Frage: Vit. D

Hallo lieber Herr Dr. Busse, ich habe gerade in dem Buch " Aus der Praxis einer Kinderärztin" von Gisela Brehmer (vielleicht kennen Sie das ja?!) gelesen, dass diese die "offizielle Gabe von 500 Einheiten Vit.D pro Tag" für zu hoch hält, da diese Dosierung angeblich nur für Kinder, die weder Muttermilch noch fertige Säugl.milch erhalten und wenig ans Licht kommen, angebracht sei. Die Folge der täglichen Gabe einer Tablette sei eine Überdosis, die zu erhöhten Calcium- und Phosphatkonzentrationen im Blut und damit zu einer verfrühten oder erhöhten Kalkeinlagerung in Knochen, Zähnen und Gewebe führen kann. Sie empfiehlt hingegen eine halbe Tablette an regnerischen Tagen... Was halten Sie davon? Herzlichst, Jonas

von ruba am 22.06.2012, 13:48



Antwort auf: Vit. D

Liebe R., es ist schrecklich, dass immer wieder Einzelne meinen, sie wüssten solche Dinge besser als alle anerkannten Fachleute der Welt, Die Vorsorge mit dieser Dosis Vitamin D hat sich seit Jahrzehnten bewährt und viele Kinder vor Rachitis bewahrt, während nirgends Schäden wegen Überdosierung von Vitamin D beobachtet wurden. Denn die Spannbreite der unschädlichen Menge ist sehr groß. Natürlich bräuchten manche Kinder an sonnigen Tagen und wenn auch in der Nahrung noch Vitamin D enthalten ist, weniger davon. Solche täglichen Rechnereien führen dann aber nur dazu, dass im Endeffekt zu wenig oder gar nichts gegeben wird. Mit der Folge, dass wir KInderärzte in den letzten JAhren genau aus dem Grund wieder Kinder mit Rachitsi entdecken, einer Krankheit die man längst ausgestorben glaubte. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 22.06.2012