Frage:
:(Breiverweigerung mit 1 Jahr an Dr. Busse (etwas zu lang)
Hallo Dr. Busse,
ich habe ein Problem mit der Ernährung meiner Tochter (gerade 1 Jahr alt geworden, 75 cm, 9800gr, 2 Zähne). Sie verweigert seit dem 6 Lebensmonat jegliche Breie. Bis zum 10 Lebensmonat habe ich sie vollgestillt (jede 2-3 Stunden) Und seit 2 Monaten bekommt sie die Flasche.
Ich habe alle möglichen Breie ausprobiert, Gemüse, Obst und Milchbrei, selbstgekochte und gekaufte.Sie probiert immer ein Löffelchen und möchte dann nix mehr. Mit Ablenkung bekomme ich noch etwa 2-3 Löffel in den Mund, dann ist aber auch Schluß. Reiswaffel oder trockenen Zwieback ist sie dagegen schon, zwar nicht allzu viel, dass es für z.B. Früchstück reichen würde, aber schon mal was. Belegtes Brot oder Fingerfood schmeißt sie auf den Boden oder spielt damit - was ich für wichtig halte, denn sie muss ja erst lernen damit umzugehen. Aber nach ein Paar Monaten kann man ja schon erwarten, dass da auch was in den Mund gesteckt wird, oder?
Ich habe das Gefühl, dass sie sich überhaupt nicht für Essen interessiert und schon gar nicht für den Löffel. Habe ihr auch zwischendurch einen Löffel in die Hand gedrückt, damit sie in ihrem Brei rumpanschen darf.
Ich verstehe nicht, warum es mit dem Essen nicht klappt. Wir sitzen bei jeder Mahlzeit alle zusammen am Tisch und sie sieht auch, dass wir essen. Sie hat ihren eigenen Hochstuhl, der komlett an den Tisch reicht...aber aus dem möchte sie nur noch raus. Bei mir auf dem Schloß möchte sie auch nicht essen.
Unser Kinderarzt vor Ort, hat uns dazu geraten, immer wieder zu versuchen. Aber nach einem halben Jahr, bin ich wirklich ratlos. Die Ernährungsberatung von Milupa, konnte mir auch nicht helfen, sondern hat mich noch mehr verstört (Zitat "da machen die anderen Eltern wohl alles richtig") Ich investiere meine ganze Kraft in unsere Tochter und möchte solche Worte gar nicht hören, aber Schluß damit.
Ich weiß schon, dass sie nicht bis zum Schulalter an der Flasche hängen wird, aber es reicht doch vom Nährstoffgehalt nicht mehr, oder?
Zur Zeit sieht unser Ernährungsplan so aus:
12 Uhr - 1-2 Löffel Gemüse (ab und zu mit fleisch), danach 180ml 3erMilch
15 Uhr - 2-3 Löffel Obstbrei oder kleines Stückchen Apfel (davon beißt sie nur einmal ab)
17 Uhr - 1-2 Löffel Milchbrei, danach 180ml 3er Milch
20 Uhr - 180ml 3er Milch
2.00Uhr - 180ml 3er Milch
7 Uhr bis 8 Uhr - 1-2 Löffel Getreidebrei, danach 180ml 3er Milch
Ach ja, ich hab auch noch einmal versucht keine Flasche zu geben und nur mit Brei zu versuchen. Aber nach drei Stunden hab ich aufgegeben, weil sie vor Hunger geweint hat und trotzdem den Löffel nicht wollte. Bereue die Aktion total:(.
Soll ich noch ruhig bleiben, oder gibt es noch irgendwelche Maßnahmen, die ich ergreiefen kann? Ich möchte mein Kind auf gar keinen Fall stressen, sondern beibringen, wie lecker festes Essen schmecken kann.
Bitte um Hilfe..
tut mir leid, ist etwas zu lang geworden...
Mitglied inaktiv - 21.05.2009, 12:05
Antwort auf:
:(Breiverweigerung mit 1 Jahr an Dr. Busse (etwas zu lang)
Liebe E.,
Ihre Tochter macht es sich einfach bequem, warum sollte sie da etwas ändern wollen? Und wenn Sie Dinge auch in Zukunft in die richtige Richtung lenken wollen, dann ist einfach KOnsequenz gefragt. Und das heißt, dass es in Zukunft einfach das Angebot des Mitessens von altersgerecht zerkleinertem Familienessen am Tisch gibt, wenn die Familie ist. Kein Drängen zum Essen, aber auch kein wirkliches Spielen damit, keine Extras und nichts anstatt. Und zumindest bei 2 Mahlzeiten auch keine Flasche danach. Und Sie sollten sich in der Tat nicht stressen lassen sondern gelassen bleiben und "immer nur lächeln", auch wenn Sie den vollen Teller abräumen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 22.05.2009
Antwort auf:
:(Breiverweigerung mit 1 Jahr an Dr. Busse (etwas zu lang)
hallo,
hoff ich darf auch was schreiben
5 mal milch in dem alter ist zu viel,
trinken ist ja viel einfacher als essen und sie weis anscheinend das sie die milch auf jeden all bekommt wenn sie nix it , ist ja auch einfacher, sei konsequent und laß milch weg, sie kann auch normal am tisch essen alles was sich drücke läßt , also nicht unbedingt brei, sie braucht auch nachts keine milch mehr
lg
Mitglied inaktiv - 21.05.2009, 12:40
Antwort auf:
:(Breiverweigerung mit 1 Jahr an Dr. Busse (etwas zu lang)
Hallo,
also wenn sie morgens und abends noch die Flasche, statt einem Milch-Getreidebrei trinkt dann ist das ja auch in Ordnung (probier mal ob sie evtl.nur eine trockene Scheibe Brot will, dann hat sie ja auch etwas Getreide) oder morgens Brot mit Marmelade ? Wenn nicht, immer wieder probieren. Wenn sie nur damit spielt, dann füttere immer mal wieder einen Bissen.
Ich würde jetzt auf die Kindermilch ab 1 Jahr umsteigen (da gibt es die von Aptamil, die ist OHNE Zucker und die Kindermilch hat auch nicht mehr so viel Kalorien wie die 3-er Milch.)
NACHTS KEINE MILCH MEHR, sondern Wasser oder Tee (ungesüsst) anbieten, das sind viel zu viel Kalorien !!!
Mittags KONSEQUENT Gläschenkost anbieten (oder halt selbstgekochtes, zerkleinertes) und auch wenn es hart wird: KEINE MILCH geben.
Wenn sie später schreit: zerdrückte Banane anbieten oder sonstiges Obstpürree mit etwas Haferflocken (KEINE MILCH)
Es wird sicher nicht leicht, aber sei konsequent, vor allem nachts !!!
Viel Glück !!
Mitglied inaktiv - 21.05.2009, 15:05
Antwort auf:
:(Breiverweigerung mit 1 Jahr an Dr. Busse (etwas zu lang)
Eventuell möchte sie wirklich einfach keinenBrei und würde von Eurem Essen lieber essen..
Auch Nudeln, Kartoffeln und so weiter gehen ohne Zähne.. Und tatsächlich denke ich auch, dass sie gelernt hat, dass es die milch nach den Hauptmahlzeiten sowieso gibt.. Das würde ich weg lassen.. Laß sie ihr zum Frühstück und evnetuell noch abends.. Aber nach dem Mittagessen ist sie eben nach 4 Löffeln satt und gut..
Sie hat nach soviel Milch ja eigentlich auch überhaupt keinen Hunger.. 3 er Milch macht satt, aber hat nicht viel gehaltvolles drin.. Und Milch ersetzt eine Mahlzeit.. Von was soll sie denn noch Hunger haben bei soviel Milch..
Also ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen.. da ist woh tatsächlich eine sehr konsequente Woche vor Euch, in der das Kind lernt, dass es das gibt,w as auf dem Tisch steht, und nichts danach oder anstatt..
Sie ist schon groß genug, um das zu lernen, und verhungert nicht an vollen Tischen..
Unser Sohn mochte ab dem 7 monat keine Brei mehr.. Egal was.. Er hat dann mit 8 Monaten unser Essen in abgewandelter Form mit weniger Gewürzen bekommen..Ich glaube wirklich, dass sie durch die Milch satt ist, und kein Hungergefühl kennt.. Und vom Gewicht her, ist sie ja nicht an der untersten Grenze, wo man sagen muß sie braucht das unbedingt ..
Mitglied inaktiv - 21.05.2009, 17:11
Antwort auf:
:(Breiverweigerung mit 1 Jahr an Dr. Busse (etwas zu lang)
Geb ihr nur noch früh und abends die Milch!
Immer wieder anbieten. Wenn sie dann nur 2 Löffel ißt, gut. Wenn sie dann wirklich Hunger hat, ißt sie!! Sie verhungert nicht, Du bietest ihr ja immer etwas an!
Ich machte den Fehler auch bei meinem Jüngsten. Vor den Schlafen immer noch mal ne Milch. Damit er besser einschläft. (Er schläft noch 2x am Tag und wird nächsten Monat 1 Jahr alt) Jetzt bekommt er nur noch früh und abends ne Milch und siehe da: Er ist so gegen 8 Uhr ein Müsli, um 11 Uhr dann sein Gemüse-kartoffel-Fleisch-Brei, um 15 Uhr sein Obst-Getreide-Brei und so gegen 18 Uhr seinen Milchbrei. Ab und an futtert er dazwischen noch nen Keks oder ißt teilweise dann noch bei uns am Tisch mit.
Es wird hart, aber Du MUSST konsequent bleiben!!
Mitglied inaktiv - 21.05.2009, 18:05
Antwort auf:
:(Breiverweigerung mit 1 Jahr an Dr. Busse (etwas zu lang)
"ich werde nun auf 1er Milch umsteigen und nur 2-3 Flaschen am Tag und bei die restlichen Mahlzeiten werde ich ihr auch das anbieten was wir essen."-das hab ich jetzt beschlossen, hoffentlich bleibe ich konsekuent....
vielen herzlichen dank, nun sehe ich die Dinge einwenig klarer!
Mitglied inaktiv - 22.05.2009, 17:31