Frage: unerträglich

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, vor ca. 2,5 Wochen hat uns unser Kia geraten, meiner Tochter (genau 2 Jahre alt) den Schnuller ab sofort nicht mehr zu geben, da sie sonst Fehlstellungen der Zähne bekäme. Sie hatte sonst ständig einen Schuller im Mund. Wir haben meiner Tochter dann erklärt, dass der Doktor alle Schnuller weggenommen hat und sie hat es akzeptiert. Erstaunlicherweise hat sie die ersten 2 oder 3 Tage und Nächte ganz normal überstanden. Dann hat sie ein bißchen Husten, Schnupfen und Durchfall bekommen ohne Fieber. Seitdem ist sie unerträglich! Mittags und abends will sie überhaupt nicht mehr schlafen und schreit fast den ganzen Tag ununterbrochen. Nicht weil ihr etwas wehtut, sondern aus Zorn. Sie lacht fast gar nicht mehr und ist immer unzufrieden. Man kann ihr nichts recht machen. Sie schlägt uns und haut sich manchmal auch mit beiden Händen auf den Kopf. Nachts wenn sie aufwacht, schreit sie auch und lässt sich fast gar nicht beruhigen. Zu ihrem Papa geht sie auch nicht mehr, sondern will immer mich. Beim Kia waren wir auch, der uns sagte, dass das in diesem Alter normal wäre und er auch so eine "Ziege" als Tochter hätte. Ist das wirklich normal für das Alter? Kann es sein, dass sie wegen ihrem Schnuller so handelt? Oder ist das ihr Charakter? Sie war schon immer eher mißtrauisch, schüchtern und hat nicht so viel gelacht. Können sie mir einen Rat geben. Die Situation ist im Moment wirklich unerträglich. Vielen Dank.

Mitglied inaktiv - 25.02.2010, 00:38



Antwort auf: unerträglich

Liebe G., es ist schon sehr radikal, einem 2-jährigen Kind, das "ständig den Schnuller im Mund hatte" - was natürlich noch nie sinnvoll war - von heute auf morgen den Schnuller wegzunehmen. Das ist "Stress" pur und dazu kommt noch ein von Haus aus aufregendes Entwicklungsalter. Grantig zu sein kann ich mir da sehr gut erklären und ich halte Ihre Tochter im Moment einfach für überfordert. Eine Patentlösung aus der Ferne ist unmöglich, auf jeden Fall sollten Sie sich sehr liebevoll aber auch sehr konsequent verhalten und z.B.Schlagen von anderen sofort mit einem klaren "Nein" und notfalls einer Auszeit beantworten. Auf der anderen Seite sich sehr viel Zeit mit ihr nehmen, um draußen zu toben und die Welt zu erobern, das baut Stress ab. Und zusätzlich würde ich mit dem Kinderarzt reden, ob nicht eine heilpädagogische Förderung sinnvoll wäre. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 25.02.2010



Antwort auf: unerträglich

Also wenn mein Kia Main Kind als Ziege bezeichnen würde würde ich den Kia wechseln. Der hat überhaupt keinen Respekt für Kinder. Ich kann mir schon vorstellen dass das schnuller Entzugserscheinungen sind. Vielleicht kann die schnullerfee mit einem kuscheltier helfen? Mein Mann hatte als Kind bis er 6 war (natürlich viel zu lang!!!) nen Schnuller und hatte dann beim abgewöhnen zwei Wochen lang juckenden hautausschlag.

Mitglied inaktiv - 25.02.2010, 08:29



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Mein Rat: Kinderarzt wechseln, unmögliches Verhalten. Dein Kind hat eine schwere Phase durch die Krankheit durchgemacht und braucht jetzt wieder vermehrt Wärme, Zuneigung, und eben den Schnuller, der das ganze für sie darstellt. Gib ihn ihr zurück! 2 Jahre ist doch überhaupt nicht alt für den Schnuller. Versucht es später noch einmal.

Mitglied inaktiv - 25.02.2010, 09:49



Antwort auf: unerträglich

Ich würde ihr den Schnuller nicht abrupt wegnehmen...ich würde ihn eher einschränken. Also nur noch, wenn zum Schlafen (mittags oder nachts) und wenn sie Kummer hat (Schmerzen, Krankheit oder sonstwas). Am Tage würd ich ihn immer unauffällig weglegen, dass sie ihn nicht sieht. Falls sie doch zwischendurch danach verlangt ist das mit 2 Jahren kein Beinbruch... Ich sage immer zu meinem Kind, wenn sie mit Schnuller spricht, dass ich sie nur ohne Schnuller verstehe, dann nimmt sie ihn raus. Ich lege ihn weg und lenke sie kurz ab...das klappt prima. Was ist das bloß für ein Kinderarzt , den Du da hast. LG und viel Erfolg

Mitglied inaktiv - 25.02.2010, 09:55



Antwort auf: unerträglich

Den Kinderarzt würde ich auch wechseln, kann doch keine Kinder beleidigen!! Auch den Rat den Nuckel so abrupt verschwinden zu lassen... unmöglich! Ich gehe mal davon aus, daß er schon die ersten Auswirkungen durch den Nuckel gesehen hat, dann sollte man ihn natürlich auch abgewöhnen, aber LANGSAM! Nun hast Du es aber schon durchgezogen und ihn jetzt nach dieser Zeit zurückzugeben wäre vielleicht auch nicht so gut.. Daß die Schnullerfee ein tolles Kuscheltier bringt wäre doch eine tolle Idee. Vielleicht läßt Du sie auch selber eins aussuchen, denn in dem Alter muß es ja noch nicht die Schnullerfee sein. Ansonsten solltest Du ihr Deine Nähe jetzt auch geben, dann wird diese Zeit bestimmt bald vorbei sein. LG

Mitglied inaktiv - 25.02.2010, 12:29



Antwort auf: unerträglich

Hallo, vielleicht liest du das ja noch, denn ich würde gerne noch meinen "Senf" dazugeben. Unser Sohn war damals 2 Jahre und 8 Monate alt. Wir hatten Bedenken wegen einer Zahnfehlstellung. Also habe ich im ein Buch gekauft ("Nick braucht keinen Schnuller mehr" und später noch "Ein Bär von der Schnullerfee"). Die Bücher wurden regelmäßig zum Einsatz gebracht und wir hatten vor, nach ein paar Monaten die Schnullerfee zu bestellen. Aber plötzlich sagte er am Vorabend des Nikolaus, dass er jetzt seine Schnullis dem Nikolaus geben möchte. Wir haben ihn zweimal gefragt, ob er sicher ist. Die ANtwort war ja, also kamen die letzten 3 Schnullis in den Stiefel. Und es hat tatsächlich geklappt! Vom Dauernuckler zum Abstinenzler. Es war zwar ungefähr noch 2 Monate so, dass er wenn er traurig war, den Schnulli verlangt hat, aber man konnte ihn immer so trösten. Ich denke, wenn die Mäuse ihren Schnulli freiwillig abgeben, ist es auf jeden Fall besser. Viel Erfolg für euch!

Mitglied inaktiv - 25.02.2010, 17:04