Frage: Urvertrauen

Hallo, da meine Bekannte kein Internet besitzt, stelle ich die Frage. Meine Bekannte ist Plegemutter eines 8 Monate alten Kindes. Er kam zu ihr, weil die leiblicher Mutter das Kind öfters geschlagen hat; Gesicht und Po. Nach bekanntwerden der Mißstände durch das Jugendamt kam der Kleine zu meiner Bekannten. Der Junge ist aufgeweckt, freundlich zu anderen Personen und lacht viel. Ist trotzdem mit einer Schädigung des Urvertrauens zu rechnen, da er bei lauten Stimmen immer zusammenzuckt oder kann man bei einer liebevollen Erziehung eventuelle Schäden noch beheben? Vielen Dank im vorraus.

Mitglied inaktiv - 17.07.2001, 16:31



Antwort auf: Urvertrauen

Liebe Diana, leider sind unangenehme Erfahrungen diesen Ausmaßes erst mal sehr tief in die Seele eingegraben. Und es bedarf eines sehr langen Prozesses bis ein Kind wieder lernt, dass die keine allgemeine Erfahrung ist, dass Erwachsene sich so verhalten, sondern dass es in Gestalt seiner Pflegeeltern auch Menschen gibt, auf die es sich 100%ig verlassen kann und die ihm nie etwas Böses antun. Oft ist dann außer der Liebe und Fürsorge durch die Pflegeeltern noch eine fachliche Betreung durch Psychologen und Heilpädagogen nötig. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 17.07.2001