Verstopfung - psychisch bedingt? - inwieweit eingreifen?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Verstopfung - psychisch bedingt? - inwieweit eingreifen?

Lieber Herr Dr. Busse, meine Tochter (2 Jahre und 8 Monate) hat seit 2 Wochen Probleme mit dem Stuhlgang. Angefangen hat es mit einer Erkältung vor 2 Wochen und einem härteren Stuhlgang (davor war 3 Tage lang gar nichts), dann wieder 3 Tage Pause, am 4. Tag ein ziemlich normaler Stuhlgang, danach 4 Tage lang gar wieder gar nichts. Sie hatte immer weniger gegessen und war extrem quengelig. Da der Bauch immer größer wurde und weder Trinken/Obst/Rote Bete/Plaufmen noch 2 Glycerin-Zäpfchen etwas geholfen haben, mussten wir auf Anweisung unserer KiÄ in die Klinik zum Abführen, was auch erfolgreich geklappt hatte. Da meine Tochter am Tag danach immer noch Beschwerden hatte, haben wir in der Klinik am übernächsten Tag noch einen Einlauf (ebenfalls ambulant) durchführen lassen. Uns wurden Movicol Junior sowie Einläufe für Zuhause (120 ml) verschrieben. Wir geben Movicol seit 3 Tagen - die Dosis haben wir bereits auf 1 Packung (6.9 g) pro Tag erhöht - allerdings ohne Ergebnis. Es sieht sehr danach aus, dass die Tochter den Stuhlgang einfach unterdrückt, weil sie vor etwas Angst hat. Vielleicht hatte sie damals vor 2 Wochen Schmerzen oder - wie Sie in einer Antwort in diesem Forum geschrieben haben - sie hat Angst, dass etwas aus ihrem Körpfer im dunklen WC verschwindet. Vor diesen Ereignissen hatte sie tagsüber immer Höschen an und hatte nur zum Verrichten des "großen" Geschäfts nach einer Windel verlangt. Jetzt funktionieren weder die Windel, noch dasTöfchen, noch der Toilettensitz. Seit dem 2. Einlauf isst und trinkt sie gut und ist auch recht fröhlich und aktiv - bis auf die Momente, wo sie eigentlich "müsste", aber dieses Bedürfnis wohl unterdrückt. In der Klinik wurde uns gesagt, dass wir alle 3 Tage einen Einlauf machen sollen, falls sie nicht von alleine auf die Toilette geht.. Da ich gelesen habe, dass Einläufe die Mastdarmschleimhaut beschädigen können und auch Angst habe, in einen Teufelskreis zu geraten, wollte ich Sie fragen, ob Sie die regelmäßigen Einläufe für sinnvoll halten. Wäre es möglich - solange das Kind isst/trinkt und fröhlich ist - etwas länger als 3 Tage zu warten, damit die Tochter selbst entscheidet, ihren Darm zu entleeren? Momentan wird von unserer Seite leider ein ziemlich großer Druck auf sie ausgeübt. Wir bieten ihr oft an aufs Töpfchen/auf die Toilette zu gehen und erklären ihr - kindgerecht, - dass der Stuhlgang ein ganz normaler, aber sehr wichtiger Prozess ist. "Zuschauen" durfte sie auch schon. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe! Jenny

Mitglied inaktiv - 01.02.2011, 23:43



Antwort auf: Verstopfung - psychisch bedingt? - inwieweit eingreifen?

Liebe J., jetzt sollten Sie erst mal "die Luft aus der Sache lassen", das Thema beenden und einfach Höschenwindeln anziehen. Und so viel Movicol junior geben, dass täglich einmal weicher Stuhlgang in der Windel ist. Dann braucht es auch keinen Einlauf, der einfach unangenehmer ist als Movicol nehmen. Später dann das Movicol langsam reduzieren. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 02.02.2011



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