Frage: Vegetarisches Baby

Hallo herr dr. busse, wollte mal wissen, auf was man besonderes achten muss,wenn man ein baby vegetarisch ernährt. woher bekommt es das nötige eisen? gibt es tabletten die ich ins essen mischen kann? auf was muss man noch achten? Meine tochter ist jetzt vier monate alt, und ich wollte schön langsam mit beikost beginnen. Im momment wird sie noch voll gestillt. vielen dank und liebe grüße p.s. sollte ich in der stillzeit auch eisentabletten nehmen?

von Die-Bine am 04.02.2011, 20:06



Antwort auf: Vegetarisches Baby

Liebe D., warum wollen Sie ihr KInd denn vegetarisch ernähren? Eisen ist ein sehr wichtiger Baustein für viele Körperfunktionen und der beste Lieferant dafür ist nun mal Fleisch. Ansonsten müsste man Getreide immer in Verbindung mit Vitamin C haltigem Obst oder Obstsaft geben, denn nur dann wird das im Getreide enthaltene Eisen auch verwertet. Außerdem sollten Sie dann mit etwa 6 bis 8 Monaten bei Ihrem Kind den Hämoglobinspiegel messen lassen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 05.02.2011



Antwort auf: Vegetarisches Baby

also ich finde es unverantwortlich ein baby vegetarisch zu ernähren. warum zwingen sie ihm den ihre essgewohnheiten auf? wir wissen mittlerweile alle dasdie vegetarische ernährung eine mangelernährung ist, gut wenn erwachsene sich dazu entschliessen und darauf achten die nährstoffe auszugleichen, ist das deren entscheidung, aber bitte geben sie ihrem baby alles was es braucht. falls es vegetarisch ernährt wird aufgrund einer autoimmunkrankheit, vergessen sie was ich vorher geschrieben habe.

Mitglied inaktiv - 05.02.2011, 10:14



Antwort auf: Vegetarisches Baby

Weiß gar nicht, ob Du das noch liest.. Es ist sehr gut möglich eine Baby vegetarisch zu ernähren. Nur von der veganen Ernährung wird abgeraten. Dazu solltest Du Dich nur genau informieren und zwischendurch sollte das Blut auf einen mögl. Eisenmangel untersucht werden. bei guter veget. Ernährung kommt es dazu aber extrem selten! Anthroposophen z.B. geben den Babys bis zu 3 Jahe kein Fleisch.. Bei der fke-do.de ist glaube ich auch beschrieben, wie man statt des Fleisches Getreide zum Mittagsbrei gibt. Hirse und Hafer ist sehr eisenreich (VitC dabei nie vergessen!). LG (und kein schlechtes Gewissen einreden lassen!!)

von Marado am 06.02.2011, 17:10



Antwort auf: Vegetarisches Baby

Hallo! Ich möchte diese Frage nochmal aufgreifen, da andere Eltern evtl. über die Suchfunktion darauf stoßen könnten (so wie z.B. auch ich). Zunächst mal möchte ich folgendes einfügen: „Das kommt darauf an, welche Form der vegetarischen Kost gewählt wird“, so die Antwort der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): Entscheiden Eltern oder Kinder sich für eine ausgewogene und abwechslungsreiche ovo-lacto-vegetarische Ernährung – ohne Fleisch und Fisch, aber mit Eiern und Milchprodukten – so kann diese als Dauerkost empfohlen werden." http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1150 Bei entsprechendem Ernährungswissen stellt auch eine vegetarische Ernährung keine Mangelernährung dar. Wer sich hierfür interessiert und sich nicht daran stört, dass es wissenschaftlicher gehalten ist, dem lege ich das Buch "Vegetarische Ernährung" von Claus Leitzmann und Markus Keller ans Herz. Es gibt auch entsprechende Stellen, wo speziell auf Babys und Kleinkinder eingegangen wird. Wichtig ist vor allem, dass die Ernährung vollwertig gestaltet wird. Eisen findet sich im übrigen nicht nur in Getreide. Es geibt auch sehr viele pflanzliche Quellen, welche sogar Werte weit über denen von Fleisch aufweisen. Um dieses besser vom Körper aufnehmen zu könnnen, sollte VitaminC-reicher Saft oder Obst zum Essen gereicht werden (bitte diverse Aufnahmehemmer wi z.B. Mich(-produkte) beachten). Also nicht weiter aufwendig oder schlimm. Wer nach Büchern zu vegetarischer Baby bzw. Kinderernährung sucht, kann sich mal die Bücher von Frau Irmela Erckenbrecht anschauen. Ihr Buch "Das vegetarische Baby" kann eine gute Stütze sein. Allerdings würde ich davon abraten, dass Buch 1:1 nachzuahmen. Man sollte mit manchen Angaben kritisch umgehen (z.B. würde ich trotz vegetarischer Ernährung meinem Baby noch keinen Tofu geben). Aber das muss man dann eben selber wissen. Abschließend möchte ich dazu raten sich nicht verunsichern zu lassen. Auch wenn beispielsweise der Kinderarzt Zeder und mordio! schreit. Vielen Ärzten fehlt einfach das entsprechende Wissen bzgl. Ernährung. Sie stützen sich oft auf veraltete Kenntnisse oder erhalten ihre Informationen ausschließlich von Lobbyverbänden. Allerdings sollte man auch nicht dogmatisch sein, wenn tatsächlich einmal Schwierigkeiten auftreten (beispielsweise bedingt durch eine Krankheit). Das Wohl des Kindes steht an oberster Stelle. Aber solange dies eben durch eine vegetarische Ernährung gewährleistet werden kann-was wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet ohne Weiteres möglich ist-steht dem nichts im Wege. Ich wünsche allen Eltern viel Freude mit ihrem vegetarischen Baby! LG

von krimi10 am 08.12.2012, 19:00



Antwort auf: Vegetarisches Baby

Hallo Alle, erstens, muss ich um Verständnis bitten falls ich Fehler schreibe, Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Ich finde es unglaublich dass in 2012 Ärzte sich noch gegen einer vegetarischen Diät auch in der Pädiatrie äussern. Die American Association of Pediatrics (also, DIE Referenz weltweit) selbst hat sich mehrmals dafür geäussert: http://www.healthychildren.org/English/ages-stages/gradeschool/nutrition/Pages/Vegetartian-Diet-for-Children.aspx. Ich zitiere: "Children can be well nourished on all three types of vegetarian diet, but nutritional balance is very difficult to achieve if dairy products and eggs are completely eliminated." (Kinder können gut auf allen drei Formen der vegetarischen Ernährung ernährt werden, aber eine ausgewogene Ernährung ist sehr schwer zu erreichen, wenn Milchprodukte und Eier vollständig beseitigt werden.). Eine klassische, vegetarische Ernährung mit Verzicht auf Fleisch und Fisch ist also völlig in Ordnung. Menschen haben sich für Millionen Jahre vegetarisch ernährt, denn wir sind keine Raubtiere. Nur dank Obst, Gemüse, Algen, Körner und Getreide sind wir überleben. Tieren züchten und Fleisch essen war nur in den letzten Jahrhunderten der Menschengeschichte, die etwa 7 Millionen Jahre alt ist. Die Beweisen sind vor unseren Augen: keine retraktile Krallen, Unfähigkeit schnell zu laufen, keine richtige Eckzähne die das Fleisch zerreissen können, einen sehr langen Darmtrakt (im Gegenteil zu Säuge-Raubtiere) dafür aber viele starke und grosse Backenzähne die Getreide und Körner gut kauen und zermahlen können, sowie Enzyme im Speichel die spezifisch auf der Verdauung von Getreidestärke angepasst sind (bei Raubtiere nicht zu finden). Ich (35) bin selbst als Vegetarierin aufgewachsen und war immer gesünder als die meisten anderen Kindern (und Erwachsenen). Ich war nie übergewichtig und habe auch beneidenswerte Cholesterinwerte. Meine Schwangerschaft war auch traumhaft, sowie die Geburt. Meinen vegetarischen Sohn wächst auch problemlos auf, er ist bereits grösser als das durchschnittliche Kind in gleichem Alter, er ist lebendig, freudig und aktiv. So die Kinder meiner vegetarischen Freunden. Er wird später für sich selber entscheiden, aber so lange er noch nicht versteht, will ich ihn nur die beste Ernährung anbieten, und dass heisst vegetarisch. Eisen kann man z.B. von Melasse mit einem Schuss Zitronensaft reichlich an sich nehmen (2 Teelöffel decken den täglichen Eisenbedarf eines Erwachsenen). Ich empfehle, Zink ab und zu zu kontrollieren, denn es bei den meisten Menschen (egal ob Vegetarier oder nicht) oft niedrig ist (Weizenkeim, Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne sind reichhaltig an Zink). Komisch auch, dass man stets vergisst, dass Darmkrebs nur bei Fleischesser auftritt, und dass ein regelmässiges Konsum von rotem Fleisch die Chancen einen Darmkrebs um bis zu 30% höher steigen lässt. Unabhängige Studien haben auch mehrmals gezeigt, wie Vegetarier durchschnittlich 10 Jahre länger leben. Dazu sind Fleisch und Fisch heutzutage verseucht. Bei Fleisch sind es Antibiotika (die dazu auch Resistenzen aufbauen, d.h. dass dieselbe Antibiotika beim Mensch öfter keine Wirkung mehr hat), Hormone, Nitrate (Krebserregend) und bei Fisch sind es Quecksilber, Blei, PCB (polychlorinated biphenyl) usw. Also ja, durch Fleisch bekommt man Eisen, aber zu welchem (gesundheitlichen) Preis? Letzter Punkt: die Fleischproduktion ist extrem umweltverschmutzend und egoistisch gegenüber verhungernde Bevölkerungen. Tausende Kilos Getreide (die verhungerte Kinder sättigen könnten) werden stattdessen Rinder gegeben und produzieren wenige Kilos Fleisch. Ein Kilo Fleisch kostet der Umwelt 15'500 Liter Wasser, 35 quadrat meter Wald und braucht etwa 15 Kilo Getreide. Liebe Leser, die Milch&Fleisch Lobbies arbeiten fleissig seit Jahren uns um den Finger zu wickeln. Wie immer gilt es, sich bei verschiedenen offiziellen Quellen zu informieren (wie z.B. die American Association of Pediatrics) und, vor allem, mit eigenem Kopf denken und sich nicht dumm reden lassen! Auch Milch sollte von Erwachsenen nicht getrunken: wie eine neue Studie (2012) zeigt, macht Milch schlapp und Männer unfruchtbar. Na ja, welches Tier trinkt als Erwachsener noch Muttermilch?! Ernähren Sie sich und Ihre liebsten vegetarisch, Ihrer Gesundheit, der Umwelt, die Tiere und die Zukunft zuliebe!

von serebart am 26.03.2013, 14:39