Frage: Stirnrunzel und Augenverdrehen

Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine Tochter (11) Jahre hat seit neuem eine Sucht. Sie runzelt ständig die Stirn und verdreht ihre Augen, sie macht auch mit ihrer Nase komische Bewegungen. Ich war wegen den Augen schon beim Augenarzt, da ist aber alles o.k., sieht sehr gut. Sie macht die Bewegungen eigentlich immer ob bei Hausaufgaben oder beim Spielen. Ich weiß nicht, wie ich es ihr abgewöhnen kann. Haben Sie da vielleicht einen hilfreichen Tip? Über Ihre Nachricht würde ich mich sehr freuen. Mit freunlichem Gruß Claudia

Mitglied inaktiv - 17.02.2010, 09:31



Antwort auf: Stirnrunzel und Augenverdrehen

Liebe C., das hört sich nach einem "Tic" an, lassen Sie es bitte mal ihren KInderarzt kontrollieren. In der Regel ist das ahrmlos und verschwindet auch irgendwann wieder - am besten je weniger Sie das Kind darauf aufmerksam machen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 17.02.2010



Antwort auf: Stirnrunzel und Augenverdrehen

Hallo, wenn Kinder seelisch angespannt sind, entwickeln sie manchmal solche Tics, das hatte meine Tocher auch mal eine Zeitlang. Sie können diese Tics selbst nicht kontrollieren, deshalb hilft auch kein Erklären oder Ermahnen, und das Kind kann sich dieses leichte Zwangsverhalten auch nicht einfach abgewöhnen. Es entzieht sich der bewussten Steuerung. Unsere Kinderärztin sagte uns damals, dass die meisten Ticstörungen bei Kindern nach einigen Monaten von selbst verschwinden. Tics sind eine Möglichkeit fürs Kind, innere Spannungen abzubauen durch stereotype Handlungen oder Bewegungen. Man sollte daher darauf achten, dass das Kind im Alltag nicht zuviel seelischen Druck (Schule, zu große Betonung guter Leistungen etc.) bekommt. Ich habe meine Tochter zudem zu einem Kurs "Autogenes Training für Kinder" angemeldet, das wirklich sehr gut ist (und von den Krankenkassen bezahlt wird). Auch das hilft dem Kind, seelisch entspannter zu werden. Wenn Deine Tochter 11 ist, hat sie ja gerade den Wechsel auf die weiterführende Schule entweder vor sich oder gerade hinter sich. Dieser Wechsel ist eine große Herausforderung, vielleicht reagiert Deine Tochter deshalb momentan mit dieser Störung. Meine eigene Tochter ist ein Kind, das an sich selbst immer recht hohe Ansprüche stellt. Mein Mann und ich müssen daher immer darauf achten, die Wichtigkeit von Leistungen, besonders in der Schule, nicht überzubetonen. Vielleicht ist dies ja auch bei Euch ein Thema. Wenn ein Tic nach einigen Monaten nicht verschwindet und er das Kind überdies beeinträchtigt (zum Beispiel, weil andere Kinder den Tic bemerken und komisch finden), sollte man sich kinderpsychologisch beraten lassen, bevor das Problem chronisch wird. Liebe Grüße, Hexe

Mitglied inaktiv - 17.02.2010, 10:55