Frage: Furchtbare Angst

Hallo, mein Sohn ist fast 3 Monate und ist aus dem KKH nach der Geburt als gesund entlassen worden, trotz einer Fehlbildung. Nun hat er ein paar äußerliche Dinge die auf ein Syndrom hindeuten könnten, kein Down Syndrom. Er lacht und strahlt mich den ganzen Tag an, fixiert, verfolgt Gegenstände schon lang mit den Augen, unterhält sich (noch kein lallen), berührt viel seine Händchen und schaut sie jetzt auch ab und an da gibt es überhaupt keine defizite, nur den Kopf hält er noch nicht so gut. Ich habe noch einen gesunden Sohn. Wir werden jetzt zu einer Humangenetischen Beratungsstelle gehen, aber ich habe Angst. Ich habe so eine Angst wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt habe. Ich kann seit zwei Wochen gar nichts mehr essen, ich schaffe den Tag nur wenn Baldrian nehme und zwischendurch bekomme ich immer wieder Weinausbrüche. Ich habe mir so sehr ein Geschwisterchen für meinen Sohn gewünscht und habe keine Tests in der Schwangerschaft machen lassen, alle meine Freunde haben nur gesunde Kinder und jetzt dieser Schlag. Natürlich weiß ich nicht mal was es ist, aber ist ein Syndrom denn nicht immer mit Behinderung verbunden? Mir liegt das wie ein Stein auf dem Herz und das tut so weh, wir sind umgezogen in einen kleineren Ort, alles sollte super werden und ich fühle mich sowas von allein. Ich will mit niemanden darüber reden, weil ich ja nicht mal weiß was es ist und wenn ich es ihnen erzählen muss später, werde ich immer nur die arme Mutter mit dem behinderten Kind sein, und als ich meiner Mutter mein Herz ausschütten wollte, meinte sie das wäre halt schlecht wenn was wäre. Das ist mir klar, deshalb geht es mir so und wenn was ist und dazu noch sowas seltenes dann bin ich doch völlig allein mit den ganzen Sorgen und um mich herum nur gesunde Kinder und glückliche Familien. Dann habe ich doch niemanden mehr. Vielleicht können sie ein paar Worte dazu sagen, denn ich wußte nicht wem ich das ganze sonst schreiben sollte und es belastet mich so sehr.

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 11:33



Antwort auf: Furchtbare Angst

Liebe S., was Sie über Ihren Jüngsten schreiben, hört sich doch nach einem völlig normal entwickelten Baby an. Leider schreiben SIe nicht, was Ihnen genau SOrgen macht, es scheint ja aber nichts wirklich bedrohliches zu sein, wenn Ihr KInd als gesund aus der Geburtsklinik entlassen wurde. Kann es sein, dass Sie sich da unter anderem aus Gründen der hormonellen Umstellung nach der Geburt in etwas hineinsteigern, was bei nüchterner Betrachtung eigentlich überhaupt kein wirkliches Problem ist? Bitte lassen Sie sich helfen und wenden SIe sich an Ihren Frauenarzt oder direkt an einen Psychiater oder Psychotherapeuten, der Ihnen helfen wird, Ihre Gefühle besser einordnen zu können. Und wenn SIe das nicht für sich tun wollen, dann tun Sie es bitte für Ihre Kinder, denn die werden sonst massiv unter den Ängsten ihrer Mutter leiden. Denn es wird auch im weiteren Leben ihrer gesunden Kinder immer wieder mal eine Situation geben, die Ihnen bedrohlich erscheinen mag und in der Ihre Kinder aber Ihren ruhigen Beistand benötigen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 17.05.2010



Antwort auf: Furchtbare Angst

Hallo, wenn du deinen Sohn so beschreibst, klingt doch eigentlich alles ganz gut, was sind dass denn für "Dinge" die dich so beängstigen und was sagt Eurer KA dazu, wenn du ja offensichtlich einen gesunden Jungen mit nach Hause bekommen hast.

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 12:19



Antwort auf: Furchtbare Angst

Hallo, es kann natürlich sein, dass Du einige Dinge versehentlich nicht beschrieben hast. Es muss ja einen Grund haben, warum Du etwas Gefährliches vermutest. Für mich klingt es sonst eigentlich eher nach einer Angststörung bei Dir selbst. Hier steigert man sich ja massiv in unbegründete Ängste hinein und kann die Wirklichkeit kaum noch einigermaßen objektiv wahrnehmen. Falls der Kinderarzt also gesagt hat, dass mit Deinem Kind alles in Ordnung ist, könntest Du selbst vielleicht mal mit Deinem Hausarzt über Deine extremen Ängste sprechen. Angststörungen sind recht häufig, und sie sind gut behandelbar! Alles Gute, M.

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 12:50