie nach 10 Minuten wieder auf und das Spiel geht von vorn los.
Was können wir tun????
Mitglied inaktiv - 12.03.2012, 15:09
Antwort auf:
Was tun gegen Schlafprobleme am Tag?
Liebe M.,
wenn es gar nicht anders geht, dann dürfen Sie auch einfach abwarten bis Ihre Kleine auch unter Quengeln auf ihrer Krabbeldecke oder im Laufstall einschläft.c Machen Sie aber zumindest mittags selber eine Pause, wo Sie sich auch hinlegen und keine Action stattfindet. Und 2 mal am Tag ein Spaziergang mit Nickerchen geht auch. Wenn es wärmer wird, kann Ihre Tochter auch auf dem Balkon ein Nickerchen macht, wenn das besser geht. Grund zur Sorge ist das nicht.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 12.03.2012
Antwort auf:
Was tun gegen Schlafprobleme am Tag?
Hallo,
ich habe bei meinen Kindern die Erfahrung gemacht: Wenn man ein Baby hat, muss man sich fast immer von festen Vorstellungen darüber, wie so ein Baby sich verhalten sollte, verabschieden. Man hat zum Beispiel meist die Idee: Das Baby hat ein süßes Zimmer und ein schickes Babybett - da wird es doch sicher gern schlafen. Und dann denkt das Baby gar nicht daran, weil nämlich so ein Bett und ein eigenes Zimmer überhaupt nicht seinen Bedürfnissen entspricht: Babys wollen nicht allein und abseits liegen, sondern dort, wo das Familienleben tobt und wo die Mama ist. Sie wollen auch nicht in einem starren Bettchen liegen, sondern sie lieben es, geschaukelt zu werden (wie z. B. in Eurem Kinderwagen!). Moderne Babyzimmer entsprechen den Bedürfnissen von Erwachsenen - nicht denen von Babys.
Deshalb muss man sich als Eltern trauen, auch mal Unübliches oder Unkonventionelles zu tun. Sein Baby also dort schlafen zu lassen, wo es gut einschläft. Alles Andere kostet beide Seiten unendlich viele Nerven und bringt kaum Erfolg. Meine Kinder haben tagsüber zum Beispiel geschlafen: in der Wippe oder auf dem Schaffell mitten in der Küche, im Kinderwagen, in der Wiege (Wohnzimmer), auf dem Sofa, auf der Krabbeldecke.
Wichtig ist außerdem, dass man die Signale seines Babys aufgreift. Es also nicht hinlegt, weil die Uhr sagt, es ist Zeit. Sondern dann, wenn das Kind auch wirklich Anzeichen von Müdigkeit zeigt (quengelt, den Blick abwendet, abwesend wirkt, sich die Augen reibt...). Manche Babys schlafen aber nicht im ersten Anlauf ein, sondern erst im nächsten "Schlaffenster", das sich nach ca. 50 bis 60 Minuten öffnet, wenn sie wieder erneute Müdigkeitsanzeichen zeigen. Da muss man einfach Erfahrungen sammeln, sein Kind beobachten, seine Bedürfnisse erlernen und berücksichtigen - und Lösungen finden, die zur eigenen Familie und zum eigenen Baby passen, auch wenn sie nicht aus dem Lehrbuch stammen.
LG
von
Astrid
am 12.03.2012, 15:22