Frage: Stürze richtig einschätzen

Hallo Dr. Busse, Vielen Dank für Ihre Antwort neulich auf meine Fragen. Leider hat mir die Antwort zum Thema Stürze noch nicht wirklich weitergeholfen. Natürlich haben wir alles gesichert, aber dennoch werden kleine Unfälle vermutlich kaum zu vermeiden sein (so Sachen wie frei sitzen und dann rückwärts ungebremst auf den Hinterkopf fallen oder hochziehen und mal auf eine Kante (nicht Ecke, die kann man ja schützen) vom Regal fallen oder ähnliches). Jetzt bin ich sooo verunsichert. Woher weiß ich denn, wann ich wegen so etwas zum Arzt oder gar (falls Wochenende oder abends) ins Krankenhaus sollte und/oder wann ich mein Kind wegen der Gefahr eine Gehirnerschütterung genau beobachten sollte? Einige Dinge wie Platzwunden, Erbrechen etc. sind ja eh klar, aber wenn auf den ersten Blick nichts ist (höchstens eine gerötete Stelle oder kleine(!) Beule) und das Kind sich nach wenigen Minuten beruhigen lässt und weiterspielt? Kann ich dann davon ausgehen, dass alles gut ist? Am liebsten hätte ich eine Art Leitfaden, bei welcher Art von Sturz, welcher betroffenen Körperstelle und welchem Symptom ich was machen soll... Und noch eine Frage: oft heißt es ja, man soll das Kind bei einer möglichen Gehirnerschütterung beobachten, auch nachts. Was genau ist damit gemeint? In die Augen leuchten? Stündlich wecken? Wie darf ich mir das vorstellen?

von Travel am 15.09.2021, 19:51



Antwort auf: Stürze richtig einschätzen

Liebe T., die persönliche Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen. Trauen Sie sich einfach!!! Und wenn Sie von einer relevanten Schädelprellung ausgehen, dann schadet es ja nicht, wenn Sie Ihr Kind 48 Stunden gelassen beobachten und bei Auffälligkeit umgehend zum Arzt gehen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 16.09.2021



Antwort auf: Stürze richtig einschätzen

Meine Schwester ist mit 6 Jahren vom Hochbett gefallen und hatte eine Gehirnerschütterung. Die Behandlung: ruhig im Bett liegen bleiben (ihr ging es nicht gut und daher hat sie sich daran gehalten). Also selbst wenn etwas mal heikler wird, eine leichte Gehirnerschütterung wird nicht behandelt (bzw man kann was gegen Kopfschmerzen und Übelkeit nehmen, bei Säuglingen weiß ich dass aber nicht). Innerhalb der 48 Stunden danach kann es zu Hirnblutungen kommen - deswegen sollte man die kleinen bei einer relevanten Schädelverletzung überwachen (Pupillen, ansprechbarkeit, erbrechen etc). Da es passieren kann aber nicht muss, kann dir auch niemand einen Leitfaden geben: im Zweifelsfall immer einmal mehr zum Arzt als zu wenig. Aber wenn das Kind fit ist und keine Beule oder sonst was hat, ist auch nichts passiert ;-) Mein Kinderarzt meinte nach dem ersten blöden Sturz vor kurzem: können sie eine Lücke im Knochen fühlen? Wenn nicht, dann muss ihre Tochter auch nachts nicht geweckt werden (habe ich trotzdem getan ). Sie war mit dem Kopf beim Knien auf die Nachtkommode gefallen (weg gerutscht).

von E.M.M.A am 15.09.2021, 21:29



Antwort auf: Stürze richtig einschätzen

Hallo. Mein Kia hat mir gesagt ... alles was aus eigener Höhe passiert ist nicht so wild. Soll heißen... wenn dein Kind vom Sitzen umkippt ist es auch nicht so gefährlich (außer es fällt auf eine Kante oder etwas Spitzes). Das Bsby hat ja nicht so viel Gewicht. Vor allem wenn es sich schnell wieder beruhigt und dann normal weiter spielt ist es nicht soooo schlimm. Ich hab meine Maus dann immer zu Hause trotzdem beobachtet. Vor allem achtet man da auf ... erbrechen, Pupillen (reagieren sie auf Licht, sind sie gleich groß?), wird das Kind müde und schläfrig (mehr als sonst und zu unüblichen Zeiten) und lässt sich auch schwer wecken, wirkt es teilnahmslos, will nicht mehr spielen oder hängt nur im Bett/auf der Couch herum? Dann sofort zum Arzt. Aber besprich das doch bei der nächsten Untersuchung bei deinem Kinderarzt, er kann dir sicher helfen. Wenn du dir nach einem Sturz unsicher bist kannst du auch mal in der Klinik anrufen und den Vorfall schildern. Die sagen dir auch was zu tun ist Lg

von bina2020 am 16.09.2021, 19:55