Hallo Dr. Busse!
Ich habe hier im Forum bereits über das starke Fremdeln meiner Tochter berichtet. Das wird jetzt mal besser, mal bleibt es so extrem.
Bin aber schon froh, dass es nicht mehr durchgehend extrem ist.
Jetzt ist es so, dass sie seit einigen Tagen in der Nacht sehr schlecht schläft. Meistens schläft unsere Tochter (27Monate) bei uns im Bett, da sie sehr oft wach wird in der Nacht, gellend schreit, nach mir "mama eh da?" sie kann sich überhaupt nicht mehr beruhigen.
Unter Tags ist sie überaus anhänglich, auch wenn Zb der Opa bei der Tür reinkommt, tut sie so, als sei er ein Fremder, kraxelt regelrecht zu mir rauf, will nur getragen werden und wird bockig und manchmal zornig, wenn jemand (auch wenns nur der Opa ist) lieb mit ihr reden will. Sie vergrabt ihr Gesicht in meiner Schulter und haut mich auch manchmal, wie wenn sie damit sagen will "Dieser Jemand soll mich gefälligst in Ruhe lassen".
Wenn der Papa abends heimkommt, war sie immer Feuer und Flamme, ist zur Tür hingerannt voller Freude. Jetzt freut sie sich zwar auch, wenn der Papa aber dann im haus ist, kommt sie wieder zu mir, wird "wütend, bockig" und will nur noch von mir getragen werden.
Hängt das jetzt mit dem kleinen Geschwisterchen zusammen, welches 3 Monate ist? Obwohl sie sich so lieb um ihre kleine Schwester auch kümmert (Schnuller geben, zudecken usw.)
Ich spiele ja auch weiterhin mti meiner Grossen, ich bin im Grunde ja gleichgeblieben...
Sind das jetzt Verlustängste....ist das eine Phase?
Was kann ich machen, damit die Nächte wieder besser werden?
Wie kann ich ihr dieses Zornige abnehmen....?
Sie wird auch überaus zornig, wenn ich was nicht gleich gelingt...
da haut sie richtig um sich und fängt zu schreien an!
Danke für Ihre Zeit!
Marlene
Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 06:52
Antwort auf:
Verlustängste bei Kindern! Bitte um Rat!
Liebe M.,
das ist nicht mehr als normale Reaktion zu akzeptieren und Sie sollten sich unbedingt fachliche Hilfe über ihren KInderarzt holen, damit Ihre ältere Tochter lernt, mit sich selbst ins Reine zu kommen und auch Grenzen zu akzeptieren.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 04.06.2009
Antwort auf:
Verlustängste bei Kindern! Bitte um Rat!
Hallo Marlene, darf ich dir auch etwas schreiben. Es ist bestimmt manchmal etwas erdrückend für dich. In meiner Kindheit war ich genauso wie deine Tochter. Warum das so ist kann niemand genau sagen. Als Kind ärgerte ich mich immer enorm bei den Bemerkungen "ach bist du ne süsse Kleine..." jeder und jeder sagte das zu mir. Ich wurde auch immer zornig und wollte in Ruhe gelassen werden genauso wie du es beschreibst. In dieser Phase denke ich es wäre am Besten das Kind in Ruhe zu lassen und erst wenn es von alleine versucht mit jemandem in Kontakt zu treten, es zu lassen. Ich habe mal gelesen, dass Fremdeln ein sehr gutes Zeichen ist. Es bedeutet, dass Mutter und Kind eine sichere Bindung aufgebaut hat. Ob das allerdings beim "übermässig starken Fremdeln" auch so ist kann ich dir nicht sagen. Auch habe ich gelesen, dass wenn ein neues Geschwisterchen kommt, das grosse Kind Ängste entwickelt und sich fürchtet. Es denkt die Mutter wolle es nicht mehr und hätte darum ein neues Kind. Ich weiss nicht genau, ob dir das schon bekannt ist. Das grosse Kind versucht jetzt alles richtig zu machen. Es möchte Anerkennung und Lob haben. Es wird darum sehr zornig, wenn etwas nicht gelingt. Ich finde du machst alles richtig und beschäftigst dich auch stark mit dem älteren Kind. Vielleicht habe ich dir etwas weiterhelfen können. LG
Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 09:15
Antwort auf:
Verlustängste bei Kindern! Bitte um Rat!
Hallo,
stell diese Frage doch besser auch mal bei Dr. Posth im Forum. Er ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch Entwicklungspsychologe. Solche Fragen sind absolut seine Spezialität. Dr. Busse ist ja eher Fachmann für medizinische Sachverhalte.
Mitglied inaktiv - 04.06.2009, 10:45
